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Würde ohne Willensfreiheit? Wie das Gehirn das deutsche Rechtssystem in Frage stellt

Titel: Würde ohne Willensfreiheit? Wie das Gehirn das deutsche Rechtssystem in Frage stellt

Seminararbeit , 2010 , 15 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Robert Friebe (Autor:in)

Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Der komplexe Bereich der Erforschung der Freiheit des Willens ist schon in seiner alleinigen Betrachtung schwer zu fassen, wird umso schwieriger, wenn die Bejahung oder Verneinung der Willensfreiheit in einen Kontext zum Verständnis der deutschen Menschenwürdegarantie gestellt werden soll.
Die vorliegende Hausarbeit analysiert den Forschungsstand auf dem Gebiet der Neurologie und hier im Speziellen das Gehirn. Zu klären ist die Grundfragestellung, was die Willensfreiheit ist und ob sie ein Charakteristikum des menschlichen Wesens ist oder nicht. Fraglich ist also, ob der Wille des Menschen autonom im Sinne vollständiger Abkopplung von biologischen Prozessen ist oder autonom im Sinne, dass keine Einflussmöglichkeiten durch den Geist des Individuums bestehen. Schwerpunktmäßig ist die Herausstellung des Problems, dass bei weitem nicht geklärt ist, ob die Willensfreiheit unter den Schutzbegriff der Menschenwürde fällt oder nicht.
Ausgehend von den empirischen Erkenntnissen seit den späten 1970er Jahren ergeben sich wiederum neue Fragestellungen an das deutsche Rechtssystem und insbesondere für die Frage, worin der Kern von Artikel 1 des Grundgesetzes besteht.
Auf diesen Fragen basierend werde ich daraufhin zu einer eigenen Beurteilung kommen, welche jedoch wiederum neue, zugespitzte Fragen aufwerfen dürfte.

Unbestreitbar scheint heute, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen der Gehirnaktivität und unserem Handeln gibt. Uneinig ist man sich jedoch bis heute, inwiefern der Wille in diesem Prozess eingebunden ist. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass dieses Forschungsfeld in den klassischen Wissenschaften der Philosophie, Medizin (Anatomie), Jurisprudenz und Theologie Eingang gefunden hat und aus diesen verschieden Perspektiven versucht wird, eine Meinungshoheit zu erlangen. Die Rechtsdogmatik mag sich hier also einer besonderen Gefahr ausgesetzt sehen: Bedeutende Wissenschaftler können das Recht vor 'vollendete Tatsachen' stellen, d.h. durch Erlangung der Meinungshoheit können sie vermeintliche Fakten statuieren und der Rechtsschaffung und -sprechung erheblich vor- und eingreifen. Nur nebenbei soll also herausgearbeitet werden, was dieses spezifische Dilemma für die gesamte Rechtswissenschaft bedeuten kann.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung: Der Zusammenhang von Gehirn, Würde und Willensfreiheit
  • Kant – Dürig – Bundesverfassungsgericht: Freiheitsbegriff aus der Würdegarantie
  • Willensfreiheit als Kern von Artikel 1 Absatz 1 GG
    • Definitionen des Alltagsverständnisses
    • Gibt es einen freien Willen? Zwei Konzeptionen
      • Indeterminismus
      • Determinismus
  • Die Libet-Experimente – Der Beweis der Willensunfreiheit?
  • Konsequenzen für die Menschenwürdegarantie
  • Fazit und Beurteilung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit analysiert den Forschungsstand auf dem Gebiet der Neurologie, speziell des Gehirns, um die Frage der Willensfreiheit im Kontext der deutschen Menschenwürdegarantie zu beleuchten. Ziel ist es, zu untersuchen, ob die Willensfreiheit ein Charakteristikum des menschlichen Wesens ist oder ob sie durch biologische Prozesse determiniert wird. Die Arbeit befasst sich mit den Implikationen der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für das deutsche Rechtssystem und insbesondere für die Frage, worin der Kern von Artikel 1 des Grundgesetzes besteht.

  • Definition und Verständnis von Willensfreiheit
  • Zusammenhang zwischen Gehirn und Willensfreiheit
  • Die Rolle der Willensfreiheit im deutschen Rechtssystem
  • Implikationen der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für die Menschenwürdegarantie
  • Die Bedeutung der Willensfreiheit für die Verantwortlichkeit und Handlungsfähigkeit

Zusammenfassung der Kapitel

  • Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Gehirn, Würde und Willensfreiheit dar und beschreibt die Fragestellung der Hausarbeit. Sie beleuchtet die Bedeutung der Willensfreiheit für das deutsche Rechtssystem und die Herausforderungen, die sich aus den neuen Erkenntnissen der Neurologie ergeben.
  • Kapitel 2 untersucht den Freiheitsbegriff aus der Würdegarantie und beleuchtet die Traditionen von Immanuel Kant und Günter Dürig. Es werden die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zu Artikel 1 Absatz 1 GG analysiert, die den Freiheitsbegriff als Kern der Menschenwürde ausweisen.
  • Kapitel 3 befasst sich mit der Bedeutung der Willensfreiheit als Kern von Artikel 1 Absatz 1 GG. Es werden verschiedene Definitionen des Alltagsverständnisses von Willensfreiheit vorgestellt und die beiden Konzeptionen des Indeterminismus und Determinismus diskutiert.

Schlüsselwörter

Die Arbeit fokussiert auf die Themen Willensfreiheit, Menschenwürde, Gehirn, Neurologie, Rechtssystem, Artikel 1 Absatz 1 GG, Indeterminismus, Determinismus, Verantwortlichkeit, Handlungsfähigkeit. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse auf die rechtliche und philosophische Debatte um die Freiheit des Willens.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Würde ohne Willensfreiheit? Wie das Gehirn das deutsche Rechtssystem in Frage stellt
Hochschule
Universität Erfurt
Veranstaltung
Menschenwürde als Rechtsproblem
Note
1,3
Autor
Robert Friebe (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V149604
ISBN (eBook)
9783640603015
ISBN (Buch)
9783640602179
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Menschenwürde Wille Willensfreiheit Freiheit Determinismus Libet Artikel 1 Gehirn
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Robert Friebe (Autor:in), 2010, Würde ohne Willensfreiheit? Wie das Gehirn das deutsche Rechtssystem in Frage stellt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149604
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Leseprobe aus  15  Seiten
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