[...] In der Forschung und Sekundärliteratur lassen sich unterschiedliche Positionen erkennen. Droysen sah im Hellenismus die absolute Verschmelzung von Orient und Okzident als welthistorisch notwendig. Ein Standpunkt, dem sich auch neuere Untersuchungen wie die Heinens anschließen. Andere Positionen sprechen nicht von einer Verschmelzung, sondern von einem mehr oder weniger einander beeinflussten Nebeneinander, wie zum Beispiel bei Kaerst. Eine Haltung, der auch die Einschätzung Gehrkes recht nahe kommt. Dies ist nur ein kleines Spektrum der Forschungsdiskussion, zwischen dessen diametralen Polen sich noch viele weitere gemäßigtere Standpunkte unterschiedlichster Historiker finden lassen. Im ersten Schritt soll im Kapitel „Der Hellenismus; allgemeine Phänomene und Tendenzen“ der Hellenismus im Allgemeinen, hellenischer Staat, Wirtschaft und Hellenisierung, dargestellt werden. Dies führt allerdings zunächst auf eine Problematik bei der Erarbeitung des Themas. Denn generelle Aussagen zu treffen und ein adäquates Gesamtbild der politischen und soziökonomischen Struktur im Hellenismus zu kreieren, scheinen fast unmöglich. Zu vielschichtig und unterschiedlich präsentiert sich die hellenistische Welt. Ohne teils recht spezifische Beispiele und Hervorhebungen von Besonderheiten kommt so mit auch diesem Kapitel nicht aus. An Hand der in diesem Kapitel erarbeiteten Kriterien, wie zum Beispiel die Rolle der Stadt, wird dann im dritten Kapitel ins Detail gegangen. Im Einzelnen soll die gräko-makedonische Herrschaft der Ptolemäer an Hand verschiedner Quellen und Sekundärliteratur erarbeitet werden. Besonderheiten, aber auch typische Merkmale des Hellenismus werden aufgezeigt. In wie weit kamen sich Griechen und „Nicht-Griechen“ nahe? Verharrten sie nur im bloßen Nebeneinander und waren solche Vermischungsformen doch eher die Ausnahme? Wie war die soziopolitische Organisation der beiden Herrschaftssysteme? Es ist die Ambivalenz des Hellenismus, die Hand des Ptolemäerreiches dargestellt werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die griechische Kultur & Hellenisierung
- Diadochenherrschaft und hellenistischer Staat
- Wirtschaft
- Hellenisierung und kulturelle Verschmelzung
- Die Stadt in der hellenistischen Welt als Hellenisierungsmittel
- Zwischenbilanz
- Das Ptolemäerreich/ Ägypten
- Königtum
- Geographie
- Reichsverwaltung
- Alexandria
- Wirtschaft
- Militär
- Philhelenische Haltung
- Nachwort und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem politischen Hellenismus, insbesondere mit dem Zeitraum nach den Diadochenkämpfen (323-281 v. Chr.) bis zur Einnahme Ägyptens durch Rom im Jahre 30 v. Chr. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der gräko-makedonischen Herrschaft der Ptolemäer in Ägypten, wobei die Wechselwirkungen zwischen griechischer Kultur und ägyptischer Tradition im Vordergrund stehen.
- Die Entstehung und Entwicklung des hellenistischen Staats
- Die Rolle der Wirtschaft und des Handels im Hellenismus
- Die Prozesse der Hellenisierung und kulturellen Verschmelzung
- Die Besonderheiten des Ptolemäerreichs in Ägypten
- Die Ambivalenz des Hellenismus und die Koexistenz von griechischen und ägyptischen Elementen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich dem Begriff „Hellenismus“ und seinen historischen Bezügen, sowie der Beschreibung der politischen und ökonomischen Umwälzungen nach Alexanders Tod. Es werden die Diadochenkämpfe und die Entstehung der drei dominierenden Dynastien (Antigoniden, Seleukiden, Ptolemäer) beleuchtet.
Das zweite Kapitel untersucht die griechische Kultur und die Hellenisierung im Hellenismus. Es werden die Merkmale des hellenistischen Staates, die wirtschaftlichen Strukturen und die Prozesse der kulturellen Verschmelzung zwischen Griechen und Nicht-Griechen beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Ptolemäerreich in Ägypten. Es werden die Besonderheiten des Königtums, die geographischen Verhältnisse, die Reichsverwaltung, die Stadt Alexandria, die Wirtschaft und das Militär beleuchtet. Dabei wird auch die philhelenische Haltung der Ptolemäer betrachtet.
Schlüsselwörter
Hellenismus, Diadochen, Ptolemäer, Ägypten, Alexanders Tod, griechische Kultur, Hellenisierung, kulturelle Verschmelzung, wirtschaftliche Strukturen, politische Organisation, Militär, philhelenische Haltung.
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- Magistra Artium Catrin Altzschner (Author), 2007, Der politische Hellenismus , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149671