Kaum ein Thema findet in der Forschung zur deutschen Neuesten Geschichte so viel Beachtung wie die Weimarer Republik und ihr Niedergang. Das tragische Scheitern der ersten deutschen Demokratie bewegt die Gemüter bis heute. Ein großer Teil der Fachliteratur beschäftigt sich detailliert mit den Gründen für den Untergang der Weimarer Republik. Die dort angeführten Ursachen reichen von äußeren Umständen wie der Last des Versailler Vertrages oder der Weltwirtschaftskrise bis hin zum Vorwurf von bereits in der Weimarer Verfassung angelegten Webfehlern, die eine Übernahme durch die Nationalsozialisten nicht verhindert, sondern womöglich sogar erleichtert hätten.
Diese Seminararbeit soll den obengenannten Vorwurf aufgreifen und sich konkret mit den Mechanismen zur Demokratiesicherung beschäftigen, welche sich die Verfassungsväter der Weimarer Nationalversammlung 1918 überlegt hatten. Daran anknüpfend soll die Parallele zum Parlamentarischen Rat 1948/49 gezogen werden, welcher nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit der Ausarbeitung einer neuen Verfassung beauftragt worden war. Diese Arbeit stellt die Frage, ob sich die Bundesrepublik samt ihrem Grundgesetz in den Traditionen von Weimar befindet oder ob es sich bei ihr um einen konstitutionellen Neubeginn handelt. Konkret soll es dabei um einen Vergleich der Demokratiesicherungsmechanismen in der Weimarer Reichsverfassung und dem Grundgesetz gehen. Besteht eine Kontinuität oder grenzt sich das Grundgesetz bewusst von seiner Vorgängerverfassung ab?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Weimarer Reichsverfassung
- 2.1 Entstehung und Kontext
- 2.2 Demokratiesicherungsmechanismen
- 2.3 Aushebelung der Demokratie
- 3. Grundgesetz der BRD
- 3.1 Entstehung und Kontext
- 3.2 Demokratiesicherungsmechanismen
- 4. Vergleich der Weimarer Reichsverfassung und des Grundgesetzes
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Mechanismen zur Demokratiesicherung in der Weimarer Reichsverfassung und dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Ziel ist es, die Kontinuität oder Abgrenzung zwischen den beiden Verfassungen im Hinblick auf die Demokratiesicherung zu analysieren und die Frage zu beantworten, ob die Bundesrepublik in den Traditionen von Weimar steht oder ob es sich um einen konstitutionellen Neubeginn handelt.
- Entstehung und Kontext der Weimarer Reichsverfassung und des Grundgesetzes
- Demokratiesicherungsmechanismen in der Weimarer Reichsverfassung
- Demokratiesicherungsmechanismen im Grundgesetz
- Vergleich der Demokratiesicherungsmechanismen in beiden Verfassungen
- Kontinuität oder Abgrenzung der beiden Verfassungen in Bezug auf die Demokratiesicherung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung skizziert die Relevanz der Weimarer Republik und ihres Scheiterns für die deutsche Geschichte. Sie stellt den Fokus auf die Demokratiesicherungsmechanismen in den Verfassungen von Weimar und der BRD und die Frage nach einer möglichen Kontinuität oder Abgrenzung.
- Kapitel 2: Weimarer Reichsverfassung: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung und den Kontext der Weimarer Reichsverfassung, analysiert die in der Verfassung verankerten Demokratiesicherungsmechanismen und thematisiert die schrittweise Untergrabung der Demokratie zum Ende der Weimarer Republik hin.
- Kapitel 3: Grundgesetz der BRD: Dieser Abschnitt widmet sich der Entstehung und dem Kontext des Grundgesetzes sowie der Analyse seiner Demokratiesicherungsmechanismen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie der Demokratie, Demokratiesicherung, Verfassung, Weimarer Reichsverfassung, Grundgesetz, Vergleich, Kontinuität, Abgrenzung, Entstehungskontext, Nationalversammlung, Parlamentarischer Rat und den entsprechenden Fachausdrücken.
- Quote paper
- Joel Pfeifle (Author), 2022, Bundesrepublik Deutschland. In den Traditionen von Weimar oder ein konstitutioneller Neubeginn?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1502727