Diese Seminararbeit soll untersuchen, wie der Wechsel zwischen Militärdiktaturen und Demokratiephasen die Digitalisierung in Argentinien beeinflusste und ob sich die verschiedenen politischen Phasen eher hindernd oder fördernd auf die Computerisierung auswirkten.
Die meisten Länder Lateinamerikas wurden im 20. Jahrhundert von Militärdiktaturen heimgesucht - so auch Argentinien. Einst eine spanische Kolonie, erlangte das Land am 9. Juli 1816 die Unabhängigkeit. Seine geografische Lage und das eigensinnige Walten der europäischen Supermächte drohten, Argentinien eine eher unbedeutende Rolle am Rande des Weltgeschehens aufzudrängen, mit welcher sich die Argentinier jedoch nicht zufriedengeben wollten. Als zweitgrößtes Flächenland Südamerikas, direkt hinter dem benachbarten Brasilien, sah der Selbstanspruch Höheres vor. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der daraus resultierenden Neuordnung der weltweiten Kräfteverhältnisse setzte man in Argentinien auf Wachstum und Modernisierung. Es galt, den Anschluss an Europa und die USA zu finden, die im innovativen und wirtschaftlichen Sektor eine Vorreiterrolle innehatten. Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Modernisierung stellte dabei der aufkommende IT-Sektor dar. 1960 wurde in Argentinien der erste Computer installiert, zwischen 1961 und 1965 folgten vierzig weitere. Doch die schwankenden politischen Gegebenheiten machten es der argentinischen Wirtschaft und Wissenschaft nicht unbedingt leicht, das Land zu modernisieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Argentinien nach dem Zweiten Weltkrieg
- Digitalgeschichte Argentiniens im 20. Jahrhundert
- Anfänge an den Universitäten
- SADIO und SAC
- Der Militärcoup von 1966
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Auswirkungen des Wechsels zwischen Militärdiktaturen und Demokratiephasen auf die Digitalisierung in Argentinien im 20. Jahrhundert. Sie befasst sich mit der Frage, ob diese politischen Systeme die Computerisierung eher begünstigten oder hinderten.
- Die politische Geschichte Argentiniens nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Anfänge der Computerisierung an argentinischen Universitäten
- Der Einfluss der maßgebenden Verbände SADIO und SAC auf die Digitalisierung
- Die Auswirkungen des Militärputsches von 1966 auf die Computerforschung in Argentinien
- Die Auswirkungen von Militärdiktaturen und Demokratiephasen auf die Entwicklung der Digitalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Digitalisierung in Argentinien im 20. Jahrhundert ein und skizziert die Forschungsfrage. Sie stellt die Relevanz der Arbeit und die wichtigsten Forschungsquellen dar.
Das zweite Kapitel widmet sich der politischen Geschichte Argentiniens nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beleuchtet die autokratische Phase unter Juan Perón (1946-1955), die Demokratiephase unter Arturo Frondizi, José Maria Guido und Arturo Umberto Illia (1956-1966) sowie die Militärdiktatur unter General Juan Carlos Onganía (1966-1973).
Das dritte Kapitel setzt die Digitalgeschichte Argentiniens in den politischen Kontext. Es betrachtet die frühen Anfänge der Computerisierung an argentinischen Universitäten, die Gründung der Verbände SADIO und SAC und die gravierenden Folgen des Militärputsches von 1966.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Digitalisierung, Militärdiktaturen, Demokratie, Computerisierung, Argentinien, 20. Jahrhundert, SADIO, SAC, Militärputsch, Juan Perón, Juan Carlos Onganía, Universitäten.
- Quote paper
- Joel Pfeifle (Author), 2022, Digitalisierung im 20. Jahrhundert. Argentinien zwischen Militärdiktatur und Demokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1502729