Im Jahre 2 n.LB. (nach Lehman Brothers) zeigt die wirtschaftliche Lage nur mäßige Anzeichen von Entspannung. Zeitgleich evaluiert die Europäische Union die Ergebnisse ihrer strategischen Leitlinien der letzten zehn Jahre und entwickelt neue Ansätze für die nächste Dekade supranationaler Sozial-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Geprägt von der Rezession und hohen Arbeitslosenzahlen lautet der Tenor: mehr Investitionen, mehr Konjunktur, mehr Konsum, mehr Arbeitsplätze. Die Idee zu dieser Arbeit entstand im Rahmen des Seminars „Soziale Sicherung im internationalen Vergleich“, im Zuge der Diskussion der Lissabon-Strategie und des Flexicurity-Konzepts. Hierbei wurde deutlich, dass, in der Debatte um das theoretische Verständnis und die Zielsetzung von Flexicurity, in letzter Zeit verstärkt der Ruf nach einer neuen Ausrichtung auf die Frage der Qualität von Erwerbsarbeit laut wird. Diese Arbeit soll ein erster Schritt in diese Richtung sein. Ich werde daher zu Beginn kurz in das Konzept von Flexicurity einführen und dessen Verortung in der Lissabon-Strategie der Europäischen Union erläutern. Daran anschließend versuche ich den Stand der Debatte um Qualität von Arbeit und den Begriff „Gute Arbeit“ darzustellen und verschiedene Konzepte zu einem einheitlichen Verständnis zu verdichten. Im dann folgenden Hauptteil werde ich mich bemühen, dass Verhältnis von Flexibility, Security und Quality zueinander zu erkunden und ein Modell aufzustellen, dass aus meiner Sicht die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen der nahen Zukunft wiederspiegelt. Zum Ende gilt es dann, dieses theoretische Konstrukt mit der politischen Wirklichkeit abzugleichen und zu prüfen, wie und wohin sich die arbeitsmarktpolitische Agenda tatsächlich entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Flexicurity - Flexibilität und Sicherheit im Arbeitsmarkt
- Qualität von Arbeit
- Stand der Debatte
- Gute Arbeit
- Der DGB-Index „Gute Arbeit“
- Flexiquality
- Ausblick: Vorschläge für eine Post-Lissabon-Strategie
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Konzept von Flexicurity und dessen Bedeutung für die europäische Beschäftigungspolitik. Sie untersucht die Verbindung von Flexibilität und Sicherheit im Arbeitsmarkt und analysiert die Auswirkungen auf die Qualität von Arbeit. Ziel ist es, ein Modell zu entwickeln, welches die Herausforderungen der zukünftigen Arbeitsmarktpolitik widerspiegelt und die Bedeutung von Flexiquality in diesem Kontext beleuchtet.
- Die Rolle von Flexicurity in der Lissabon-Strategie
- Die Debatte um Qualität von Arbeit und „Gute Arbeit“
- Die Beziehung zwischen Flexibilität, Sicherheit und Qualität
- Das Konzept von Flexiquality
- Vorschläge für eine Post-Lissabon-Strategie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und erläutert den Kontext der Arbeit im Rahmen der Lissabon-Strategie und der Debatte um Flexicurity. Das zweite Kapitel beleuchtet das Konzept von Flexicurity, die verschiedenen Dimensionen von Flexibilität und Sicherheit sowie die Bedeutung des „flexibility-security-nexus“. Das dritte Kapitel analysiert den Stand der Debatte um Qualität von Arbeit und „Gute Arbeit“ und versucht, verschiedene Konzepte zu einem einheitlichen Verständnis zu verdichten. Das vierte Kapitel untersucht das Verhältnis von Flexibilität, Sicherheit und Qualität und stellt ein Modell auf, welches die arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen der nahen Zukunft wiederspiegelt. Das fünfte Kapitel bietet einen Ausblick und präsentiert Vorschläge für eine Post-Lissabon-Strategie, die auf dem Konzept von Flexiquality basiert.
Schlüsselwörter
Flexicurity, Lissabon-Strategie, Qualität von Arbeit, Gute Arbeit, Flexiquality, Arbeitsmarktpolitik, Flexibilität, Sicherheit, Europäische Union.
- Quote paper
- Dipl.-Soz.arb./Soz.päd. (FH) Florian Sondermann (Author), 2010, Flexiquality – Europäische Beschäftigungspolitik und die Qualität von Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150278