Über 60 Jahre nach Beendigung des zweiten Weltkrieges ist das Thema Nationalsozialismus noch immer hochaktuell. Schon in der politischen Diskussion um die Sperrung von Internetseiten, bei Reden an Gedenktagen des Holocaust und nicht zuletzt im Lehrplan aller geisteswissenschaftlichen Fächer in den Schulen Nordrhein-Westfalens wird auf den Nationalsozialismus verwiesen. Oft schwingt bei der Thematisierung des Dritten Reichs mit bzw. erweckt zumindest den Eindruck, dass in unserer heutigen Gesellschaft so etwas nicht mehr geschehen könnte, weil wir aus den Fehlern der Geschichte gelernt hätten. Hier ist anzuführen, dass sich selbst einige hochintellektuelle, aufgeklärte Menschen voller Enthusiasmus mit dem Nationalsozialismus identifizieren konnten. In Anbetracht der regelrechten Vernichtung von Millionen von Menschen wirft dies selbstverständlich die Frage auf, auf welche Weise dies zu legitimieren war.
Der Rechtsextremismus war stark von Religiosität geprägt. Hitler verstand sich selbst – jedenfalls in Gegenwart der Öffentlichkeit – als Christ. Im Rahmen dieses Essay wird nun also zu klären sein, wie der Faschismus theologisch untermauert wurde und auf welcher argumentativen Basis dieser beruhte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Der Glaube an die Vernunft in der Krise
- Die NS-Ideologie als Feind des deutschen Volkes
- Die theologische Rechtfertigung der NS-Ideologie
- Der Mythos vom Herrenmenschen
- Die Reaktion der katholischen Kirche
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text untersucht die Rolle der Religion im nationalsozialistischen Argumentationsstrang. Er beleuchtet, wie die NS-Ideologie theologisch untermauert wurde und auf welcher argumentativen Basis sie beruhte. Der Text analysiert die Verflechtung von Religion, Rassenlehre und nationaler Identität im Kontext des Nationalsozialismus.
- Die Krise des Vernunftglaubens im frühen 20. Jahrhundert
- Die theologische Rechtfertigung des Antisemitismus in der NS-Ideologie
- Der Mythos vom Herrenmenschen und seine religiösen Wurzeln
- Die Reaktion der katholischen Kirche auf den Antisemitismus der Nationalsozialisten
- Die Verbindung von Rassenlehre und christlicher Lehre im nationalsozialistischen Weltbild
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema des Nationalsozialismus und seine Relevanz in der heutigen Zeit ein. Sie stellt die Frage, wie die NS-Ideologie, trotz der grausamen Verbrechen, zu legitimieren war und fokussiert dabei auf die Rolle der Religion.
Hauptteil
Der Hauptteil beleuchtet die Krise des Vernunftglaubens im frühen 20. Jahrhundert und zeigt auf, wie diese Krise die Entstehung der NS-Ideologie begünstigte. Er analysiert die theologischen Argumente, die der NS-Ideologie zugrunde liegen, insbesondere die Rechtfertigung des Antisemitismus und den Mythos vom Herrenmenschen. Zudem wird die Reaktion der katholischen Kirche auf den Antisemitismus der Nationalsozialisten untersucht.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Religion, Antisemitismus, Rassenlehre, Herrenmenschen, Katholische Kirche, Christentum, Vernunftglaube, Krise, Ideologie, Rechtfertigung, Argumentation, Weltbild, Metaphysik, Geschichte, Holocaust.
- Quote paper
- Stefan Rohde (Author), 2009, Die Rolle der Religion im nationalsozialistischen Argumentationsstrang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150356