Diese Seminararbeit behandelt den Staatsakt des Januars 27 v. Chr., mit dem Gaius Octavian, der spätere Kaiser Augustus, eine Neuordnung des römischen Staates herbeiführte. Dieser Staatsakt sollte hauptsächlich der Legalisierung und Institutionalisierung der gewaltsam usurpierten Macht Octavians dienen und seine übergeordnete soziale und politische Stellung unterstreichen. Letzteres gelang ohne Zweifel. Für die legitime Alleinherrschaft Octavians konnten die Vorgänge des Jahres 27 jedoch zunächst nur die Weichen stellen; sie führten nicht zu endgültig konsolidierten Verhältnissen im Inneren des römischen Staates.
Was bedeutete die Neuordnung des Jahres 27 für die res publica? Wie tief war der Einschnitt in die bisherige Ordnung? Führten die Regelungen des Staatsaktes im Januar 27 eher zur Begründung einer Alleinherrschaft Octavians oder tatsächlich zur Wiederherstellung der „Republik“?
Ich werde in meiner Arbeit auf die Beantwortung dieser Fragen hinarbeiten. Zuerst werde ich die Gründe erörtern, welche die Neuordnung der politischen Verhältnisse nach der Rückkehr Octavians von seinem Ägypten-Feldzug unabdingbar machten. Im Anschluss daran wird die Vorbereitungsphase auf den Staatsakt dargelegt. Danach wird eine Darstellung der Ereignisse des Januars 27 v. Chr. gegeben und es werden mögliche zeitliche Abläufe diskutiert. Wichtige Begriffe wie princeps oder res publica restituta sowie die Octavian verliehenen Ehrungen werden erläutert. Zuletzt werde ich die leitenden Fragen beantworten.
Obwohl meine Arbeit eher thematisch strukturiert ist, wird man eine grobe chronologische Abfolge der Ereignisse erkennen können. Einen einheitlichen Überblick über die Thematik der Neuordnung des römischen Staates im Jahr 27 v. Chr. bieten in besonderem Maße die Werke von Bleicken und Kienast.
Als Quellen benutze ich den Tatenbericht des Augustus, die Kaiserviten Suetons, die Römische Geschichte Dios und die Römische Geschichte des Paterculus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Octavians Machtposition vor der Neuordnung
- Die Vorbereitung auf den Staatsakt
- Der Staatsakt des Januars 27 v. Chr.
- Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den Staatsakt des Januars 27 v. Chr., der von Gaius Octavian eingeleitet wurde, um eine Neuordnung des römischen Staates herbeizuführen. Der Fokus liegt auf der Legalisierung und Institutionalisierung von Octavians Macht sowie der Untersuchung der Auswirkungen dieser Neuordnung auf die res publica. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Regelungen des Staatsaktes zur Begründung einer Alleinherrschaft oder zur Wiederherstellung der Republik führten.
- Die Machtposition Octavians nach dem Sieg über Marcus Antonius
- Die Vorbereitung auf den Staatsakt im Jahr 27 v. Chr.
- Die Ereignisse des Januars 27 v. Chr. und die Bedeutung des Staatsaktes
- Die Einführung des Titels "princeps" und die Bedeutung der "res publica restituta"
- Die Ehrungen, die Octavian im Januar 27 v. Chr. verliehen wurden.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Leitfragen zur Analyse des Staatsaktes des Januars 27 v. Chr. vor. Sie skizziert die Struktur der Arbeit und benennt wichtige Quellen und Literatur.
2.1 Octavians Machtposition vor der Neuordnung
Dieser Abschnitt beleuchtet Octavians Machtposition nach seinem Sieg über Marcus Antonius im Jahr 31 v. Chr. Er analysiert die rechtliche Grundlage seiner Macht und die Herausforderungen, die sich aus seiner Position als alleinige Herrscher über das römische Weltreich ergaben. Die Bedeutung des "consensus universorum" und seine Rolle in der Legitimierung von Octavians Herrschaft werden diskutiert.
2.2 Die Vorbereitung auf den Staatsakt
Dieses Kapitel untersucht die Maßnahmen, die Octavian in den Jahren 29 und 28 v. Chr. unternahm, um die Voraussetzungen für den Staatsakt im Januar 27 v. Chr. zu schaffen. Es befasst sich insbesondere mit der "Lectio Senatus" und deren Bedeutung für die Stärkung des Senats und die Schaffung einer stabilen politischen Basis für Octavians Machtausübung.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gaius Octavian, Augustus, Staatsakt, Neuordnung, res publica, princeps, res publica restituta, Senat, consensus universorum, Machtposition, Legitimation, Republik, Monarchie, Triumvirat.
- Quote paper
- Hermann Sievers (Author), 2006, Kaiser Augustus - Die Neuordnung des Jahres 27 v. Ch., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152327