Die vorliegende Seminararbeit handelt von der Geschichte der Lexikographie und der Normierung des Wortschatzes in Spanien, vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Wegen der Vollständigkeit, werden auch die früheren Werke der spanischen Lexikographie Erwähnung finden.
Otto Winkelmann thematisiert in seinem Aufsatz „Normierungsinstanzen und Normierungskriterien romanischer Minderheitensprachen“ die Relevanz von Wörterbüchern für die Normierung einer Sprache. Er führt an, dass so genannte Normierungsinstanzen private Vereinigungen, Institute und auch Akademien sein können. Dessen Betätigungsfelder bestünden aus der Statusplanung und der Korpusplanung. Die Statusplanung soll die politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schaffen. Die Korpusplanung sollte zunächst die große Anzahl von Varianten erfassen, die von den Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft verwendet wird. Aus den gesammelten Varianten werden im zweiten Schritt diejenigen ausgewählt, die in ihrer Totalität im Weiteren eine Standardvarietät darstellen sollen. Neben der Fixierung einer einheitlichen Orthographie soll auch eine diatopisch bedingte Variation der Flexion und vor allem Lexik minimiert werden. Die Wörterbücher stellen eine Form der Festschreibung oder Kodifizierung der sprachlichen Merkmale der Standardvarietät dar (Winkelmann 1990: 16-17).
In Spanien dominieren seit fast 300 Jahren die Wörterbücher der Real Academia Española die spanische Lexikographie. Eine herausragende Stellung hat das Diccionario de la lengua Española (DRAE) (Ruhstaller 2003: 237). Die meisten Benutzer konsultieren es aufgrund normativer Fragen. Denn es gibt eine Auskunft hinsichtlich eines korrekten Spanisch. In der 20. Auflage hat das Wörterbuch aber auch einige umgangssprachliche Wörter aufgenommen und somit einen deskriptiven Zug angenommen. Und doch ist das DRAE bei weitem kein deskriptives Wörterbuch, was den gesamten spanischen Wortschatz widerspiegeln würde (Haensch 1990: 1744). Dennoch hat im Sinne Günther Haenschs, dass Diccionario auch einige Schwächen, denn es soll zu viele Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Beispielsweise sind einige nicht mehr gebräuchliche Wörter verzeichnet, die aber nicht als Archaismen markiert wurden, und es mangelt an Amerikanismen, die z. T. auch veraltet sind.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DESKRIPTIVE UND PRÄSKRIPTIVE WÖRTERBÜCHER.
- NORMIERUNG DER SPANISCHEN SPRACHE.
- LEXIKOGRAPHIE UND WÖRTERBÜCHER IM ALLGEMEINEN.
- DIE ANFÄNGE DER SPANISCHEN LEXIKOGRAPHIE BIS ZUM ENDE DES 16. JAHRHUNDERTS.
- LEXIKOGRAPHIE IM ZEICHEN DES HUMANISMUS
- Palencia.
- Nebrija........
- SPANISCHE LEXIKOGRAPHIE IM 17. JAHRHUNDERT: COVARRUBIAS..
- SPANISCHE LEXIKOGRAPHIE IM 18. JAHRHUNDERT: REAL ACADEMIA ESPAÑOLA
- REAL ACADEMIA ESPAÑOLA..
- Gründungsvorgang.
- Motive für die Gründung der RAE..
- DAS WÖRTERBUCH DER REAL ACADEMIA ESPAÑOLA IM HINBLICK AUF DIE NORMIERUNG DES SPANISCHEN WORTSCHATZES.
- BIBLIOGRAPHIE.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Geschichte der Lexikographie und der Normierung des spanischen Wortschatzes vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der spanischen Lexikographie und die Rolle von Wörterbüchern bei der Standardisierung der Sprache.
- Die Entwicklung der spanischen Lexikographie vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
- Die Rolle von Wörterbüchern bei der Normierung der spanischen Sprache
- Die Bedeutung der Real Academia Española für die Standardisierung des Spanischen
- Die Unterscheidung zwischen deskriptiven und präskriptiven Wörterbüchern
- Die Herausforderungen der Sprachnormierung im Kontext der Sprachgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und erläutert die Relevanz von Wörterbüchern für die Normierung einer Sprache. Sie beleuchtet die Rolle von Normierungsinstanzen und die Bedeutung der Standardisierung von Sprache.
Der Abschnitt über deskriptive und präskriptive Wörterbücher beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze in der Lexikographie und die Bedeutung von Wörterbüchern für die Sprachplanung und Sprachpflege.
Der Abschnitt über die Normierung der spanischen Sprache beschreibt die Geschichte der Sprachnorm des Spanischen und die verschiedenen Phasen der Standardisierung des Kastilischen.
Der Abschnitt über Lexikographie und Wörterbücher im Allgemeinen definiert die Lexikographie und die Wörterbuchforschung und erläutert die verschiedenen Bereiche der Metalexikographie.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die spanische Lexikographie, die Normierung der spanischen Sprache, die Real Academia Española, deskriptive und präskriptive Wörterbücher, Sprachplanung und Sprachpflege, die Geschichte der spanischen Sprache und die Standardisierung des Kastilischen.
- Arbeit zitieren
- Ani Pavlik (Autor:in), 2006, Geschichte der Lexikographie in Spanien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/152406