Ganz wesentlich hat Alexander der Große dazu beigetragen die Religion der Inder in die antike Mittelmeerwelt zu tragen. Allgemein kann man das Indienbild in der Antike in zwei Teile gliedern: vor und nach dem Alexanderzug. Vor dem Alexanderzug waren die Informationen und Kontakte über Indien sehr spärlich. Ab dem 4.Jht BC rückte aber Indien mehr und mehr in den Horizont der Griechen. Leute reisten nach Indien und lebten auch dort und in römischer Zeit entwickelte sich der Indienhandel intensiv. In Griechenland wurde Indien erst im späten 6.JhtBC durch Skylax bekannt, der im Auftrag des Perserkönigs Dareios I den NW des Landes besuchte1. Zunächst kursierten viele Wundergeschichten vom Ende der Welt2. Indien war Teil der Sagenweltethnografie und seine geografische Lage unklar und wurde oft mit Äthiopien verwechselt. Herodot berichtete bereits über Sitten und Gebräuchen und kannte auch Asketen. Er schrieb die asketische Lebensweise einem ganzen Stamm zu. „Es wird kein Lebewesen getötet, man bebaut auch nicht den Acker und hat keine Häuser, sondern lebt von Gras“. Es blieb aber das Bild um Indien eher dunkel und änderte sich erst mit dem Alexanderzug nach Indien. Bei seinem Feldzug begleiteten Alexander auch Landvermesser, Wissenschaftler, Historiker und Philosophen, wie Kallisthenes der Neffe des Aristoteles oder Pyrrhon der Gründer der skeptischen Schule.
In Taxila begegneten Alexanders Leute und wahrscheinlich auch er selbst indischen Heiligen, die im Westen als Gymnosophisten oder nackte Weise berühmt werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gymnosophisten der Alexander-Historiker
- Bedeutung der Gymnosophisten für die antike Welt und die späte Information ....
- Alexander der Große im Gespräch mit den Gymnosophisten
- Schlussbemerkungen und Diskussion......
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Einfluss Alexanders des Großen auf die Verbreitung indischer religiöser Vorstellungen in der antiken Mittelmeerwelt. Im Fokus steht die Begegnung Alexanders mit den Gymnosophisten, indischen Asketen, und deren Bedeutung für die antike Vorstellung von Indien. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Berichte über die Gymnosophisten und untersucht, wie diese in den antiken Quellen dargestellt wurden.
- Alexander der Große und sein Einfluss auf das Indienbild der Antike
- Die Rolle der Gymnosophisten in der antiken Welt
- Die Übermittlung indischer Religionsphilosophie in die antike Welt
- Die Darstellung der Gymnosophisten in den antiken Quellen
- Die Bedeutung der Gymnosophisten für die spätere Rezeption Indiens in der Antike
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der Begegnung Alexanders mit den Gymnosophisten und erläutert, wie das Indienbild der Antike durch den Alexanderzug geprägt wurde. Außerdem werden die wichtigsten antiken Autoren genannt, die sich mit Indien und den Gymnosophisten beschäftigten.
- Die Gymnosophisten der Alexander-Historiker: Dieses Kapitel beleuchtet die Berichte über die Begegnung Alexanders mit den Gymnosophisten, insbesondere die Schilderungen von Nearchos, Aristoboulos, Onesikritos und Megasthenes. Es werden die verschiedenen Darstellungen der Gymnosophisten und deren Lebensweise analysiert.
- Bedeutung der Gymnosophisten für die antike Welt und die späte Information ....: Dieses Kapitel befasst sich mit der Rezeption der Gymnosophisten in der antiken Welt und untersucht, welchen Einfluss sie auf die spätere Vorstellung von Indien hatten. Es werden die verschiedenen Deutungen der Gymnosophisten und deren Lehren beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gymnosophisten, Alexander der Große, Indien, Antike, Askese, Philosophie, Religion, Religionstransfer, Mittelmeerwelt, Quellen, Historiographie, Nearchos, Aristoboulos, Onesikritos, Megasthenes, Brahmanen, Sarmanen, Ashrama-System, Hinduismus.
- Arbeit zitieren
- Robert Fischer (Autor:in), 2009, Religionstransfer in der Antike – aus der Perspektive Indiens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155546