In unserer Gesellschaft beherrscht ein binäres Geschlechtersystem unser Denken. Es besteht die Annahme, dass es zwischen Männern und Frauen grundlegende Unterschiede gibt. Diese Unterschiede herrschen sowohl im Verhalten und im Handeln sowie in den Fähigkeiten und Fertigkeiten. Jedes Individuum unserer Gesellschaft hat sich in dieses binäre Geschlechtersystem einzuordnen und sich seines Geschlechts entsprechend zu verhalten.
Die Frage, die ich in dieser Hausarbeit beantworten möchte, ist, wie diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern entstehen und welche Prozesse für die Entstehung von Geschlechtsidentitäten ausschlaggebend sind. Dabei erscheint nicht nur interessant, welche Prozesse entscheidend sind, sondern weshalb die Gesellschaft diese Prozesse entwickelt und welche Folgen, negativ wie positiv, eine Einordnung von Individuen in ein Geschlechtersystem birgt.
Zunächst möchte ich die gängigsten Theorien zur Ausbildung eines binären Geschlechtersystems mit zwei polaren Geschlechtsidentitäten erläutern. Dabei werde ich historisch vorgehen und die traditionellste Theorie, den bis heute etablierten Biologismus erläutern. Das soziologische sex-gender-Konzept, das versucht die biologistischen Theorien in ihren Grundannahmen zu überwinden stellt das zweite behandelte Theorem dar. Zuletzt werde ich auf die neuste gängige Theorie, der konstruktivistischen Theorie, zur Herausbildung von verschiedenen Geschlechtsidentitäten in unserer Gesellschaft eingehen. Jeweils zum Ende der Darstellung einer Theorie werde ich die bedeutendsten Gegenargumente und Widersprüche zusammenfassend erörtern.
Zum Abschluss werde ich auf die bedeutsamsten Chancen und Risiken der Bildung eines binären Geschlechtersystems eingehen und dabei darstellen inwiefern Zuweisungen zu Geschlechtsidentitäten einerseits notwendig sind und welche Gefahren sich andererseits aus unreflektierten Zuweisungen ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erklärungsansätze für die Entstehung von Geschlechtsidentitäten
- Biologistische Erklärungsansätze
- Das sex-gender-Konzept - Unterscheidung zwischen einem biologischen und einem sozialen Geschlecht
- Interaktionistisch und Konstruktivistisch – das „doing-gender“-Konzept.
- Chancen und Risiken der Unterstellung unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten
- Chancen: Fähigkeit zur Interaktion
- Risiken: Reproduktion patriarchaler Strukturen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Entstehung von Geschlechtsidentitäten und analysiert die Chancen und Risiken eines binären Geschlechtersystems.
- Untersuchung verschiedener Erklärungsansätze für die Ausbildung von Geschlechtsidentitäten, wie Biologismus, das sex-gender-Konzept und den konstruktivistischen Ansatz.
- Analyse der historischen Entwicklung des Verständnisses von Geschlecht.
- Bewertung der Möglichkeiten und Herausforderungen, die mit der Annahme unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten einhergehen.
- Bewertung der Bedeutung des binären Geschlechtersystems in der Gesellschaft.
- Diskussion der Folgen einer Einordnung von Individuen in ein binäres Geschlechtersystem.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text stellt die Relevanz eines binären Geschlechtersystems in unserer Gesellschaft dar und führt in die Thematik der Geschlechtsidentität ein. Er beleuchtet die gesellschaftlichen Erwartungen an die Geschlechterrollen und die Folgen der Nichteinhaltung dieser Erwartungen.
Erklärungsansätze für die Entstehung von Geschlechtsidentitäten
Das Kapitel bietet eine historische Übersicht verschiedener Erklärungsansätze für die Entstehung von Geschlechtsidentitäten. Es beleuchtet den Biologismus, das sex-gender-Konzept und den konstruktivistischen Ansatz. Die Ausführungen gehen auf die jeweiligen Stärken und Schwächen der Theorien ein und präsentieren Argumente und Gegenargumente.
Chancen und Risiken der Unterstellung unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten
Das Kapitel untersucht die positiven und negativen Folgen der Annahme unterschiedlicher Geschlechtsidentitäten. Es analysiert die Chancen, die sich aus der Fähigkeit zur Interaktion zwischen den Geschlechtern ergeben, und die Risiken, die durch die Reproduktion patriarchaler Strukturen entstehen können.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit behandelt die Themen Geschlechtsidentität, binäres Geschlechtersystem, Biologismus, sex-gender-Konzept, Interaktionismus, Konstruktivismus, Doing-Gender, patriarchale Strukturen, Chancen, Risiken, Gesellschaft, Kultur, Sozialisation, Verhalten, Handlung, Fähigkeiten, Fertigkeiten.
- Quote paper
- Katharina Rahmer (Author), 2009, Chancen und Risiken eines binären Geschlechtersystems, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156465