Der Begriff „Lebensform“ ist ein sehr dehnbarer, so kommt es darauf an, aus welchem
Blickfeld dies betrachtet wird. Global gesehen ist die gesamte Bevölkerung Teil einer
Lebensform (so auch jedes Tier – Hunde, Katzen, Pferde, usw. – jedes Lebewesen
gehört einer Lebensform an). Regional gesehen sieht dies gleich etwas anders aus:
Afrikaner, Europäer, Asiaten bis hin zu kleinen Stämmen können in Lebensformen
untergliedert werden, einzelne Personengruppen oder Menschen gleicher Einstellung
ebenfalls. Sehr interessant finde ich vor allem die sich laufend bildenden Lebensformen
– so zum Beispiel die „multikulturelle Lebensform“. In meiner Arbeit werde ich
versuchen auf genau diese Gesellschaft ein wenig einzugehen, teilweise anhand von
Beispielen aus der Bundesrepublik Deutschland.
Die in den letzten Jahren heftig aufwallende Debatte über die "multikulturelle
Gesellschaft" sucht nach Veränderungen in der Gesellschaft, welche durch Migration
bedingt sind. So besteht diese aus einer Vielfalt von Lebensformen und deren Werte,
sie ist „multikulturell“ - es sei denn, man hat einen strikteren Begriff von Kultur, der
einen Gebrauch von Kultur im Plural ausschließt, dann bedeutet Kultur „Weltkultur“,
welches aber gerade die Pluralität von Kulturausprägungen miteinschließt. Kulturelle
Äußerungen sind gerade dadurch geprägt, dass sie allgemein-menschliche
Äußerungen sind. Die alte homerische Dichtung und die alten Skulpturen können
genauso wie die Kunst der alten Azteken, chinesisches Feuerwerk oder Beethovens
Symphonien überall mit Freude gesehen, gelesen oder gehört werden. Gerade die
Kultur ist dasjenige, was die Menschen jeglicher Herkunft verbindet, und dies macht das
„Menschsein“ aus - nicht nur Natur, sondern auch Kultur zu haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diskursgeschichte
- Pädagogische Programmatik
- Theorieentwicklung
- Konzept der Lebenslage
- Konzept des Regionalismus
- Kolonisierung der Lebenswelt zu Hause
- Wiederbelebung des Gemeinschaftskonstrukts
- Der Neutrale Fremde
- Beispiel
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der „multikulturellen“ Gesellschaft, beleuchtet die Geschichte des Diskurses und analysiert die Auswirkungen von Migration auf die Gesellschaft. Der Fokus liegt dabei auf der Entstehung neuer Lebensformen und der Frage, ob die „multikulturelle“ Gesellschaft eine Lebensform der Gegenwart und Zukunft sein kann.
- Entwicklung des Diskurses über die „multikulturelle“ Gesellschaft
- Einfluss von Migration auf die Gesellschaft
- Neue Lebensformen in der „multikulturellen“ Gesellschaft
- Das Konzept der „multikulturellen“ Lebensform
- Veränderungen der Gesellschaft durch Migration
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Begriff „Lebensform“ in den Kontext der Gesellschaft und führt die „multikulturelle Lebensform“ als Fokus der Arbeit ein.
- Diskursgeschichte: Dieses Kapitel betrachtet die Entstehung des Diskurses über den Multikulturalismus und die beteiligten Akteure. Es wird auf die Rolle der Sozialpolitik, der Kirchen, der Parteien und der Intellektuellen bei der Gestaltung des Diskurses eingegangen.
- Pädagogische Programmatik: Dieses Kapitel widmet sich der pädagogischen Dimension der „multikulturellen“ Gesellschaft. Es geht um die Frage, wie die Integration und soziale Kontrolle in einer multikulturellen Gesellschaft gestaltet werden kann.
- Theorieentwicklung: Dieses Kapitel erörtert verschiedene theoretische Konzepte, die für die Analyse der „multikulturellen“ Gesellschaft relevant sind. Es beinhaltet die Konzepte der Lebenslage, des Regionalismus, der Kolonisierung der Lebenswelt zu Hause und der Wiederbelebung des Gemeinschaftskonstrukts.
Schlüsselwörter
Multikulturalismus, Migration, Lebensform, Gesellschaft, Integration, soziale Kontrolle, Kultur, Identität, Diskurs, Theorieentwicklung, Lebenslage, Regionalismus, Kolonisierung der Lebenswelt, Gemeinschaftskonstrukt.
- Quote paper
- Christian Schönherr (Author), 2001, Die multikulturelle Gesellschaft - Lebensform der Gegenwart und Zukunft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15742