Julius Caesar griff bereits im Jahre 55 und 54 v. Chr. Britannien zweimal an.
Jedoch gelang es erst dem römischen Kaiser Claudius 43 n. Chr. die Insel dem
Römischen Reich einzuverleiben. Dieses gelang ihm durch die Zersplitterung der
Kelten in viele Stämme, die sich nicht erfolgreich zur Wehr setzen konnten. Das
römische Invasionsheer landete im heutigen Richborough (damals Rutupiae) in
Südostkent und drang von dort aus bis zur Linie der heutigen Städte Exeter, Bath,
Leicester, Lincoln bis zum Humber vor. Die Grenze stellte der sogenannte Foose
Way dar. Die Militärstraße trägt diesen Namen aufgrund der Gräben (lat. fossae)
aus denen das nötige Baumaterial entnommen wurde.1
Erst die Königin Boadicea, die sich nach dem Tod ihres Mannes von den Römern
ungerecht behandelt fühlte, wagte es sich gegen die Römerherrschaft
aufzulehnen.2 Sie führte die Ikener und andere Stämme im Jahre 60 n. Chr. im
Gebiet des heutigen East Anglia in den Krieg. Der Aufstand wurde von den
Römern erfolgreich abgewehrt und die weiteren zweieinhalb Jahrhunderte regierte
der Frieden in der römischen Kolonie. Lediglich an den Grenzen zum Reich gab
es gelegentliche Auseinandersetzungen mit der nichtromanisierten Bevölkerung.
Die Römer drangen weiter in den Westen und Norden vor und konnten das
heutige Schottland jedoch nicht erobern. Um das erkämpfte Gebiet gegen die aus
dem Norden Schottlands stammenden Pikten zu verteidigen errichteten sie in den
Jahren122 bis 128 n. Chr. einen Schutzwall, der sich von der Tynemündung beim
heutigen Newcastle upon Tyne im Osten bis zum Solway Firth bei Carlisle im
Westen erstreckte. Den Befehl dazu gab der Kaisers Hadrian, nachdem der Wall
benannt wurde. Für nur wenige Jahre konnten die Römer den 142 n. Chr. im
Norden des Hadrianwalls errichteten Antoniuswall (benannt nach dem Kaiser
Antonius Pius) halten. Er erstreckte sich vom heutigen Glasgow bis Edinburgh.
Die Gegenwehr der Pikten (Picts) war so stark, das er bald wieder aufgegeben
werden mußte. [...]
1 Quelle 3, Seite 20
2 Quelle 2, Seite 21
Inhaltsverzeichnis
- Geschichtliche Einleitung
- Bauliche Maßnahmen
- Straßenbau
- Städtebau
- Colchester
- Chester
- St. Albans
- Wroxeter
- Römischer Hausbau
- Römische Stadthäuser
- Römische Landhäuser (villa rustica)
- Militärische Befestigungen
- Hadrianswall
- Antoniuswall
- Pharos
- Schlußgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Römer auf die Entwicklung Großbritanniens. Sie analysiert die wichtigsten baulichen und militärischen Maßnahmen der römischen Herrschaft und zeigt die tiefgreifenden Veränderungen auf, die sie in der britischen Gesellschaft, Kultur und Infrastruktur bewirkt haben.
- Römische Herrschaft in Britannien: Eroberung, Organisation und Einfluss
- Römische Bauwerke: Straßen, Städte, Häuser und militärische Befestigungen
- Kulturtransfer: Einfluss auf die keltische Bevölkerung und Entstehung einer römisch-keltischen Mischkultur
- Einführung des Christentums in Britannien
- Das Ende der römischen Herrschaft und ihre langfristigen Folgen für Britannien
Zusammenfassung der Kapitel
- Geschichtliche Einleitung: Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge der römischen Präsenz in Britannien, die Eroberung der Insel durch Kaiser Claudius und den Widerstand der keltischen Stämme, insbesondere der Königin Boadicea. Es beschreibt auch den Bau des Hadrianwalls und des Antoniuswalls zur Abwehr der Pikten im Norden.
- Bauliche Maßnahmen: Dieses Kapitel widmet sich den wichtigsten baulichen Maßnahmen der Römer in Britannien. Es werden die römischen Straßen, Städte und Gebäude, einschließlich der römisch-keltischen Landhäuser, detailliert vorgestellt. Die Kapitel 2.3.1 bis 2.3.4 liefern Einblicke in die verschiedenen Städte, die von den Römern gegründet oder ausgebaut wurden.
- Römischer Hausbau: Dieses Kapitel befasst sich mit der Architektur und dem Leben in römischen Häusern in Britannien. Es unterscheidet zwischen Stadthäusern und Landhäusern (villa rustica) und vermittelt einen Einblick in die Lebensbedingungen der römischen Bevölkerung.
- Militärische Befestigungen: Dieses Kapitel untersucht die römischen Festungsanlagen und Verteidigungsmaßnahmen in Britannien. Es konzentriert sich auf den Hadrianwall, den Antoniuswall und die Pharos, die zur Abwehr von Angriffen aus dem Norden und Westen errichtet wurden.
Schlüsselwörter
Römische Herrschaft, Britannien, Eroberung, Bauwerke, Straßen, Städte, Häuser, militärische Befestigungen, Hadrianwall, Antoniuswall, Kulturtransfer, römisch-keltische Mischkultur, Christentum, Mithraskult, Skoten, Sachsen, Fortifications, römische Kultur, römische Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Julia Krooß (Autor:in), 2001, Die Römer in Großbritannien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15911