Die globale Finanzkrise 2007/2008 erschütterte nicht nur den Bankensektor, sondern die gesamte Weltwirtschaft. Plötzlich standen Fragen im Raum, die man bis dahin für undenkbar hielt: Was passiert, wenn eine Bank pleitegeht? Wer schützt unsere Ersparnisse? Und wie kann ein Kollaps des Finanzsystems verhindert werden?
Diese fundierte Analyse gibt spannende Einblicke in die Mechanismen der Finanzmarktstabilisierung bei Bankeninsolvenzen – verständlich, aktuell und kritisch. Anhand des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes (FMStG) und des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) wird gezeigt, wie der Staat in Krisensituationen eingreift, um die Zahlungsfähigkeit systemrelevanter Banken zu sichern. Ob durch staatliche Garantien, Rekapitalisierungen oder die Schaffung von Bad Banks: Die Maßnahmen zur Rettung taumelnder Kreditinstitute sind vielfältig – und nicht unumstritten.
Auch das Zusammenspiel aus Insolvenzrecht, Stakeholder-Theorie und politischer Verantwortung wird beleuchtet. Die Autorin zeigt auf, wie Banken im Spannungsfeld zwischen freiem Markt und staatlicher Regulierung agieren – und wie schnell ein Vertrauensverlust zum Dominoeffekt werden kann. Darüber hinaus wird die Verstaatlichung als Ultima Ratio analysiert: Ist sie ein notwendiges Übel oder ein gefährlicher Präzedenzfall?
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Jahr 2020 und den Parallelen zur COVID-19-Pandemie. Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie lassen Erinnerungen an die Finanzkrise wachwerden – mit der drohenden Insolvenzwelle vor Augen wird deutlich, wie wichtig ein stabiles rechtliches und wirtschaftliches Fundament ist.
Ein Muss für alle, die sich für Wirtschaft, Recht und Politik interessieren – und verstehen möchten, wie viel Markt ein System verkraftet, bevor der Staat eingreifen muss.
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- Ronja Boldt (Author), 2020, Finanzmarktstabilisierung bei Bankeninsolvenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1592481