Dass der Schriftsteller Friedrich Dürrematt auch Hörspielautor war, ist vielen seiner Leser sicher nicht bekannt. Selbst die Literaturwissenschaft behandelt diesen Bereich seines Werks eher stiefmütterlich. Die vorliegende Arbeit widmet sich demnach einem vergleichsweise unbeachteten Teil von Dürrenmatts Oeuvre. Am Beispiel von "Abendstunde im Spätherbst" und "Die Panne", den renommiertesten Hörspielen des Schweizers (beide wurden mit höchsten Preisen ausgezeichnet: Prix Italia bzw. Hörspielpreis der Kriegsblinden), sollen die besonderen formalen und inhaltlichen Charakteristika von Dürrenmatts radiophoner Arbeit herausgestellt werden. Das erste Kapitel beschreibt zunächst den zeitlichen Rahmen, in dem die Hörspiele zu verorten sind, und gibt einen kurzen Überblick des Dürrenmatt’schen Hörspielschaffens. In der anschließenden exemplarischen Analyse sollen, immer mit Bezug auf die bereits vorhandene literaturwissenschaftliche Forschung, "Abendstunde im Spätherbst" und "Die Panne" auf ihre radiophone Qualität hin untersucht werden, um zu beurteilen, ob die gewählte Form der Umsetzung die idealste ist. Ob die Hörspiele in ihrer formalen und inhaltlichen Gestaltung den Konventionen ihrer Zeit entsprachen oder ob Dürrenmatt in bestimmter Hinsicht eine Sonderstellung zuzusprechen ist, soll im Abschluss herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zeitliche Kontextualisierung
- Das Hörspiel der Nachkriegszeit
- Die Hörspiele Friedrich Dürrenmatts
- Der Dichter als Henker: Abendstunde im Spätherbst
- Hörspielanalyse
- Beurteilung und Aussage des Hörspiels
- Richten ohne henken: Die Panne
- Hörspielanalyse
- Analyse des Hörspielausgangs und Beurteilung
- Inhaltliche und formale Kontextualisierung
- Zusammenfassung und abschließende Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem weniger beachteten Teil des radiophonen Werks von Friedrich Dürrenmatt. Anhand der exemplarischen Analyse von "Abendstunde im Spätherbst" und "Die Panne", zwei der bekanntesten Hörspiele des Autors, sollen die spezifischen formalen und inhaltlichen Merkmale von Dürrenmatts radiophoner Arbeit hervorgehoben werden.
- Einordnung der Hörspiele in den zeitlichen Kontext der Nachkriegszeit
- Analyse der radiophone Qualität der beiden Hörspiele
- Bewertung der formalen und inhaltlichen Gestaltung der Hörspiele im Vergleich zu den Konventionen ihrer Zeit
- Untersuchung der spezifischen Eigenheiten von Dürrenmatts Hörspieldichtung
- Zusammenfassende Beurteilung der Hörspiele und ihrer Bedeutung im Gesamtoeuvre des Autors
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Relevanz des Themas und den Forschungsstand beleuchtet. Das zweite Kapitel widmet sich der zeitlichen Kontextualisierung, indem es zunächst den Zustand des Hörspiels in der Nachkriegszeit beschreibt und anschließend das Hörspieldrama von Dürrenmatt in diesen Kontext einordnet. Die Kapitel 3 und 4 analysieren die beiden exemplarischen Hörspiele "Abendstunde im Spätherbst" und "Die Panne". Die Kapitel fokussieren auf die jeweiligen Hörspielanalysen, die Beurteilung der Aussage und der radiophone Qualität. Das fünfte Kapitel untersucht die inhaltliche und formale Kontextualisierung der beiden Hörspiele. Schließlich werden die Ergebnisse in einem abschließenden Kapitel zusammengefasst und bewertet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Hörspielen Friedrich Dürrenmatts, insbesondere "Abendstunde im Spätherbst" und "Die Panne". Zentrale Themen sind die radiophone Qualität der Hörspiele, die Analyse der formalen und inhaltlichen Gestaltung, der Vergleich mit den Konventionen der Zeit und die Einordnung der Hörspiele in den zeitlichen und literarischen Kontext der Nachkriegszeit.
- Quote paper
- Sebastian Schürmann (Author), 2009, Friedrich Dürrenmatts radiophones Oeuvre und das BRD-Hörspiel der 1950er Jahre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159712