Die vorliegende Master-Thesis widmet sich der Untersuchung der psychosozialen Bedürfnisse von trans und nicht-binären Jugendlichen in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung. Ziel war es, auf Basis qualitativer Daten praxisrelevante Erkenntnisse zur Verbesserung der klinischen Versorgung abzuleiten. Im Rahmen einer empirischen Studie wurden narrative Interviews mit acht trans und nicht-binären Jugendlichen mit (teilweise) klinischer Erfahrung geführt und mittels Narrationsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse verdeutlichen vielfältige Belastungsfaktoren wie Diskriminierung, mangelnde Akzeptanz und institutionelle Barrieren, gleichzeitig aber auch resiliente Bewältigungsstrategien und konkrete Versorgungsbedarfe. Die Arbeit zeigt, dass affirmatives Handeln, geschultes Fachpersonal und eine strukturelle Öffnung der Einrichtungen zentrale Faktoren für eine bedarfsgerechte Betreuung sind. Die Ergebnisse werden mit bestehenden theoretischen Modellen – insbesondere dem Minderheitenstressmodell und dem Geschlechtsidentitätsmodell – in Verbindung gesetzt. Auf dieser Grundlage werden praxisnahe Handlungsempfehlungen formuliert und Ansätze für zukünftige Forschung aufgezeigt.
- Arbeit zitieren
- Sandra Warnken (Autor:in), 2025, Transgender in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine qualitative Studie mit dem Fokus auf "Was braucht Klinik?", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1599950