Geht man auch heutzutage von einer gesellschaftlich toleranteren Einstellung zur Sexualität aus, so heißt dies nicht, dass diese frei von Wertung ist. Oftmals bekommen Kinder in diesem Zusammenhang das Gefühl „Darüber spricht man nicht!“ . Sexualerziehung ist seit der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 03.10.1968 Teil des Lehrplans einer jeden Grund- und weiterführenden Schule. Auch wenn Sexualerziehung unterrichtet wird, so haben Studien gezeigt, dass das wirkliche Wissen die Sexualität betreffend gerade bei Jugendlichen doch eher gering ist. Da das Einsetzen der Pubertät gegenwärtig immer früher beginnt, bei Mädchen bereits im Alter zwischen acht und 14 Jahren , ist es ratsam bereits im Grundschulalter mit dem Sexualunterricht zu beginnen. Allerdings trifft diese Ansicht nicht bei jedem auf Zustimmung. Zu groß ist die Angst, dass Kinder durch Aufklärung in der Grundschule auf die Idee kommen könnten noch früher sexuelle Erfahrungen sammeln zu wollen. Jedoch zeigt sich, dass eine Partnerschaft und die dazu gehörenden Gefühle immer noch maßgeblich an Sexualität beteiligt sind. Des Weiteren liegen die Ursachen für das Sammeln von sexuellen Erfahrungen nicht an der angeblich zu frühen Aufklärung, sondern an äußeren Einflüssen wie das Geschlecht, Bildung, Familie, das nähere Umfeld (vor allem die Massenmedien), sowie die Charaktereigenschaften der betreffenden Person selbst. Gerade aus der Tatsache heraus, dass Kinder und Jugendliche so vielen Einflussfaktoren ausgesetzt sind, macht die schulische Sexualaufklärung unabdingbar. Fände diese nicht statt, würden sich viele Schüler mit ihren Gefühlen und ihrer natürlichen Neugier allein gelassen fühlen.
Obwohl bzw. gerade weil Sexualerziehung von enormer Wichtigkeit ist, ist das Unterrichten mit großem Aufwand, eventuellen Schwierigkeiten und vor allem sorgfältiger Vorbereitung verbunden. Hier geht es über das biologische Faktenwissen hinaus. Die unterrichtende Lehrperson muss sich vollkommen auf die Schüler einlassen und in der Lage sein, auch ihr unangenehme Fragen zu beantworten.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich sowohl mit den oben genannten äußeren Einflussfaktoren als auch mit didaktischen und methodischen Hinweisen und Anregungen, wie Sexualerziehung in der Schule aussehen könnte...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begründung der Themenwahl
- Theoretische Vorüberlegungen
- Definition Sexualerziehung
- Verantwortliche Instanzen
- Umwelt als Einflussfaktor im Zusammenhang mit Sexualerziehung
- Definition „Umwelt“
- Familie
- Peers/Freunde
- Bildschirmmedien
- Fernsehen
- Internet
- Zeitschriften/Magazine
- Wirken von Massenmedien im Schulalltag
- Auswirkungen
- Verbesserungen
- Voraussetzungen
- Rahmenplan Sexualerziehung
- Institutionelle Ausgangsbedingungen
- Häusliche Situation
- Didaktische Überlegungen
- Bedeutung für die Schüler
- Bedeutung für das Fach
- Bedeutung für die Gesellschaft
- Didaktisch-methodische Überlegungen
- Herangehensweise
- Zusammenarbeit mit dem Elternhaus
- Zusammenarbeit mit weiteren Institutionen
- Exemplarisches Material
- Lern- und Leitziele der Sexualerziehung
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung von Sexualerziehung in der Grundschule zu verdeutlichen und mögliche Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen. Sie untersucht die Rolle der Umwelt als Einflussfaktor auf die sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere den Einfluss von Massenmedien und deren Auswirkungen auf den Schulalltag. Des Weiteren werden didaktische und methodische Aspekte der Sexualerziehung beleuchtet sowie die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Institutionen hervorgehoben.
- Definition und Bedeutung von Sexualerziehung in der Grundschule
- Einflussfaktoren auf die sexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, insbesondere die Rolle der Umwelt und der Massenmedien
- Didaktische und methodische Herausforderungen und Chancen bei der Vermittlung von Sexualerziehung
- Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Institutionen im Rahmen der Sexualerziehung
- Lern- und Leitziele der Sexualerziehung in der Grundschule
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Sexualerziehung in der Grundschule ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Kapitel 2 begründet die Wahl des Themas anhand von Beispielen aus dem Schulalltag und beleuchtet die Notwendigkeit frühzeitiger Aufklärung. Kapitel 3 beschäftigt sich mit theoretischen Vorüberlegungen und definiert den Begriff der Sexualerziehung sowie die verantwortlichen Instanzen. In Kapitel 4 wird die Umwelt als Einflussfaktor betrachtet und in verschiedene Teilbereiche gegliedert, darunter Familie, Peers, Bildschirmmedien und Zeitschriften. Kapitel 5 befasst sich mit den Auswirkungen von Massenmedien auf Kinder und Jugendliche im Schulalltag und bietet Hinweise auf medienpädagogische Ansätze. Kapitel 6 erläutert die Voraussetzungen für erfolgreiche Sexualerziehung in der Schule, einschließlich des Rahmenplans, institutioneller Ausgangsbedingungen und der häuslichen Situation. Kapitel 7 beleuchtet die Bedeutung der Sexualerziehung für die Schüler, das Fach selbst und die Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Sexualerziehung, Grundschule, Umwelt, Einflussfaktoren, Massenmedien, Didaktik, Methodik, Zusammenarbeit, Eltern, Institutionen, Lernziele, Aufklärung, Entwicklung, Verhalten, Medienpädagogik.
- Quote paper
- Marni Rudolph (Author), 2010, Wie die Umwelt Kinder und Jugendlichen Sexualität "lehrt" und wie es in der Schule "richtig" geht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160348