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Strategischer Wandel bei der Gesundheits- und Medizintechnik AG

Summary Excerpt Details

Im ersten Schritt der Hausarbeit werden zunächst die Gründe für den Wandel von Bodo Müller dargestellt und die Aspekte der Strategieidee erklärt. Anschließend folgen Beispiele für mögliche Barrieren oder Widerstände.
Im zweiten Kapitel wird das gescheiterte Change Management von Bodo Müller im Rahmen des 8-Stufen Modells von Kotter untersucht. Daraufhin findet das 8-Beschleuniger Modell von Kotter seine Anwendung.
Im dritten Kapitel wird eine hypothetische Strategieimplementierung für Bodo Müllers Wandel durchgeführt. Die Strategieimplementierung besteht im Allgemeinen aus der Durchsetzung und der Umsetzung.
Im vierten Kapitel wird das Konzept der Balanced Scorecard zur strategischen Kontrolle der neu implementierten Strategie verwendet. Dabei werden sowohl eine Ursache-Wirkungskette als auch die jeweiligen Ziele der fünf verschiedenen Perspektiven angegeben.
Im letzten Teil der Hausarbeit wird das Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) als Beispiel für ein nicht wertekonformes Verhalten vorgestellt. GSK verkauft Arzneimittel, Impfstoffe und Consumer Healthcare Produkte.

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Inhaltsverzeichnis

1 BODO MÜLLERS PLAN
1.1 Gründe für den Wandel
1.2 Aspekte des Strategiewandels
1.3 Barrieren und Widerstände

2 CHANGE MANAGEMENT
2.1 Gründe für das Scheitern
2.2 Veränderungen meistern

3 STRATEGIEIMPLEMENTIERUNG
3.1 Durchsetzung
3.2 Umsetzung

4 BALANCED SCORECARD
4.1 Ursache-Wirkungskette
4.2 Ziele, Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen

5 UNTERNEHMENSETHIK
5.1 Praxisbeispiel
5.2 Unternehmenswerte
5.3 Wertebruch
5.4 Konsequenzen

6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis

7 LITERATURVERZEICHNIS

1 Bodo Müllers Plan

Im ersten Schritt der Hausarbeit werden zunächst die Gründe für den Wandel von Bodo Müller dargestellt und die Aspekte der Strategieidee erklärt. Anschließend folgen Bei­spiele für mögliche Barrieren oder Widerstände.

1.1 Gründe für den Wandel

In der folgenden Tabelle werden die Gründe dargestellt, die für den von Bodo Müller beabsichtigten Wandel stehen.

Tab. 1: Gründe für den Wandel

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

1.2 Aspekte des Strategiewandels

Die nachstehende Tabelle 2 zeigt die Aspekte des Strategiewandels.

Tab. 2: Aspekte des Strategiewandels

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

1.3 Barrieren und Widerstände

Ein strategischer Wandel wie der von Bodo Müller, kann immer auf Widerstände stoßen. Im Folgenden werden vier Beispiele für mögliche Barrieren erläutert.

1. Visions Barriere: Bodo Müller präsentiert die neue Strategie auf sachlicher Ebene eindeutig und klar, wobei er auch Zustimmung für sein neues Projekt bekommt. Allerdings werden die Marketing Vizepräsidenten (VP) nicht emotional angespro­chen und sind von der Vision nicht zu 100% überzeugt. Daher sind sie auch nicht bereit einen Teil ihres Budgets zur Umsetzung abzugeben.
2. Menschliche Barriere: Den Vizepräsidenten fehlt es an Motivation für den geplan­ten Wandel, denn bislang gibt es keinerlei Auswirkungen auf den persönlichen Erfolg - weder bei Nichtbeachtung noch bei Durchsetzung des Plans. Zu dem herrscht Unsicherheit über die Rentabilität des Projekts, da die Ergebnisse noch nicht absehbar sind. Deswegen widmen sich die VPs lieber anderen Themen und stellen Bodo Müller hinten an.
3. Ressourcen Barriere: Die Marketing VPs sollen einen Teil ihres Budgets in das neue C-Level Marketing investieren. Das Budget der VPs müsste dementspre­chend gekürzt werden um die neue Strategie durchzusetzen.
4. Management Barriere:

Die Geschäftsführung wird nicht in die Strategieplanung mit einbezogen, obwohl es sich um ein ganzheitliches Geschäftskonzept handelt. Außerdem soll das Mar­keting in Zukunft abteilungsübergreifend stattfinden und muss an die Beteiligten kommuniziert werden. Eine Unterstützung aus der obersten Chefebene wäre hier hilfreich.

2 Change Management

Im zweiten Kapitel wird das gescheiterte Change Management von Bodo Müller im Rah­men des 8-Stufen Modells von Kotter untersucht. Daraufhin findet das 8-Beschleuniger Modell von Kotter seine Anwendung.

2.1 Gründe für das Scheitern

Im Folgenden werden die vier Gründe für das Scheitern des Wandels, bezogen auf Kotters 8-Stufen Modell, vorgestellt.

Tab. 3: Vier Gründe, die zum Scheitern geführt haben

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

2.2 Veränderungen meistern

Im nächsten Schritt wird Kotters weiterentwickeltes 8-Beschleuniger Modell auf Bodo Müllers Strategiewechsel angewandt. Hierbei handelt es sich um acht verschiedene Be­schleuniger, die im Gegensatz zu den streng definierten Phasen der Acht-Schritte-Me- thode, zur selben Zeit parallel ablaufen. Sie sind darauf ausgelegt, dass nicht nur die Füh­rungskoalition, sondern so viele Menschen wie möglich, aktiv am Wandel mitarbeiten (Kotter, 2015, S. 83-84).

Tab. 4: Die acht Beschleuniger im Wandel von Bodo Müller

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

3 Strategieimplementierung

Im dritten Kapitel wird eine hypothetische Strategieimplementierung für Bodo Müllers Wandel durchgeführt. Die Strategieimplementierung besteht im Allgemeinen aus der Durchsetzung und der Umsetzung (Raps, 2002, S. 23).

3.1 Durchsetzung

Bei der Durchsetzung stehen zunächst die verhaltensorientierten Aufgaben im Vorder­grund. Das Ziel ist das Erreichen einer „Einstellungsakzeptanz gegenüber der Strategie“ (Raps, 2002, S. 59). Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung ist, dass die Mitarbeiter die Strategie „Kennen, Verstehen, Können und Wollen“ (Raps, 2002, S. 59). Dazu sollen die folgenden drei Maßnahmen dienen.

1. Vermittlung der Strategie: Die erste Maßnahme bezieht sich auf das „Kennen“ und „Verstehen“ der Strategie. Für eine erfolgreiche Durchsetzung ist es von Bedeutung, dass nicht nur die Führungskräfte über ein vollkommenes Strategieverständnis ver­fügen, sondern auch alle anderen Mitarbeiter (Raps, 2002, S. 96). Um eine aktive Unterstützung durch die tägliche Arbeit des Einzelnen zu erlangen, sollte Bodo Mül­ler seine Kollegen in regelmäßigen Meetings über die Vision, die Strategie und deren Ziele informieren. Dabei ist wichtig, dass eine konstruktive Kommunikation besteht, um Überforderung oder andere Missstände beziehungsweise zukünftige Barrieren vorzubeugen (Welge, Al-Laham & Eulerich, 2017, S. 827-828).
2. Einweisung und Schulung: Eine Strategieimplementierung ist ein komplexer Verän­derungsprozess, der „angepasste Entscheidungsmuster und Handlungen“ von allen Beteiligten erfordert (Welge et al., 2017, S. 828). Der Strategiewandel von Herr Mül­ler beinhaltet eine neue Marketingstrategie und baut auf ein ganzheitliches Gesamt­konzept. Um das „Können“ der Strategie zu gewährleisten, sollte das Know-How der Mitarbeiter in Form von Fortbildungen den strategiebezogenen Qualifikationen an­gepasst werden. Dafür bietet es sich an, Führungskräfte oder andere Freiwillige ex­tern fortzubilden und diese ihr Wissen anschließend in internen Schulungen an ihre Kollegen weitergeben zu lassen. Des Weiteren sollen durch den Lernprozess Unge­wissheiten und Unsicherheiten beseitigt werden, um auch hier spätere Widerstände oder Barrieren vorzubeugen.
3. Schaffung eines strategiebezogenen Konsenses: Das „Wollen“. Die letzte Maßnahme konzentriert sich auf das Konfliktmanagement innerhalb der Organisation. Der Stra­tegiewandel beinhaltet aufgrund der neuen Marketingstrategie auch eine Verände­rung der bisherigen Machtstrukturen. Dies kann Spannungen oder Konflikte sowohl auf gleichen hierarchischen Ebenen als auch auf unterschiedlichen Ebenen hervorru­fen (Welge et al., 2017, S. 829). Bodo Müller sollte versuchen bei der Umsetzung Kollegen aus verschiedenen Unternehmensebenen in Entscheidungen miteinzubezie­hen. Unter Anderem da Konflikte bei einer partizipativen Erarbeitung weniger denk­bar sind, als bei strikt vorgegebenen Arbeitsaufträgen (Welge et al., 2017, S. 829). Daher sollte ein Führungsstil im Sinne des Konvergenzmodells gewählt werden, bei dem „die Strategieimplementierung nachgelagerten dezentralen Einheiten überlas­sen“ wird (Welge et al., 2017, S. 831). Außerdem könnte Herr Müller, beziehungs­weise ein Konfliktbeauftragter, bei regelmäßigen Mitarbeitergesprächen die persön­lichen Ziele mit den Unternehmenszielen abstimmen.

3.2 Umsetzung

Die Phase der Umsetzung ist auf die sachbezogenen Aufgaben ausgerichtet (Welge et al., 2017, S. 815). Diese beinhalten die Konkretisierung der Strategie, die Ausrichtung aller Erfolgsfaktoren auf die Strategie und „die Formulierung von Maßnahmenprogrammen“ (Corsten & Corsten, 2012, S. 209). Die folgenden drei Maßnahmen unterstützen das Ziel einen reibungslosen Ablauf zu erreichen (Corsten & Corsten, 2012, S. 209).

1. Transformation: Die Maßnahme der Transformation bezieht sich auf die Konkreti­sierung der Strategie. Im Rahmen dessen wird die Strategie in Teilstrategien herunter gebrochen und „stufenweise in bereichs- und abteilungsbezogene operative“ Einzel­maßnahmen zerlegt (Welge et al., 2017, S. 816). Die Aufgaben von Herr Müller sind die Erstellung einer Kosten- und Ressourcenplanung und die eines Zeitplans, inklu­sive Anfangs- und Endzeitpunkten, die Festlegung von Verantwortlichkeiten und die Formulierung von nach Inhalt, Ausmaß und Zeit definierten Zielen (Haake & Seiler, 2012, S. 129-138). Um eine Überforderung seiner Kollegen zu vermeiden, sollten die Verantwortlichkeiten gleichmäßig auf mehrere Mitarbeiter verteilt werden. In Einzelgesprächen kann Bodo Müller die bisherigen Aufgaben mit den neuen Aufga­bengebieten abstimmen und das Zeitmanagement festlegen. So kann auch sicher ge­stellt werden, dass das bestehende Alltagsgeschäft nicht vernachlässigt wird. Außer­dem sollen eingeplante Zeitreserven einer Überarbeitung entgegenwirken (Haake & Seiler, 2012, S. 117).
2. Anpassung: Bei der nächsten Maßnahme geht es um die Anpassung der Erfolgsfak­toren auf die Strategie - auch Unternehmenspotentiale genannt. Damit ist die Abstim­mung der Organisationsstruktur, der Unternehmenskultur, der Managementsysteme und das Verändern der Mitarbeiter und Führungskräfte gemeint (Welge et al., 2017, S. 816). Bodo Müller sollte die Organisationsstruktur gemäß dem Motto „structure follows strategy“ gestalten (Welge et al., 2017, S. 819). Seine Strategie umfasst ein ganzheitliches Konzept und eine Veränderung der Marketingstrategie, die zuvor von den einzelnen Unternehmenseinheiten separat erfolgte und nun alle Produktlinien ge­meinsam einschließt. Daher müssen die Organisationsstruktur und -prozesse auf die nun abteilungsübergreifenden Arbeiten angepasst und insbesondere die Verantwort­lichkeiten neu verteilt werden. Sollte hierbei ein Personalbedarf erkannt werden, müssen die Mitarbeiter entsprechend geschult oder neues Personal generiert werden. Eine passende Unternehmenskultur sollte mit einer erfolgreichen Durchsetzung ge­geben sein. Die Managementsysteme müssen dahingehend angepasst werden, dass Planungs- und Kontrollsysteme sowie Informations- und Kommunikationssysteme eingeführt werden (Welge et al., 2017, S. 822). Dazu können regelmäßige Meetings und auch Einzelgespräche abgehalten werden, in denen die Zielerreichung sowie die Motivation der Mitarbeiter überprüft wird.
3. Motivierung und Mobilisierung: Die letzte Maßnahme dient der Motivierung und Mobilisierung der Mitarbeiter. Bei der Umsetzung kommt es immer wieder zu „Mo- tivationsdurchhängern“ (Haake & Seiler, 2012, S. 125). Gründe dafür sind unter­schiedliche Rückschläge wie unbefriedigende Ergebnisse, Verzögerungen oder un­erwartete Probleme (Haake & Seiler, 2012, S. 125). Diese müssen so gut wie möglich minimiert werden, um die Strategie auch langfristig im Unternehmen implementie­ren zu können. Bodo Müller sollte sich zum einen an alle bisher genannten Maßnah­men halten und den Nutzen der Strategie immer wieder verdeutlichen und zum an­deren kann er bestimmte Motivationsreize setzen. Ob diese in materieller Form wie einer finanziellen Beteiligung oder in immaterieller Form wie mehr Verantwortung oder einer Beförderung stattfinden, könnte Herr Müller in den Einzelgesprächen er­fragen und nach Möglichkeit einrichten. Zur Förderung des Zusammenhaltes und des Verständnisses der Mitarbeiter bieten sich Team-Events an, die vierteljährlich im Anschluss an die geschäftlichen Team-Meetings stattfinden.

4 Balanced Scorecard

Nun wird das Konzept der Balanced Scorecard zur strategischen Kontrolle der neu im­plementierten Strategie verwendet. Dabei werden sowohl eine Ursache-Wirkungskette als auch die jeweiligen Ziele der fünf verschiedenen Perspektiven angegeben.

4.1 Ursache-Wirkungskette

Das Ursache-Wirkungs-Modell bildet im Gesamten die Strategie ab und verbindet dabei die Ziele der unterschiedlichen Perspektiven miteinander. Daher sollten sich alle Erfolgs­faktoren darin wieder finden (Barthélemy, Knöll, Salfeld, Schulz-Sacharow & Vögele, 2011, S. 68). Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft wie eine solche Ursache-Wir-kungs-Kette aussehen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Ursache-Wirkungs-Kette der Gesundheits- und Medizintechnik AG (modifiziert nach Barthélemy et al., 2011, S. 64)

4.2 Ziele, Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen

Die nachfolgende Tabelle zeigt für jede der fünf Perspektiven ein Ziel, das innerhalb eines Jahres erreicht werden soll.

Tab. 5: Ziele inklusive Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

5 Unternehmensethik

Im letzten Teil der Hausarbeit wird das Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) als Bei­spiel für ein nicht wertekonformes Verhalten vorgestellt. GSK verkauft Arzneimittel, Impfstoffe und Consumer Healthcare Produkte (Jean-Bernard Simeon, 2021a).

5.1 Praxisbeispiel

Der Rechtsmissbrauch des Unternehmens GSK wurde 2012 bekannt. Aufgrund von Re­cherchen eines irischen Psychiaters, einer BBC-Reporterin und einer US-Journalistin wurde folgender Skandal aufgedeckt. GlaxoSmithKline soll „Arzneimittel illegal bewor­ben“ haben, obwohl Studien keine Wirkung der Medikamente zeigten (Ansari, 2014, S. 4). Außerdem wurden „Informationen über die Sicherheit von Medikamenten zurück­gehalten“ (Ansari, 2014, S. 4). Dabei handelte es sich um das Antidepressiva Paxil/Sero- xat, das Diabetes Medikament Avandia und das Asthma-Mittel Aeromax. Das Antide­pressivum Seroxat für Kinder und Jugendliche zeigte bei intern durchgeführten Studien keine Wirkung in Bezug auf die Heilung (Ansari, 2014, S. 4). Stattdessen wurden gravie­rende Nebenwirkungen festgestellt, wie zum Beispiel, fünf Mal häufiger schwere Neben­wirkungen und acht Mal häufiger Suizidabsichten bei der Seroxat-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe (Ansari, 2014, S. 4). Interne Belege zeigen, dass das Unternehmen GSK von den Ergebnissen der Studie wusste und dennoch eine Arbeit in einer der wich­tigsten US-Zeitschriften für Kinderpsychologie veröffentlichen ließ. Dabei wurde Sero­xat als „effizientes und sicheres Medikament“ mit „zuverlässige(r) Wirkung bei Kindern und Jugendlichen“ angepriesen (Ansari, 2014, S. 5). Die Autoren dieser Studie sollen die 21 namhaftesten Kinderpsychiater des Landes gewesen sein. Aufgrund des Artikels wurde Seroxat eines der erfolgreichsten Medikamente für Kinder und Jugendliche mit Depressionen.

Bei weiteren Medikamenten, wie dem Blutzuckersenker Avandia, machte des Unterneh­men falsche Angaben über die Sicherheit und verschwieg vorsätzlich Nebenwirkungen. Laut Studien führte die Einnahme des Diabetesmedikaments zu einer deutlichen Steige­rung des Herzinfarkts Risikos, was jedoch nicht im Beipackzettel erwähnt wurde (Maga­zin, 2010, S. 1). Trotz erheblicher Bedenken seitens der Zulassungsbehörden führten auch hier massive Werbekampagnen dazu, dass Avandia zum „weltweit meist verkauften An­tidiabetikum mit Jahresumsätzen bis zu 3,3 Milliarden US-Dollar“ wurde (Haarhoff, 2013).

5.2 Unternehmenswerte

Das Unternehmen GlaxoSmithKline verfolgt das Ziel „zu den innovativsten, leistungs­stärksten und vertrauenswürdigsten Gesundheitsunternehmen der Welt zu gehören“ (Jean-Bernard Simeon, 2021b). Dabei liegt der Fokus auf den folgenden vier Werten:

1. „ Patientenfokus bedeutet, für Patienten und Konsumenten immer das Richtige zu tun und höchste Qualität anzustreben.“ (GlaxoSmithKline, S. 5)
2. „ Transparenz hilft uns, Vertrauen untereinander und zur Gesellschaft zu schaf­fen, indem wir ehrlich und offen darüber sind, wie und was wir tun.“ (GlaxoSmit­hKline, S. 5)
3. „ Respekt bedeutet, Kollegen und Gemeinschaften um uns herum zu unterstützen und Vielfalt und Individualität anzunehmen, damit wir alle Großes erreichen kön­nen.“ (GlaxoSmithKline, S. 5)
4. „ Integrität gibt vor, dass wir das höchste ethische Verhalten von uns selbst und anderen erwarten.“ (GlaxoSmithKline, S. 5)

5.3 Wertebruch

Der Wert „Patientenfokus“ wurde durch das Unternehmen nicht eingehalten. GSK hat weder das Richtige für die Patienten und Konsumenten getan, als sie gefährliche Neben­wirkungen des Medikaments Avandia verschwiegen, noch hat die Organisation den Vor­satz „höchste Qualität“ eingehalten. Das Antidepressivum Seroxat zeigte eigenen Studien nach nämlich keine Wirkung (Ansari, 2014, S. 4; GlaxoSmithKline, S. 5).

Der zweite Wert „Transparenz“ wurde ebenfalls nicht eingehalten. Das Unternehmen handelte gegenüber seinen Konsumenten nicht offen und ehrlich, denn sie wussten, dass die betroffenen Medikamente wirkungslos sind und haben den Verkauf derer trotzdem durch gezieltes Marketing vorangetrieben (Haarhoff, 2013).

Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob sich die Mitarbeiter an den dritten Unterneh­menswert „Respekt“ gehalten haben. Jedoch ist es durchaus möglich, dass nicht alle Mit­arbeiter von den Rechtsverstößen wussten und somit eher einen Vertrauensbruch als Un­terstützung von ihren Kollegen erfahren haben.

Beim letzten Wert „Integrität“ besteht kein Zweifel am Wertebruch. Menschen, die an Depressionen leiden, ein Medikament anzudrehen, welches die Suizidabsichten bestärkt, ist kein ethisches Verhalten. Genauso wenig ethisch ist es, Menschen mit Diabetes ein Medikament zu verkaufen, welches das Herzinfarktrisiko erhöht anstatt es zu senken (Bri­seno, 2010, S. 3).

Zusammenfassend lässt sich behaupten, dass das Unternehmen keinem seiner vorgesetz­ten Werte treu geblieben ist. Allerdings ist zu erwähnen, dass es sich hierbei um die ak­tuellen Werte des Unternehmens handelt (Stand 2021). Bei der Recherche konnten die Werte, die GSK zum Zeitpunkt des Rechtsmissbrauchs verfolgte, nicht gefunden werden.

5.4 Konsequenzen

Die folgende Tabelle zeigt abschließend die möglichen beziehungsweise tatsächlichen Konsequenzen des Rechtsmissbrauchs für interne und externe Stakeholder.

Tab. 6: Mögliche und tatsächliche Folgen des Rechtsmissbrauchs

Abb. in Leseprobe nicht enthalten

6 Literaturverzeichnis

Ansari, P. (2014, 17. Oktober). GlaxoSmithKline - Seroxat (Paroxetin / Paxil) - Strafe 3 Milliarden Dollar. Depression-Heute. Zugriff am 08.12.2021. Verfügbar unter: https://www.depression-heute.de/glaxosmithkline-seroxat-paroxetin-paxil/

Barthélemy, F., Knöll, H.-D., Salfeld, A., Schulz-Sacharow, C. & Vögele, D. (Hrsg.). (2011). Balanced Scorecard. Erfolgreiche IT-Auswahl, Einführung und Anwendung: Unternehmen berichten; mit 9 Tabellen (IT-Management und -Anwendungen Praxis, 1. Aufl.). Wiesbaden: Vieweg + Teubner.

Briseno, C. (2010, 7. September). Skandal-Medikament Avandia: Diabetes-Blockbuster droht das Aus. DER SPIEGEL. Zugriff am 09.12.2021. Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/skandal-medikament-avandia-diabetes- blockbuster-droht-das-aus-a-715917.html

Buchenau, P. (Hrsg.). (2016). Chefsache Gesundheit II. Der Führungsratgeber fürs 21. Jahrhundert (SpringerLink Bücher, 1. Aufl. 2016). Wiesbaden: Springer Gabler.

Corsten, H. & Corsten, M. (2012). Einführung in das strategische Management (UTB Betriebswirtschaftslehre, Bd. 8487). Konstanz, München: UVK-Verl.-Ges.

Garba, M. & Abidakun, M. (2021). Die Impfskepsis kommt nicht von ungefähr | Welt­Sichten. Zugriff am 14.12.2021. Verfügbar unter: https://www.welt-sichten.org/arti- kel/39260/die-impfskepsis-kommt-nicht-von-ungefaehr

GlaxoSmithKline.. Unsere Werte und Erwartungen leben - Unser Verhaltenskodex. Zu­griff am 09.12.2021. Verfügbar unter: https://de.gsk.com/media/6546/german-code- of-conduct.pdf

Haake, K. & Seiler, W. (2012). Strategie-Workshop. In fünf Schritten zur erfolgreichen Unternehmensstrategie (2., überarb. und aktualisierte Aufl.). Stuttgart: Schäffer-Po- eschel.

Haarhoff, H. (2013). Nebenwirkungen bei Medikamenten: Ärzte im Unklaren gelassen. Zugriff am 08.12.2021. Verfügbar unter: https://taz.de/Nebenwirkungen-bei-Medika- menten/!5072121/

Huff, E. A. (2012). Pharmakonzern bekennt sich des größten Medizinskandals der Ge­schichte schuldig - doch darf so weitermachen wie bisher. Zugriff am 14.12.2021. Verfügbar unter: https://de.sott.net/article/7865-Pharmakonzern-bekennt-sich-des- groten-Medizinskandals-der-Geschichte-schuldig-doch-darf-so-weitermachen-wie- bisher

Jean-Bernard Simeon. (2021a). Produkte | GSKDeutschland. Zugriff am 08.12.2021.

Verfügbar unter: https://de.gsk.com/de-de/produkte/

Jean-Bernard Simeon. (2021b). Über uns | GSK Deutschland. Zugriff am 16.12.2021.

Verfügbar unter: https://de.gsk.eom/de-de/uber-uns/#

Kotter, J. P. (2015). Accelerate. Strategischen Herausforderungen schnell, agil und kre­ativ begegnen (K. Klein, Übers.). München: Verlag Franz Vahlen.

Ludwig, W.-D. & Schuler, J. (2012). Rosiglitazon: Ein Skandal und seine Folgen. Zu­griff am 09.12.2021. Verfügbar unter: https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Arti- kel.aspx?SN=7445

Magazin, M. (2010, 15. Juli). Milliardenschwere Vergleiche: Diabetes-Medikament be­lastet GlaxoSmithKline. manager magazin. Zugriff am 08.12.2021. Verfügbar unter: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-706633.html

Raps, A. (Hrsg.). (2002). Erfolgsfaktoren der Strategieimplementierung (Research, 4. Auflage). Dissertation. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

U.S. Department of Justice. (2012). GlaxoSmithKline to Plead Guilty and Pay $3 Bil­lion to Resolve Fraud Allegations and Failure to Report Safety Data. Zugriff am 09.12.2021. Verfügbar unter: https://www.justice.gov/opa/pr/glaxosmithkline-plead- guilty-and-pay-3-billion-resolve-fraud-allegations-and-failure-report

Welge, M. K., Al-Laham, A. & Eulerich, M. (2017). Strategisches Management. Grundlagen - Prozess - Implementierung (Lehrbuch, 7., überarbeitete und aktuali­sierte Auflage). Wiesbaden: Springer Gabler.

7 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

7.1 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Ursache-Wirkungs-Kette der Gesundheits- und Medizintechnik AG (modifiziert nach Barthélemy et al., 2011, S. 64)

7.2 Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Gründe für den Wandel

Tab. 2: Aspekte des Strategiewandels

Tab. 3: Vier Gründe, die zum Scheitern geführt haben

Tab. 4: Die acht Beschleuniger im Wandel von Bodo Müller

Tab. 5: Ziele inklusive Kennzahlen, Vorgaben und Maßnahmen

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Title: Strategischer Wandel bei der Gesundheits- und Medizintechnik AG

Term Paper , 2021 , 20 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Franzisca Meierbeck (Author)

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Details

Title
Strategischer Wandel bei der Gesundheits- und Medizintechnik AG
College
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH
Course
Strategische Unternehmensführung II
Grade
1,0
Author
Franzisca Meierbeck (Author)
Publication Year
2021
Pages
20
Catalog Number
V1612571
ISBN (PDF)
9783389155813
ISBN (Book)
9783389155820
Language
German
Tags
Unternehmensführung Gesundsheitstechnik Medizintechnik Strategiewandel Change Management Strategieimplementierung Balanced Scorecard Unternehmensethik
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Franzisca Meierbeck (Author), 2021, Strategischer Wandel bei der Gesundheits- und Medizintechnik AG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1612571
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