Die Erzählung „Der Tod in Venedig“ von Thomas Mann, im Jahre 1911 entstanden,
„so häufig kommentiert, analysiert und polemisch erörtert“ wie kaum ein anderes
Werk des Schriftstellers, endet mit dem Tod der Hauptfigur, Gustav von
Aschenbach.1 Nach dessen Reise nach Venedig und einem mehrtägigen Aufenthalt
in der zuletzt ver-seuchten Stadt, stirbt der erfolgreiche Schriftsteller in
fortgeschrittenem Alter. Der Leser wird vom Autor intensiv auf das Ende der
Erzählung, den Tod, vorbereitet. Wodurch dies geschieht, soll in dieser Arbeit
ausführlich analysiert werden, das Augenmerk soll jedoch im Besonderen auf der von
Thomas Mann verwendeten konfigurativen Todessymbolik liegen. So werden
schrittweise in der Erzählung erscheinende Personen betrachtet, wie zum Beispiel zu
Beginn der Reisende, der Wanderer, dem Aschenbach in München bei einem
Spaziergang begegnet, im weiteren die Person des Schiffszahlmeisters auf dem Weg
nach Venedig, der ihm den Fahrschein ausstellt, auch der alte Mann auf dem Schiff,
welcher sich in die Reihe der Jünglinge eingliedert, die ebenfalls nach Venedig
fahren; der Gondoliere, dem Aschenbach in Venedig begegnet, wie auch der
Straßensänger, der mit seiner Gruppe von Musikanten in Aschenbachs Feriendomizil
auftritt. Der polnische Junge Tadzio nimmt in dieser Betrachtung eine Sonderrolle
ein. Auch die von Thomas Mann verwendeten, auf den Tod hinweisenden Mittel, die
diese Figuren begleiten, dürfen und werden nicht außer Acht gelassen. Zusätzlich
werden die Reaktionen, welche diese Todesfiguren bei der Hauptperson auslösen,
dargestellt. Ebenso wird untersucht werden, inwieweit durch den Schauplatz, die
Stadt Venedig und deren Zustand zur Zeit von Aschenbachs Besuch, der Leser
ebenfalls auf den Tod hingewiesen wird. Um die Betrachtung und Analyse des
Themas ab zu schließen, soll das Ergebnis kurz am Ende der Arbeit
zusammengefasst werden. Ausgangspunkt der Betrachtung soll nun jedoch zuerst
die Wahl des Titels hinsichtlich seiner hinweisenden Funktion auf den Verlauf der
Erzählung sein.
1 Bauer Arnold: Thomas Mann. Berlin 1962 (Köpfe des XX. Jahrhunderts), S. 30
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Tod in Thomas Manns Erzählung
- Der Titel als Anspielung
- Konfiguration des Todes
- Der Wanderer in München
- Der Schiffszahlmeister und der Alte
- Die Gondel und ihr Steuermann
- Der Straßensänger
- Tadzio und das Meer
- Die Stadt Venedig
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Motiv des Todes in Thomas Manns Erzählung „Der Tod in Venedig“ und untersucht, wie der Autor den Leser auf das Ende der Geschichte vorbereitet. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung von konfigurativen Todessymbolik, die in Form von Personen und Symbolen innerhalb der Erzählung erscheint. Die Arbeit beleuchtet die Reaktionen der Hauptfigur auf diese Todessymbole und untersucht, wie der Schauplatz Venedig zur Darstellung des Todesmotivs beiträgt.
- Die konfigurative Todessymbolik in der Erzählung
- Die Reaktionen der Hauptfigur auf Todessymbole
- Die Bedeutung des Schauplatzes Venedig
- Die Vorbereitung des Lesers auf das Ende der Erzählung
- Das Motiv des Todes als zentrales Element der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Erzählung „Der Tod in Venedig“ vor und beleuchtet den Hintergrund der Arbeit. Sie zeigt auf, dass der Autor den Leser intensiv auf den Tod der Hauptfigur, Gustav von Aschenbach, vorbereitet. Die Einleitung führt die zentralen Fragen der Arbeit ein, die sich mit der konfigurativen Todessymbolik und der Vorbereitung des Lesers auf das Ende der Erzählung befassen.
Der Tod in Thomas Manns Erzählung
Der Titel als Anspielung
Dieses Kapitel untersucht den Titel „Der Tod in Venedig“ als Hinweis auf den Ausgang der Geschichte. Der Titel verbindet den Tod mit der Stadt Venedig und erzeugt beim Leser eine Vorahnung.
Konfiguration des Todes
- Der Wanderer in München
- Der Schiffszahlmeister und der Alte
- Die Gondel und ihr Steuermann
- Der Straßensänger
- Tadzio und das Meer
Dieses Kapitel beschreibt die Begegnung des Protagonisten Aschenbach mit einem Wanderer in München. Der Wanderer wird als erste Todesfigur interpretiert und seine Rolle als Symbol des Todes beleuchtet.
Dieses Kapitel analysiert die Begegnungen Aschenbachs mit dem Schiffszahlmeister und einem alten Mann auf dem Weg nach Venedig. Diese Figuren werden ebenfalls als Todesfiguren interpretiert und ihre Symbolik beleuchtet.
Die Stadt Venedig
Schlußwort
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Thomas Mann, "Der Tod in Venedig", Todessymbolik, Tod, Venedig, Gustav von Aschenbach, Konfiguration, Symbolismus, Literaturanalyse, Erzähltechnik, Vorbereitung des Lesers, Reise, Tod als Motiv.
- Quote paper
- Franziska Sperner (Author), 2002, Das Motiv des Todes in Thomas Manns "Der Tod in Venedig", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16219