Wie anhand des Themas ersichtlich wird, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Entwicklung und Erprobung eines leistungsdiagnostischen Verfahrens zur Technikanalyse des Sprints in der zweiten Beschleunigungsphase.
Zunächst erfolgt eine theoretische Betrachtung der Thematik, bei der ein Technikleitbild des Sprints für die angegebene Phase erstellt wird. Dabei wird auf den Wandel der Phasenstruktur des „freien“ Sprintschrittes eingegangen und es erfolgt eine Unterscheidung der zyklischen Laufbewegung in die einzelnen Bereiche. Auf Grundlage dieses Modells erfolgt eine Entscheidung wesentlicher Merkmale und Parameter zur Analyse und Beurteilung der jeweiligen Phasen. Zusätzlich werden Globalparameter vorgestellt, die allgemeine Erkenntnisse über die Schrittgestaltung bringen sollen.
Im weiteren Verlauf erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Untersuchung. Die Durchführung der Datenerhebung fand dabei in den Räumlichkeiten der Universität der Bundeswehr München statt und wurde durch die Verwendung von zwölf Eagle Digital Kameras ermöglicht. Die Datenaufbereitung und -auswertung erfolgte mit Hilfe der Aufnahmesoftware Cortex sowie den Programmen Simi Motion und Microsoft Excel.
Im Kern werden die jeweiligen Untersuchungsergebnisse dann detailliert und für jeden Probanden separat dargestellt sowie jeweilige Merkmalsbeobachtungen beschrieben. Für jeden Probanden werden dabei chronologisch die einzelnen Phasen der Schrittgestaltung analysiert. Am Ende erfolgt eine Zusammenfassung und Beurteilung der Ergebnisse.
In dieser Arbeit wurde insgesamt festgestellt, dass die Ergebnisse der KSP-Geschwindigkeit, der Schrittlänge und Schrittfrequenz, der vertikalen KSP-Schwankung, die Weg-Zeit-Verläufe, die Vektoren der Impulsänderungen sowie der Verlauf der Oberkörpervorlage sehr gute Beurteilungsgrundlagen darstellen, anhand derer Zusammenhänge deutlich und Eigenheiten nachvollziehbar werden.
Das entworfene diagnostische Verfahren kann genutzt werden, um individuelle Leistungsfähigkeiten abzubilden und Entwicklungen darzustellen. Mögliche Trainingsempfehlungen können dann in der Praxis angewandt und durch wissenschaftliche Analysen erneut in ihrer Wirksamkeit überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Theoretische Betrachtung der Thematik
- Aktueller Forschungsstand im Sprint
- Abgrenzung der einzelnen Laufabschnitte der Sprinttechnik
- Die Phasenstruktur des „freien“ Sprintschrittes
- Entwicklung eines Technikleitbildes des Sprints (2. Beschleunigungsphase)
- Allgemeines zur Schrittlänge und Schrittfrequenz
- Stützzugphase
- Ausschwungphase
- Kniehubschwungphase
- Schwungzugphase
- Allgemeine Merkmale
- Maximale KSP-Geschwindigkeit in Laufrichtung
- Schrittlänge
- Schrittfrequenz
- Verlauf der Oberkörpervorlage
- KSP-Schwankung
- Weg-Zeit-Kurve
- Zusammenfassung des Technikleitbildes
- Aktueller Forschungsstand im Sprint
- Untersuchung der Bewegungskinematik
- Methodik
- Untersuchungsgut
- Räumliche Gegebenheiten
- Materielle Gegebenheiten
- Messgeräte
- Motion Analysis
- Cortex Software 1.1.4.368
- SIMI Motion 7.5
- Videokamera
- Startblock
- Untersuchungsdesign
- Untersuchungsdurchführung
- Vorbereitungen der Aufnahmen
- Durchführung der Aufnahmen
- Bearbeitung der Aufnahmen
- Zuordnung der Marker
- Glätten
- Schneiden
- Bestimmung des besten Laufes
- Virtuelle Marker
- KSP-Berechnung
- Auswertung der Daten
- Berechnung der allgemeinen Merkmale
- Messungen der Merkmale in der Stützzugphase
- Messungen der Merkmale in der Ausschwungphase
- Messungen der Merkmale in der Kniehubschwungphase
- Messungen der Merkmale in der Schwungzugphase
- Zusammenfassung aller Schrittphasen
- Darstellung und Bewertung der Ergebnisse
- Proband 1
- Proband 2
- Proband 3
- Proband 4
- Proband 5
- Proband 6
- Proband 7
- Proband 8
- Proband 9
- Proband 10
- Diskussion der Ergebnisse
- Methodenkritik
- Untersuchungsgut
- Aufnahme und Messgeräte
- Auswertung
- Interpretation der Ergebnisse
- Ergebnisse der allgemeinen Merkmale
- Ergebnisse der Stützzugphase
- Ergebnisse der Ausschwungphase
- Ergebnisse der Kniehubschwungphase
- Ergebnisse der Schwungzugphase
- Exemplarischer Vergleich zweier Probanden
- Schlussfolgerungen
- Methodenkritik
- Ausblick
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit zielt darauf ab, ein leistungsdiagnostisches Verfahren zu entwickeln und zu erproben, das die biomechanische Technikanalyse der zweiten Beschleunigungsphase im leichtathletischen Sprint ermöglicht. Das Verfahren soll dazu beitragen, die technische Entwicklung von jungen Sprintern zu dokumentieren und individuelle Verbesserungspotenziale aufzuzeigen. Die Arbeit greift auf den aktuellen Forschungsstand zur Sprinttechnik zurück und entwickelt ein Technikleitbild, das die relevanten Merkmale der zweiten Beschleunigungsphase definiert.
- Analyse der Sprinttechnik in der zweiten Beschleunigungsphase
- Entwicklung eines Technikleitbildes für die zweite Beschleunigungsphase
- Erstellung eines diagnostischen Verfahrens für die Technikanalyse
- Dokumentation technischer Entwicklungen von jungen Sprintern
- Ermittlung individueller Verbesserungspotenziale
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und beschreibt die Relevanz des leichtathletischen Sprints sowie die stetige Verbesserung der Sprintleistungen. Es wird die Notwendigkeit einer detaillierten Technikanalyse im Nachwuchsbereich hervorgehoben. Im zweiten Kapitel werden die wichtigsten limitierenden Faktoren der Sprinttechnik erläutert, die einen Einfluss auf die sportliche Leistung haben. Das dritte Kapitel befasst sich mit der theoretischen Betrachtung der Thematik, indem der aktuelle Forschungsstand im Sprint dargestellt und ein Technikleitbild für die zweite Beschleunigungsphase entwickelt wird. Das vierte Kapitel stellt die Methodik der empirischen Untersuchung vor und beschreibt die verwendeten Messgeräte, das Untersuchungsdesign und die Auswertung der Daten. Das fünfte Kapitel analysiert die ermittelten Ergebnisse anhand der einzelnen Probanden und interpretiert diese im Hinblick auf das Technikleitbild. Das sechste Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themenbereichen des leichtathletischen Sprints, der Technikanalyse und dem Leistungsdiagnostik. Wichtige Schlüsselwörter sind die zweite Beschleunigungsphase, Technikleitbild, KSP-Geschwindigkeit, Schrittlänge, Schrittfrequenz, Stützzugphase, Ausschwungphase, Kniehubschwungphase, Schwungzugphase, Bewegungskinematik, diagnostisches Verfahren, und jugendliche Athleten.
- Methodik
- Arbeit zitieren
- Aimé Jäschner (Autor:in), 2010, Entwicklung und Erprobung eines leistungsdiagnostischen Verfahrens zur biomechanisch orientierten Technikanalyse der zweiten Beschleunigungsphase im leichtathletischen Sprint, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163654