Ohne Frage erfüllt die Werbung eine Schlüsselrolle beim Verkauf eines Produktes. Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten: Das Produkt ist gerade so gut wie seine Vermarktung es uns Glauben macht. Die Folge: In einer Zeit, in der die Medien eine immer größer werdende Informations-Fülle in hoher Geschwindigkeit rund um den Globus schicken, verkauft sich kein Produkt mehr, von dem man „noch nichts gehört hat“, und sei es noch so hochwertig.
Dies hat weitreichende Folgen für die fieberhaft arbeitende Werbebranche: Psycho-logische, audio-visuelle und rhetorische Mittel müssen gründlich auf ihre Wirksamkeit erprobt und zielgruppengerecht eingesetzt werden. Je weniger Zeit sich die Menschen für die Verwertung der kursierenden Informationen nehmen, desto wichtiger wird es, für sein Produkt prompt den richtigen Ton zu treffen, die volle Aufmerksamkeit zu erregen, anzusprechen – wenn auch nur für kurze Zeit. Insbesondere die Sprache spielt hierbei eine tragende Rolle. Herauszuheben wäre der Slogan, der als kurzer, gut les- und sprechbarer Informationshappen die Werbe-Botschaft auf den Punkt bringt und damit die Hauptverantwortung für das Produkt-Image trägt. Nicht selten gelingt ihm dadurch, entweder als geflügeltes Wort oder als Baustein eines zeitlich eng abgesteckten Trend-Jargons, der Sprung in die Alltagssprache. Beim Slogan laufen alle Ansprüche der Anbieter zusammen: Ein Slogan muss die jeweilige Zielgruppe ansprechen, der Identifikation mit Produkt und Unternehmen dienen, etwas über das Beworbene aussagen und darüber hinaus noch leicht verständlich, klanglich einprägsam oder zumindest erheiternd sein.
Wo sprachlich derart viel zu leisten ist, greifen die Werbetreibenden nach allerhand rhetorischer Tropen und Figuren, deren Ursprünge sich teilweise bis in die griechische Antike zurückverfolgen lassen. Die vorliegenden Hausarbeit führt über die grund-legenden Themen Werbung, Sprache der Werbung, Slogan und Rolle der Stilfiguren innerhalb des Slogans in das Thema der rhetorischen Figuren und Tropen ein und bietet dann einen überschaubaren Abriss von deren Identifikation und Gebrauchsweise inner-halb des Werbeslogans. Anschließend werden, ausgehend von ihrer Definition und Geschichte, die Einflüsse der antiken Rhetorik auf den zeitgenössischen Slogan unter-sucht. Dies sollte es erlauben, in den Schlussbemerkungen einige Tendenzen zur Gestaltung von Werbeslogans in näherer Zukunft anzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in das Gebiet der Werbung
- Die Sprache der Werbung: Gestaltung und Funktion
- „Ein Millionen-Unternehmen in fünf Worten“: Der Slogan und seine Funktion
- ,,Der Ton macht die Musik“: Über die Wichtigkeit der richtigen Stilmittel
- ,Vollendung. Leistung. Rolex“: Definition und Gebrauch rhetorischer Figuren im modernen Werbeslogan
- Funktion: Identifikation und Wiedererkennung
- Alliteration
- Metapher
- Reim
- Klimax
- Sentenz
- Funktion: Produkt aufwerten
- Superlativ, Komparativ
- Hyperbel
- „Heute schon geschweppt?“: Kreatives Erheitern durch Neologismen
- Funktion: Zum Konsum auffordern
- Auf direktem Wege: Der Imperativ
- Auf indirektem Wege: Die rhetorische Frage
- „Veni. Vidi. Vegi.“: Über antike Rhetorik in der Werbesprache
- Definition
- Zur Geschichte
- Gängige Anwendungsweisen antiker Rhetorik im zeitgenössischen Werbeslogan
- Synekdoche (Mitverstehen)
- Metonymie (Namensvertauschung)
- Abweichende Satzkonstruktionen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Verwendung rhetorischer Figuren und Tropen im modernen Werbeslogan. Sie soll die Bedeutung dieser Stilmittel für die Gestaltung und Wirkung von Werbeslogans aufzeigen. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Funktionen, die rhetorische Figuren im Werbeslogan erfüllen, sowie die Einflüsse der antiken Rhetorik auf die heutige Werbesprache.
- Die Rolle von Rhetorik in der Werbung
- Die verschiedenen Funktionen von rhetorischen Figuren im Werbeslogan
- Der Einfluss der antiken Rhetorik auf die zeitgenössische Werbesprache
- Die methodische Sprachverarbeitung im Slogan und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung von Werbung und Werbesprache in der heutigen Zeit. Sie unterstreicht die besondere Rolle des Slogans als prägnante Werbebotschaft und hebt die Wichtigkeit rhetorischer Mittel in diesem Zusammenhang hervor.
- ,Vollendung. Leistung. Rolex“: Definition und Gebrauch rhetorischer Figuren im modernen Werbeslogan: Dieses Kapitel definiert und erläutert verschiedene rhetorische Figuren, die in Werbeslogans verwendet werden. Es untersucht ihre Funktionen, wie zum Beispiel die Steigerung der Identifikation mit dem Produkt, die Aufwertung des Produkts und die Aufforderung zum Konsum.
- „Veni. Vidi. Vegi.“: Über antike Rhetorik in der Werbesprache: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte und Definition antiker Rhetorik sowie ihren Anwendungen im zeitgenössischen Werbeslogan. Es untersucht verschiedene rhetorische Mittel der Antike, wie die Synekdoche und die Metonymie, und zeigt ihre Verwendung in modernen Werbeslogans auf.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die rhetorischen Tropen und Figuren, die im modernen Werbeslogan eingesetzt werden. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen gehören: Werbung, Werbesprache, Slogan, Rhetorik, Tropen, Figuren, Alliteration, Metapher, Reim, Klimax, Sentenz, Superlativ, Komparativ, Hyperbel, Neologismen, Imperativ, rhetorische Frage, Synekdoche, Metonymie, antike Rhetorik, gesellschaftliche Auswirkungen.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Baum (Autor:in), 2003, Zur Verwendung rhetorischer Tropen und Figuren im modernen Werbeslogan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16419