Der folgende Text beschäftigt sich mit dem ersten Salierkaiser Konrad II. und der mit ihm verknüpften Vorstellung des idealen Herrschers, wobei Wipos Gesta Chuonradi die Basis für die folgende Analyse bilden. Dabei muss jedoch bemerkt werden, dass Wipos Aussagen, obwohl er sich als Augenzeuge oder unmittelbar informiert versteht, durchaus gefärbt, fehlerhaft, lückenhaft und zuweilen schlichtweg inkorrekt sind. Man muss außerdem Wipos Beziehung zum König und auch die Intention des Werkes berücksichtigen. Als Kaplan an Konrad II. Hof gehörte er dem unmittelbaren Umfeld des Königs an und konnte somit kein objektives Bild zeichnen. Die pädagogisch ausgerichtete Schrift widmete er außerdem Konrads Sohn und Nachfolger Heinrich III. mit der Absicht, diesem ein Lehrbuch zu schaffen.
Der folgende Text versucht, Konrad II. nicht nur bezüglich des oben genannten „Herrscherkatalogs“ zu untersuchen, sondern an manchen Stellen die Gesta Chuonradi auch kritisch unter die Lupe zu nehmen. So wird Konrads II. Verhalten bei der Wahl und der Krönung untersucht und das Sakralkönigtum erläutert. Des Weiteren wird seine Aufgabe als „gerechter“ König unter die Lupe genommen und eng verknüpft damit seine Friedenspolitik beleuchtet. Diese beiden Kategorien können in der Realität nicht immer strikt getrennt voneinander betrachtet werden. Weitere Punkte bilden seine Funktionen als Reichsmehrer und seine Pflichten gegenüber dem Glauben. Im Folgenden können aber nur einige repräsentative Ausschnitte der Gesta Chuonradi einer genaueren Untersuchung unterzogen werden, da alles andere den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Königswahl
- 3. Die Königskrönung und das Sakralkönigtum
- 4. Der „gerechte“ König
- 4.1 Schutz der Schwachen
- 4.2 Der König als Richter und der Umgang mit Übeltätern
- 5. Der König und seine Friedenspolitik
- 5.1 Im Reich
- 5.2 In Italien
- 5.3 An den Grenzen
- 6. Der König als Reichsmehrer
- 7. Der König und der Glaube
- 8. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit der Herrschaft des ersten Salierkaisers Konrad II. und der mit ihm verbundenen Vorstellung des idealen Herrschers, wobei Wipos Gesta Chuonradi die Grundlage für die Analyse bildet. Der Text untersucht Konrads II. Verhalten bei der Wahl und der Krönung, erläutert das Sakralkönigtum und analysiert seine Aufgaben als „gerechter“ König, seine Friedenspolitik, seine Funktion als Reichsmehrer und seine Pflichten gegenüber dem Glauben.
- Die Königswahle und die Bedeutung der Fürsten für die Thronfolge
- Das Sakralkönigtum und die Rolle des Königs als Stellvertreter Gottes auf Erden
- Konrads II. Aufgaben als „gerechter“ König, insbesondere der Schutz der Schwachen und die Aufrechterhaltung von Recht und Gerechtigkeit
- Die Friedenspolitik Konrads II. sowohl im Reich als auch in Italien und an den Grenzen
- Konrads II. Rolle als Reichsmehrer und seine Pflichten gegenüber dem Glauben
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Gesta Chuonradi führt in die Thematik des idealen Herrschers im Mittelalter ein und beleuchtet die Aufgaben des Königs in Bezug auf Kirche und Volk. Kapitel 2 schildert die Königswahl Konrads II. im Jahr 1024 und betont seine charakterliche Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit. Kapitel 3 beschreibt die Krönung Konrads II. in Mainz und unterstreicht den sakralen Charakter der Königswürde. Dieses Kapitel beleuchtet auch die Entwicklung des Sakralkönigtums im Laufe des Mittelalters.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieses Textes sind: Konrad II., Gesta Chuonradi, Salier, Sakralkönigtum, „gerechter“ König, Friedenspolitik, Reichsmehrer, Glaube, Königswahle, Fürsten, Kirche, Mittelalter.
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- Anonym (Autor:in), 2006, Die Aufgaben des Königs am Beispiel der "Gesta Chuonradi" von Wipo, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164287