Die Prototypentheorie ist kein autonomes Konstrukt, welches von Sprachwissen-schaftlern allein zum Zweck der Kategorisierung von Wörtern, Wortarten und Begriffen generiert wurde. Das Thema der Kategorisierung taucht bereits in der griechischen Antike bei Aristoteles auf und wurde im Laufe der Jahrhunderte vielfach beleuchtet und von verschiedenen Disziplinen aufgegriffen, modifiziert und durch neue Bedingungen definiert.
Vor Allem die Wahrnehmungs- und Gestaltpsychologie haben das Konzept der Kategorisierung um die Theorie des perzeptionsabhängigen Prototypen im letzten Jahrhundert erweitert und dabei herausgearbeitet wie sich ein Prototyp vom anderen durch dessen spezifische Gestalt unterscheidet. Dafür wurden die klassischen Kategorisierungsschemata herangezogen, überprüft und oftmals neu definiert. Im Bereich der Sprachwissenschaft hat Eleanor Rosch in den 70er Jahren neue Definitionen zur Kategorisierung von Prototypen erarbeitet.
In dieser Arbeit möchte ich den historischen Verlauf der Kategorisierung nachzeichnen und die verschiedenen Einflussfaktoren skizzieren, welche zur Gestaltung der Protoypentheorie beigetragen haben. Dabei möchte ich Eleanor Rosch zu einem späteren Zeitpunkt zwei eigene Kapitel (2.4.2 und 2.5) widmen, um ihren Ansatz zu verdeutlichen.
Zunächst aber werde ich auf die Begriffe der Wahrnehmung im Allgemeinen und der Gestalt eingehen, ehe ich mich der Thematik der Kategorisierung zuwende und schließlich zur Prototypentheorie gelange. Im folgenden Kapitel soll nun das Konzept der Perzeption oder Wahrnehmung kurz vorgestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- ‚Wahrnehmung’,,Gestalt' und,Kategorisierung' als zentrale Begriffe der Prototypentheorie
- Der Wahrnehmungsbegriff
- Farbwahrnehmung und, Farbkonstanz'
- Die Definition der Gestalt
- Massstäbe der Kategorisierung
- Die klassische Kategorisierung nach Aristoteles
- Kategorisierung nach Rosch
- Eleanor Roschs Basic-Level-Model
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung des Konzepts der Kategorisierung zu beleuchten und die verschiedenen Einflüsse zu analysieren, die zur Gestaltung der Prototypentheorie beigetragen haben. Dabei wird der Fokus insbesondere auf Eleanor Roschs Beiträge gelegt und ihr Ansatz veranschaulicht.
- Der historische Verlauf der Kategorisierung
- Die Rolle der Wahrnehmungs- und Gestaltpsychologie
- Die Entstehung der Prototypentheorie
- Eleanor Roschs Definitionen zur Kategorisierung
- Die Relevanz des Basic-Level-Modells
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Prototypentheorie vor und beleuchtet ihren historischen Kontext, beginnend mit Aristoteles. Sie betont die Relevanz der Kategorisierung für unsere kognitiven Prozesse und erklärt die Bedeutung der Wahrnehmungs- und Gestaltpsychologie für die Entwicklung der Prototypentheorie.
- ‚Wahrnehmung’,,Gestalt' und,Kategorisierung' als zentrale Begriffe der Prototypentheorie: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Wahrnehmung und definiert ihn im Kontext der Wahrnehmungspsychologie. Es erklärt die Komplexität des Wahrnehmungsprozesses und beleuchtet verschiedene Aspekte wie Wissen, Erkennen und Handlung. Darüber hinaus werden wichtige Prozesse wie Transduktion und neuronale Verarbeitung erklärt. Das Kapitel geht auch auf die Bedeutung der Farbwahrnehmung und der Gestaltpsychologie für die Entwicklung der Prototypentheorie ein.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind: Prototypentheorie, Wahrnehmung, Gestalt, Kategorisierung, Aristoteles, Eleanor Rosch, Basic-Level-Modell, Farbkonstanz, Perzeption, Sprachwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Giuseppe Stein (Autor:in), 2010, Wahrnehmung und Gestaltpsychologie als Grundlage der Prototypentheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164354