Die "Jesus-in-Indien-Legende" - Eine alternative Jesus-Erzählung?


Diplomarbeit, 2010

100 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

0 Einleitung

1 Jesus in Indien – die Anfänge
1.1 Jesus in Indien – Legende oder Theorie? Das Problem der Bezeichnung
1.2 Die erste Phase: Ursprung und erste Autoren
1.2.1 Ghulam Ahmad – Jesus starb in Indien
1.2.2 Levi Dowling – Das Wassermann-Evangelium
1.2.3 Nicolas Notovitch
1.2.4 The Crucifixion by an Eye-Witness
1.2.5 Fazit: Jesus in Indien – ein Gedanke aus vielen Anfängen
1.3 Die zweite Phase: Al-Haj Khwaja Nazir Ahmad – Jesus in Heaven on Earth
1.4 Die dritte Phase: Jesus-in-Indien heute – Wandlung zur Kaschmir-Theorie
1.4.1 Andreas Faber-Kaiser
1.4.2 Fida Hassnain
1.4.3 Holger Kersten
1.4.4 Obermeier, Choudhury, Goeckel
a) Helmut Goeckel
b) Siegfried Obermeier
c) Paramesh Choudhury
1.4.5 Fazit: Jesus als der neue Buddha – die JiIL als Kaschmir-Theorie

2 Literaturkritik: Die Erzählstruktur der JiIL
2.1 Die Wahrheit der frühen Zeugnisse
Exkurs: Antijüdische Tendenzen in der JiIL
2.2 Aura der Plausibilität
a) Glaubwürdigkeitsverstärkung
b) Anspruch der Wissenschaftlichkeit
2.3 Ähnlichkeitsbeweise
2.4 Die JiIL als Kriminalgeschichte und die Kirche als Gegner
2.5 Sprachvergleiche
2.6 Quellen
2.6.1 Biblische Schriften
a) Das Alte Testament
b) Das Neue Testament
2.6.2 Apokryphe Schriften
a) Die Thomasakten und das Thomasevangelium
b) Die Schriftrollen von Qumran
2.6.3 Orientalische Quellen
a) Das „Rauzat-us-Safa“
b) Das „Bhaviṣyapurāṇa“
c) „Rājataraṅgiṇī“
d) Der Koran
2.6.4. Weitere Quellen
2.7 Fazit – Die Methodik der JiIL

3 Die JiIL – Versuch einer religionssoziologischen und -historischen Einordnung
3.1 Kritik an der JiIL
3.1.1 Art und Herkunft der Quellen
a) “The Crucifixion by an Eye-Witness”
b) Das „Leben des St. Issa“
c) Der „Pilatusbrief“
3.1.2 Die Verwendung der Quellen
a) Das „Bhaviṣyapurāṇa“
b) Die Wortvergleiche
c) Yuz Asaf und das Grab in Srinagar
3.2 Die JiIL und ihre Motivation
3.2.1 Die Selbst-Einordnung der JiIL-Autoren
a) Kersten
b) Goeckel
c) Hassnain
d) Faber-Kaiser
3.2.2 Die Fremd-Einordnung der Kritiker
a) Günter Grönbold, Roman Heiligenthal – Die JiIL als Ergebnis der Indienschwärmerei
des 19. Jahrhunderts und der Theosophie
b) Norbert Klatt – Die JiIL als Produkt einer neuen Religiosität Indiens
c) Per Beskow – Die JiIL als eine Idee des Unterbewussten
3.2.3 Versuch einer weiteren Perspektive: Die JiIL – ein Zeichen für eine sich verändernde
Religiosität
a) Religion in der Post-Moderne
b) Die JiIL vor dem Hintergrund einer pluralen und individuellen Religiosität

4 Schlussbetrachtung

Anhang

Bildnachweis

Literaturverzeichnis

Lexika

Primär- und Sekundärliteratur

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Jesu Reise nach Ghulam Ahmad

Abbildung 2: Jesu erste Reise nach Nazir Ahmad

Abbildung 3: Jesu zweite Reise nach Nazir Ahmad

Abbildung 4: Jesu erste Indienreise nach Faber-Kaiser

Abbildung 5: Jesu zweite Indienreise nach Faber-Kaiser

Abbildung 6: Schematischer Überblick über die JiIL

Abbildung 7: Die Sprachvergleiche des Nazir Ahmad, Beispiel 1

Abbildung 8: Die Sprachvergleiche des Nazir Ahmad, Beispiel 2

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Anmerkungen zur Zitation:

Fußnoten erfolgen in Kurzform nach einmaliger Nennung des vollen Titels, in der Form: „Nachname. Kurztitel. Erscheinungsjahr. Seitenangabe“. Reine Internetquellen werden mit voller URL und Datum angegeben und nicht separat im Anhang geführt.

0 Einleitung

„Wie Jesus wirklich starb“ – so titelte der FOCUS im April 2010 kurz vor Ostern.[1] Und die P.M.-History behandelte in einem Sonderteil „Das Geheimnis des Jesus von Nazareth“.[2] Tatsächlich wird kaum eine Person so intensiv be- und durchleuchtet wie die des Jesus von Nazareth. Bemerkenswert ist dabei jedoch, dass sich das Interesse nur selten auf die für die Theologie relevanten Fragestellungen nach etwa dem christologischen Selbstverständnis oder dem messianischen Anspruch Jesu richtet. Es geht vielmehr immer um die Person, um den Mann aus Nazareth und die Frage, wie er wirklich war. Hier wird „ […] von vornherein eine Differenz statuiert zwischen dem Jesus, von dem die neutestamentlichen Schriften, besonders die Evangelien erzählen – darauf basiert die kirchliche Verkündigung – und Jesus als einer historischen Gestalt.“[3] Dabei distanzieren sich solche Betrachtungen dezidiert von kirchlichen und theologischen Jesusbildern, welche meist als geformte, gewachsene, teilweise sogar als absichtlich veränderte Größen verstanden werden, die mit der ursprünglichen Person nicht mehr viel gemein haben. Der Fragehorizont ist ein gänzlich anderer geworden, wie auch der Untertitel zur FOCUS-Ausgabe zeigt: „… und das Geheimnis um das Turiner Grabtuch“. Das Leben des Jesus von Nazareth wird als Kriminalgeschichte präsentiert, der es Geheimnisse zu entlocken gilt. Die biblischen Aussagen über Jesus werden dabei mit einer rein naturwissenschaftlichen Perspektive betrachtet, Aussagen des Glaubens auf ihre nachweisbaren Aspekte reduziert oder nicht beachtet. Dieser veränderten Fragestellung geht eine veränderte Fragemotivation voraus. Waren es lange Zeit Theologen, Philosophen, Geistliche und Sprachwissenschaftler, die sich mit der Leben-Jesu-Forschung beschäftigten, so ist der gesamte Komplex teilweise in ein populärwissenschaftliches bzw. in ein neureligiös-esoterisches Feld abgewandert. Die Fragesteller sind jetzt Journalisten, Romanautoren und Anhänger neureligiöser Bewegungen. Das ist auch der Grund für die große Vielfalt an Literatur zu dem Thema in Abgrenzung zu Literatur über das Thema, die sich auf einige wenige Werke beschränkt. Und auch die Leserschaft hat sich verändert, denn diese neue Art der Fragestellung wird von einer sehr viel breiteren Öffentlichkeit verfolgt als jemals zuvor, was insbesondere auch durch die relativ große Internetpräsenz des Themas illustriert wird.[4]

In genau diesem neureligiös-esoterischen Feld ist die Jesus-in-Indien-Legende (im Folgenden kurz: JiIL)[5] anzusiedeln. Ihre Ursprünge liegen in den Offenbarungen des Gründers der indisch-islamischen Ahmadiyya-Bewegung, die als erste die Auffassung vertrat, Jesus habe seine Kreuzigung überlebt, mit dem Ziel, seinen Anspruch als Mahdî und Messias zu festigen. Ungeachtet dieses Zusammenhangs wanderte die Idee von der überlebten Kreuzigung und mit ihr die Überzeugung, Jesus habe Indien besucht, nach Europa ein, wo sie auf ein geistiges Milieu stieß, das es ihr erlaubte, zu einer Form der Neuinterpretation des Lebens Jesu und schließlich der gesamten jüdisch-christlichen Geschichte zu werden. Dieser Prozess verband in seinem Fortgang immer mehr Elemente. Hatte Jesus in Ghulam Ahmads Entwurf Indien erst nach seiner Kreuzigung bereist, präsentiert 1951 Nazir Ahmad bereits eine Weiterentwicklung, in welche offensichtlich weitere Quellen Aufnahme gefunden hatten, sodass Jesus jetzt sowohl nach als auch vor seiner Kreuzigung Indien bereiste. Die Begründungen dafür variieren von der Suche nach den verlorenen zehn Stämmen der Juden, über die Flucht vor den Häschern der Juden und Römer, bis hin zur Suche nach der Weisheit seiner Vorväter, deren Heimat in Indien vermutet wird. Alle drei Versionen bestehen in den meisten Werken zu dem Thema nebeneinander und führen zu dem jüngsten evolutionären Schritt in der JiIL: der Identifikation Jesu als Bodhisattva. Wie angedeutet, findet das Thema innerhalb wissenschaftlicher Disziplinen kaum Niederschlag. Bisher haben sich im deutschsprachigen Raum lediglich Günter Grönbold, Norbert Klatt, Roman Heiligenthal und Bernd Kollmann[6] mit dem Thema „Jesus-in-Indien“ befasst. Von diesen haben jedoch lediglich die ersten beiden Autoren den Versuch gewagt, näher auf die Hintergründe einzugehen; die meisten Untersuchungen gehen auf das Thema nur am Rande ein und tun es als „Schwindel“[7] ab. Und auch bei Grönbold ist der stark polemische Ton nicht zu überlesen, mit dem er sich dezidiert gegen die Jesus-in-Indien-Autoren wendet.[8] Ein solcher Stil trübt die Neutralität ansonsten sachlich richtiger Aussagen und macht es dem Leser schwer, sich eine fundierte, eigenständige Meinung zu bilden. Einzig Norbert Klatt scheint bemüht, einen neutralen Stil zu pflegen, was mit seiner Zielsetzung zusammenhängt. Denn ihm geht es nicht um eine Widerlegung der Jesus-in-Indien-Vertreter, sondern um eine religionswissenschaftliche Einordnung, also den Versuch Ursprung und Wirkung des Phänomens „Jesus-in-Indien-Legende“ zu klären:

„Die bloße Frage, ob Jesus in Indien gelebt hat, ist eigentlich uninteressiert, da sie nur auf eine positive oder negative Antwort ausgeht. Erst die Betrachtung des Systems, in dem diese Fragestellung entfaltet wird, erschließt ihren wesentlichen Sinngehalt.“[9]

Eine solche Auffassung wird auch in der vorliegenden Arbeit vertreten. Bisher haben sich im deutschsprachigen Raum lediglich Günter Grönbold, Norbert Klatt, Roman Heiligenthal und Bernd Kollmann[10] mit dem Thema „Jesus-in-Indien“ befasst. Von diesen haben jedoch lediglich die ersten beiden Autoren den Versuch gewagt, näher auf die Hintergründe einzugehen; die meisten Untersuchungen gehen auf das Thema nur am Rande ein und tun es als „Schwindel“[11] ab. Und auch bei Grönbold ist der stark polemische Ton nicht zu überlesen, mit dem er sich dezidiert gegen die Jesus-in-Indien-Autoren wendet.[12] Ein solcher Stil trübt die Neutralität ansonsten sachlich richtiger Aussagen und macht es dem Leser schwer, sich eine fundierte, eigenständige Meinung zu bilden. Um hierauf eine Antwort zu geben wird in dieser Arbeit in einem Dreischritt verfahren. Im ersten Teil soll geklärt werden, woher die JiIL kommt. Was sind ihre Wurzeln? Welche Quellen liegen ihr zugrunde? Woher nimmt sie ihre Inhalte?

Im zweiten Teil wird die innere Struktur der JiIL untersucht werden um zu sehen, auf welche Methoden sie zurückgreift und welche Strategien sie verfolgt um Einheitlichkeit und innere Logik zu bewahren und mit welchen Mitteln sie es schafft, auch nach außen hin als plausibel zu gelten.

Der dritte Teil schließlich stellt die eigentliche Einordnung dar. Hier soll geklärt werden, ob und wie sich die JiIL verorten lässt, also ob sie ein eigenständiges Phänomen darstellt oder ob sie bereits bestehenden Denkrichtungen und –strömungen zuzurechnen ist. Einleitend wird diesem Teil eine inhaltliche Kritik an einigen, beispielhaften Punkten der JiIL vorangestellt, um eine bessere Beurteilung der im zweiten Teil abgehandelten Quellen und Erzählstrategien zu ermöglichen. Daraufhin wird zunächst auf die Selbstwahrnehmung der JiIL-Autoren eingegangen werden um dann die Fremdwahrnehmung der Kritiker zu behandeln. Dem schließt sich ein eigener Erklärungsansatz an. Die Ergebnisse werden nach jeden Teil noch einmal kurz zusammengefasst.

1 Jesus in Indien – die Anfänge

Bei der Sichtung des Materials zur zum Thema „Jesus-in-Indien“ wird schnell deutlich, dass es die JiIL zu Beginn gar nicht gibt. Gleich mehrere Autoren bieten sehr unterschiedliche und teils widersprüchliche Motive an, die sogar zu Beginn, wie im Falle des „Essäerbriefes“, zunächst mit der Thematik gar nichts zu tun zu haben scheinen. Erst in einem zweiten Schritt wird aus diesen Motiven ein Gesamtkonzept, dass sich als eine „Jesus-in-Indien-Legende“ bzw. „Kaschmir-Theorie“ zu erkennen gibt. An dieser Stelle soll auf vier ganz bestimmte Werke eingegangen werden, die für die Formung der Jesus-in-Indien-Idee zu einem Gesamtkonzept eine tragende Rolle spielen und auf die von allen Autoren immer wieder Bezug genommen wird. Zu diesen kommen noch weitere hinzu, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung jedoch gesondert in Kapitel 1.6 abgehandelt werden.

1.1 Jesus in Indien – Legende oder Theorie? Das Problem der Bezeichnung

Der Begriff „Jesus-in-Indien-Legende“ oder kurz „JiIL“ geht auf den Indologen Günter Grönbold zurück: „Denn mehr als eine ‚religiös erbauliche, volkstümliche Erzählung um den irdischen Lebenslauf eines Heiligen‘ ist es nicht, was uns […] vorgesetzt wird.“[13] Sicherlich trifft die Bezeichnung „Legende“ den Kern der zur Jesus-in-Indien-Thematik gehörenden Literatur. Jedoch ist dieser Begriff nicht unproblematisch, da er von Grönbold offensichtlich in abwertender Absicht benutzt wird, wiewohl sein ganzes Buch in offen polemischer Weise gegen die Autoren der Jesus-in-Indien-Thematik stellt und persönlich angreift. Die Betitelung als Legende steht daher unter dem Verdacht, eine negative Wertung zu beinhalten und damit eine Voreingenommenheit zu produzieren. Neutraler erscheint die von Norbert Klatt gefundene Bezeichnung als „Kaschmir-Theorie“. Dieser Begriff ist vor allem dort zutreffend, wo der Jesus-in-Indien-Themenkomplex von seinen Autoren als wissenschaftlich nachvollziehbar dargestellt wird. Dies trifft hauptsächlich auf solche zu, die nach 1950 ihre Werke verfassen. Doch auch dieser Begriff ist nicht unproblematisch. Denn er suggeriert Wissenschaftlichkeit. Diese wird jedoch nur von einigen Jesus-in-Indien-Autoren behauptet, von anderen hingegen deutlich abgelehnt. Einen Kompromiss scheint die Zeitschrift P.M. History zu finden, in dem sie von der „Jesus-in-Indien-Theorie“ spricht.[14] Die Vielfalt der Bezeichnungen spiegelt wider, dass die Vertreter der Jesus-in-Indien-Idee selbst keine einheitliche Begrifflichkeit bieten,[15] obwohl erkennbar ist, dass sich die Autoren in ihrer Thematik untereinander als verwandt einstufen.[16] In dieser Arbeit wird zudem gezeigt werden, dass sich die Jesus-in-Indien-Idee in mehreren Stufen zu dem Konstrukt bildet das sie heute ist. In ihrer Anfangszeit ist sie in der Tat nicht viel mehr als eine religiös motivierte Neuformulierung der Lebensgeschichte Jesu, was am ehesten mit dem Begriff „Legende“ erfasst wird. In den späteren Phasen wird sie mehr und mehr zu einer These mit wissenschaftlichem Anspruch, was wiederum die Bezeichnung als These rechtfertigt. Somit wäre es also legitim, beide Begriffe parallel zu rechtfertigen. Dies ließe jedoch außer Acht, dass es sich trotz allem um ein systematische Einheit handelt welche in ihren Kernaussagen zwar Erweiterungen, aber keine Verminderungen erfährt. Ein Ausweg aus diesem Dilemma soll hier, trotz der Intentionen seines Begründers, über den Legenden-Begriff versucht werden. Denn er muss in der Tat nicht als Wertung begriffen, sondern kann auch völlig neutral verstanden werden, eben als die Bezeichnung für den irdischen Lebenslauf eines Heiligen. Zudem ist dies nicht die einzige Bedeutung dieses Begriffs. Das RGG definiert eine Legende in der Wissenschaft als die „ […] Erweiterung eines historischen Kerns durch unhistorische bzw. phantastische Elemente“[17], was den Begriff nicht nur deutlich neutraler erscheinen lässt, sondern zudem den Vorteil bietet die JiIL aus einem weiteren Blickwinkel zu erfassen. Die Flexibilität des Begriffs eröffnet hier die Möglichkeit mit ein und demselben Begriff ein sich im Wandel befindendes Phänomen erfassen zu können. Daher soll für diese Arbeit der Begriff „Legende“[18] als neutrale Bezeichnung für eine alternative Lebensbeschreibung Jesu weiterhin Verwendung finden, in Abgrenzung zu der negativen Konnotation Grönbolds. Um dennoch die ganze Bandbreite der Jesus-in-Indien-Darstellungen beschreiben zu können, wird zudem, an entsprechender Stelle, der Begriff „Kaschmir-Theorie“[19] genannt werden.

1.2 Die erste Phase: Ursprung und erste Autoren

Die folgenden vier Werke können als der Grundstock der Jesus-in-Indien-Idee betrachtet werden, aus dem sich in der zweiten Phase eine zusammenhängende Legende formt. Andere Werke entstehen z.T. zwar im selben Zeitraum, werden jedoch erst ab der dritten Phase mit einbezogen.

1.2.1 Ghulam Ahmad – Jesus starb in Indien

Hazrat Mirza Ghulam Ahmad (oder auch: Mīrzā G̲h̲ulām Aḥmad of Ḳādiyān), geboren ca. 1839[20] in Ḳādiyān, Pandjāb (Indien), ist der Begründer der islamischen Ahmadiyya-Bewegung. Bereits in frühen Jahren entschied er sich für ein einsames Leben religiöser Studien und Meditation, das er aus dem Vermögen seines wohlhabenden Vaters finanzierte. Am 4. März 1889 verkündete er öffentlich, er habe von Gott den Auftrag erhalten, Schüler anzunehmen. Den Anspruch, ein Mahdî (d.i. ein von Allah in ganz besonderer Weise geleiteter[21]) zu sein, hatte er neun Jahre zuvor bereits in seinem Buch „Barāhīn-i-Aḥmadiyya“ erhoben. 1891 behauptete er zudem der Masīḥ (=Messias) zu sein. Das sorgte für Widerstände innerhalb des orthodoxen Islam, sowie anderer Religionsgemeinschaften. Diese verstärkten sich weiter, als er schließlich 1904 bekannt gab er sei außerdem ein Avatar Krishnas, der zurückgekehrte Jesus, sowie die Burūz (Wieder-Erscheinung) Mohammeds. Nach seinem Tod bestand seine Anhängerschaft als Glaubensgemeinschaft mit eigenem Kalifen fort. Nach dessen Tod teilte sich die Gemeinschaft in zwei Gruppen auf. In dieser Form besteht sie noch heute.[22]

1899 schrieb Ahmad auf Urdu das Buch „Masih Hindustan Mein“, das 1978 auf Englisch, später dann auf Deutsch unter dem Titel „Jesus starb in Indien“ erschien. In ihm wendet er sich gegen die Vorstellung einiger muslimischer Gruppen, Jesus sei von zwei Engeln in seinem irdischen Körper hinweggenommen und in den Himmel getragen worden. Denn daraus resultiere für diese Gruppen die Hoffnung, er werde in der Endzeit herabsteigen und alle Nicht-Muslime töten, wenn sie nicht ohne zu zögern konvertierten.[23] Aber auch die Vorstellungen der Christen seien nicht richtig:

„Es muss zunächst festgestellt werden, daß, obwohl die Christen glauben, daß Jesus (auf dem Friede sei) nach seiner Festnahme aufgrund des Betrugs von Judas Ischariot, und nach der Kreuzigung – und Auferstehung –, zu den Himmeln auffuhr, es dennoch in der Bibel deutlich wird, daß dieser ihr Glaube völlig falsch ist.“[24]

Demgegenüber stellt er seine Auffassung, Jesus sei in der Tat nicht am Kreuz gestorben, sondern habe überlebt und sei nach Indien gegangen, wo er im Alter von 120 Jahren in Srinagar starb; sein Grab liege in der Khan-Yar-Street.[25] Nach diesen Überlegungen fügt Ahmad eine Reihe von Beweisen an, in denen die grundlegenden Gedanken einer JiIL bereits abgefasst sind: So interpretiert er die Selbstaussage Jesu, er sei zu den verlorenen Schafen Israels gesandt worden, so dass Jesus beabsichtigt habe, die verlorenen Stämme seines Volkes wiederzufinden. Dieses Vorhaben habe ihn nach Indien führen müssen.[26]

Abb. 1: Jesu Reise nach Ghulam Ahmad

Denn dort habe er den im Verfall begriffenen Buddhismus wieder aufleben lassen. Überhaupt seien Jesus und Buddha sich sehr ähnlich und deswegen könne es „[…] keinen Zweifel daran geben, daß er [=Jesus] im ‚Geist‘ des Buddhas erschien.“[27] Dass sich besagte Stämme im fernen Orient angesiedelt hätten, versucht Ahmad mit Wortvergleichen verschiedenster alter Sprachen und Geschichten zu belegen.[28] Um zu beweisen, dass Jesus nach der Kreuzigung noch am Leben gewesen sei bezieht er sich auf „Bücher der Medizin“, sowie auf Stellen des Neuen Testaments, in denen Jesus davon spricht, wie real er ist, etwa wenn er seine Wunden beschreibt oder sagt, er habe mit anderen gegessen oder sei zu einem Ort gegangen.[29] Bei seinen Überlegungen zur medizinischen Möglichkeit, eine Kreuzigung zu überleben, beschreibt er altes Wissen über das Heilkraut Myrrhe. Bereits im frühen Islam hätte man dieses Kraut als Salbe zur Heilung von offenen Wunden verwendet, da es sehr effektiv Blutungen stoppe. Daher sei die Verwendung von Myrrhe ein Beweis dafür, dass Jesus nicht für das Grab gesalbt, sondern vielmehr damit gesund gepflegt werden sollte.[30]

1.2.2 Levi Dowling – Das Wassermann-Evangelium

Das Wassermann-Evangelium ist eine Darstellung des Lebens Jesu, welche im Original vom Amerikaner Levi H. Dowling (1844 – 1911)[31] niedergeschrieben wurde, inspiriert durch drei Visionen. Sein Vater war Prediger der „Disciples of Christ“ in deren Gemeinde er aufwuchs und bereits mit 16 Jahren Predigertätigkeiten übernahm. Mit 18 wurde er Priester einer kleinen Kongegration; während des Bürgerkrieges arbeitete er als Kaplan. Nach einer Zeit als Autor für Materialien für die Sonntagsschule wandte er sich der Medizin zu. Diese gab er auf, um seine Visionen niederschreiben zu können, welche er ab diesem Zeitpunkt empfing.[32]

Sein von ihm als Evangelium bezeichnetes Werk orientiert sich in vielen Punkten am Neuen Testament, fügt jedoch eine Passage über Jesu Reise nach Indien ein und erzählt bekannte Teile des NT in anderer bzw. interpretierter Form nach. Das Wassermann-Evangelium (im folgenden WEv genannt) erzählt zu Anfang die Geburt Marias sowie die Kindheitsgeschichten von Jesus und Johannes dem Täufer. Nach der Flucht vor den Häschern Herodes werden ihre Mütter in Zoan (Ägypten) vom Lehrer Elihu in altes Wissen eingeweiht, das sie an ihre Söhne weitergeben sollen. Es folgen einige weitere Episoden über die Erziehung Jesu und seine Unterweisung durch Lehrer. Nach einiger Zeit kehren die Familien nach Israel zurück und Jesu lehrt im Tempel. Er wird vom indischen Prinzen Ravanna gehört und nach Indien eingeladen, um von den Brahmanen zu lernen. Jesus geht mit dem Prinzen nach Indien und beginnt auch dort zu predigen. Seine kritische Einstellung gegenüber religiösen Praktiken, wie dem Feueropfer, und sozialen Gefügen, wie dem Kastentum, sorgen dafür, dass er schnell angefeindet wird und fliehen muss. Jesus gelangt so unter anderem nach Tibet. Als er sich auf den Rückweg nach Israel macht, führt ihn sein Weg über nahezu alle großen Kulturen der Antike. So gelangt er nach Persien, lernt die Religion des Zarathustra kennen und besucht Persepolis. Weiter geht er nach Ur und den Ruinen des alten Babylon und über Griechenland schließlich nach Ägypten, wo er nach sieben Initiationsprüfungen die „Christusweihe“ erhält und in einen alten Orden aufgenommen wird. Er redet in Alexandrien vor dem „Rat der sieben Weisen“ bevor er schlussendlich in der Wüste auf Johannes den Täufer trifft. Ab hier erzählt das WEv abwechselnd eigene und auch dem NT ähnelnde Perikopen über Gleichnisse und Wundertaten, wie das Gleichnis vom Sämann oder die Speisung der Fünftausend. Wegen seiner Lehren, die der jüdischen Priesterschaft missfallen, wird er zum Tode verurteilt. Er stirbt am Kreuz und ersteht nach drei Tagen in einem Geistleib wieder auf. Dieser wird in der Seelenwelt transformiert, damit er in Fleisch und Blut unter den Menschen wandeln kann. Dieser Geistleib ermöglicht es ihm, an allen Orten seines Wirkens zu erscheinen, also auch in Indien, Persien und Griechenland. Am Ende fährt er dann in den Himmel auf. Das WEv schließt mit einer Erzählung des Pfingstereignisses sowie der Aufnahme Matthias in den Kreis der Zwölf als Ersatz für Judas.[33]

1.2.3 Nicolas Notovitch

Nicolas (Nikolaus) Alexandrovitch Notovitch[34] wurde am 25. August 1858 in Kertch (Kerč) auf der Krim als Sohn eines Rabbiners geboren. Über seine Jugendzeit ist nichts bekannt, sicher jedoch ist, dass er die Universität in St. Petersburg besuchte und als Freiwilliger im Feldzug Serbiens gegen die Türken, sowie am Russisch-Türkischen Krieg 1877-1878 teilnahm. Zeit seines Lebens galt er als frankophiler Russe, der später wohl zum russisch-orthodoxen Glauben übertrat.[35] Nach dem Ende seines Studiums wurde Notovitch Korrespondent für die Zeitung „Novoje Wremja“, was ihn bis nach Indien gelangen ließ. Notovitch verkehrte offensichtlich häufig in hohen diplomatischen Kreisen und war in Intrigen verstrickt, was ihm Gefängnis und 1895 eine zweijährige Verbannung nach Sibirien einbrachte. Neben Autor von zahlreichen Artikeln und Büchern, die sich hauptsächlich mit dem russisch-französischen Verhältnis befassten, war er Direktor und Herausgeber der Zeitung „La Russie“ sowie Mitglied der „Société d’Histoire Diplomatique“.[36] Die Ergebnisse seiner Reise nach Kashmir und Ladakh zwischen dem 14. Oktober und dem 26. November 1887 mündeten in seinem Buch „La vie inconnue de Jésus-Christ“. Darin beschreibt Notovitch, wie er sich beim Sturz von einem Pferd sein Bein brach und zur Genesung im Kloster Hemis Unterkunft fand. Dort habe ihm der Abt ein Dokument gezeigt, dass die Lebensgeschichte des Heiligen Issa enthalten habe, in welchem Notovitch Jesus sieht. Aus dem Tibetischen übertrug Notovitch den Text mit Hilfe seines Übersetzers ins Russische. Zurück in Europa ordnete er den Text und gab ihm einen „character of unity“[37], bevor er ihn veröffentlichte.

Das Leben des St. Issa (im Folgenden LIN = Leben des Issa nach Notovitch) enthält im Prinzip zwei Erzählungen. Die erste ist eine Art Zusammenfassung des Alten Testaments. Sie berichtet vom Leben der Israeliten in Ägypten, von Mose und vom Exodus (LIN Kap. I–III ). Kapitel IV behandelt die Geburt des Issa bis zu seinem 13. Lebensjahr, in dem er beschließt, sich den Kaufleuten auf dem Weg zum Sindh anzuschließen, „um sich in der Kenntnis des göttlichen Wortes zu vervoll­kommnen und die Gesetze der großen Buddhas zu studieren“ (LIN IV, 13).

Kapitel V erzählt von Issas Lehrjahren in Indien, bei verschiedensten Lehrmeistern (Jainas, Brahmanen, Vaishyas und Shudras) und wie er die dortigen Lebensverhältnisse ablehnt: „Er lehnte sich mächtig dagegen auf, daß ein Mensch sich an­maße, seine Mitmenschen ihrer Menschenrechte zu berauben. ‚Wahrlich’, sagte er, ‚Gott, der Vater, macht keinen Unterschied zwischen seinen Kindern, sie sind ihm alle gleich lieb’“ (LIN V, 11). Die brahmanischen Priester beschließen daraufhin seinen Tod, doch Issa kann fliehen (LIN VI, 1–2). Er lernt Pali und predigt „verschiedenen Völkern“ auf seinem Weg vom Himalaya nach Westen (LIN VI, 3–5).

Die Kapitel VI bis VIII beschreiben Issas Reise nach Israel, wo er im Alter von 29 Jahren ankommt. Er kümmert sich um das unter den Römern leidende Volk und verbreitet seine Lehre der Nächstenliebe auch hier (LIN IX).

In Kapitel X predigt er im Jerusalemer Tempel. Auch damit erregt er, wie zuvor in Indien, Feindseligkeiten woraufhin ihn Pilatus festnehmen lässt. Kurz darauf lässt er ihn jedoch wieder frei, weil ihm die Schriftgelehrten Israels keine böse Tat nachweisen können (LIN X + XI, 1–3). In den folgenden Tagen wird Jesus durch Spione des Pilatus überwacht und durch Fragen getestet (LIN XI, 4; XII). Schließlich wird er doch wieder festgenommen: „Aber der Gouverneur Pilatus fürchtete die zu große Popula­rität des heiligen Issa, der seinen Widersachern zufolge das Volk aufwiegeln wolle, um sich zum König ausrufen zu lassen. Er trug ei­nem seiner Agenten auf, ihn anzuklagen“ (LIN XIII, 3). Issa wird gefoltert und mit zwei weiteren gekreuzigt. Doch Pilatus bereut bald seine Tat und übergibt den Leichnam Issas dessen Verwandten (LIN XIII, 5). Drei Tage später ist Issas Leichnam nicht mehr aufzufinden und das „Gerücht“ verbreitet sich, Engel hätten Issa mitgenommen (LIN XIII, 7). Die letzten zwei Verse behandeln die Taten der Jünger Issas:

„Die Jünger des heiligen Issa verließen das Land Israel und gingen in alle Richtungen zu den Heiden und predigten, daß sie ihre Irrtümer fahren lassen und auf das Heil ihrer Seelen bedacht sein müßten und auf die vollkommene Glückseligkeit, die die Menschen in der immateriellen, glanzerfüllten Welt erwartet, wo der große Schöpfer in völliger Reinheit und Majestät ruht. Die Heiden, ihre Könige und Krieger hörten auf die Predi­ger, entsagten ihrem Aberglauben, verließen ihre Priester und Götzen und priesen den weisesten Schöpfer des Weltalls, den König der Könige, dessen Herz erfüllt ist von unendlicher Barmherzigkeit“ (LIN XIII 10, 11).[38]

1.2.4 The Crucifixion by an Eye-Witness

Auf dieses Werk berufen sich besonders die englischsprachigen Schriftsteller, doch auch Kersten kennt es – allerdings unter dem Titel „Der Essäerbrief“ von Hermann Kissener.[39] Der knapp 30 Seiten lange Brief ist adressiert „an den Ältesten der Essener zu Alexandrien“ und gibt als Absender den „Ältesten der Essener zu Jerusalem an“. Der Schreiber gibt vor, seine Aufzeichnungen im siebten Jahr nach Jesu Tod zu verfassen.[40] Inhaltlich befasst sich der Brief mit der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu. Demnach sei Jesu nicht nur Teil der essenischen Gemeinschaft gewesen, sondern auch von einem Essener gezeugt worden, den Maria für einen „Gesandten“ gehalten habe.[41] Der Orden habe daher seit Jesu Geburt auf ihn geachtet und ihn beschützt. Als Jesus verurteilt und gekreuzigt wurde, habe ihn Nikodemus, ebenfalls ein Essener, mit Hilfe alten therapeutischen Wissens vor dem Tode bewahrt. Jesus habe daraufhin noch sechs Monate im Verborgenen gelebt und gelehrt und sei dann an den Spätfolgen der Kreuzigung gestorben.[42] Obwohl in diesem Brief nicht von einer Indienreise Jesu die Rede ist, wird er in der zweiten Phase eine zentrale Bedeutung haben[43], weswegen er zu den Schriften der ersten Phase zu ordnen ist.

1.2.5 Fazit: Jesus in Indien – ein Gedanke aus vielen Anfängen

Die Jesus-in-Indien-Legende stellt sich an ihrem Anfang als ein unzusammenhängendes Gebilde von an mehreren Orten höchstwahrscheinlich unabhängig voneinander entstehenden Ideen dar. Wie Norbert Klatt gezeigt hat, ist Ghulam Ahmads Motivation die Legitimation seines Anspruchs, Mahdî und Messias zu sein, zu legitimieren. Denn wenn Jesus die Kreuzigung überlebte, dann kann es keine Auferstehung gegeben haben ohne die Jesus nicht beanspruchen konnte der Messias zu sein, der für die Sünden der Menschen gestorben ist.[44] Dass auch Ghulam Ahmad einen Vergleich zwischen Buddha und Jesus zieht, mag die viel spätere Idee, Jesus sei ein Bodhisattva, begünstigt haben. Diese wird aber von ihm nicht vertreten und ist seiner Denkwelt noch fremd. Alle weiteren Schriften zu dem Thema entspringen jedoch einem indienfreundlichen Milieu, das, aufklärerisch/kirchenkritisch und gleichzeitig hochspirituell, den Ursprung aller Religion im fernen Osten entdeckt. So wird deutlich, dass sich die JiIL aus zwei Richtungen entwickelt: Einer westlich-schwärmerischen und einer fernöstlich-neureligiösen. Diese beiden Linien treffen im weiteren Verlauf aufeinander und gehen eine Symbiose ein. Der wahrscheinlich erste Autor, der diesen Schritt vollzieht, ist Al-Haj Khwaja Nazir Ahmad, Mitglied der Ahmadiyya-Bewegung, der sein Buch „Jesus in Heaven on Earth“ 1952 als programmatische Untermauerung von Ghulam Ahmads Thesen verfasst.

1.3 Die zweite Phase: Al-Haj Khwaja Nazir Ahmad – Jesus in Heaven on Earth

(Khwaja = pers. Titel für eine respektierte und angesehene Person[45]) Nazir Ahmad, geboren am 2. Dezember 1897, war der Sohn von Al-Haj Hazrat Khwaja Kamal-ud-Din, junges Mitglied der Ahmadiyya-Bewegung und Gründer der Woking Muslim Mission ca. 40 km südwestlich von London.[46] Er besuchte die Central Model School und das Forman Christian College in Lahore, bevor er im Oktober 1916 nach England ging um am City and Guild’s Institute, London sowie an der University of London Ingenieurswissenschaften[47] zu studieren. 1918 ging er als Assitenzingenieur in die USA und wurde 1922 in die Honorable Society of the Middle Temple (d.i. eine der vier englischen Anwaltskammern) aufgenommen. Nachdem er sich eingehend mit dem Christentum und dem Hinduismus auseinandergesetzt hatte, war er 1919 zum Islam konvertiert und wurde bereits 1923, im Alter von 25 Jahren, Imam der Woking Moschee.[48] Später wurde er Senior Advocate des Federal Court of Pakistan und Advocate of His Majesty’s High Court of Judicature at Lahore.[49]

Nazir Ahmad steht in direkter Linie zu dem Gründer seiner Bewegung, Ghulam Ahmad. In seinem Werk demontiert er systematisch grundlegende christliche Glaubensaussagen um ihnen seine Auffassungen gegenüberzustellen. Er beginnt mit den Quellen des Christentums und Judentums, die er für historisch unzuverlässig bzw. dogmatisch überformt hält: Die jüdischen Quellen würden überhaupt keine brauchbaren Informationen über Jesus enthalten, die christlichen nur bedingt. Unter ihnen enthielten jedoch die apokryphen Texte noch am meisten brauchbares Material.[50] Keine Zweifel bestehen für ihn hingegen darin, dass der Koran den anderen heiligen Schriften überlegen ist, selbst, wenn dieser nur in wenigen Abschnitten auf Jesus und die Christen eingehe. Die Aussagen im Koran und im Hadis „[…] clear the character of Jesus and his mother, Mary […]“.[51] Im zweiten Teil seines Buches geht Nazir Ahmad auf die Lebensgeschichte Jesu ein. Auch hier widerlegt er zunächst christliche Aussagen über das Leben Jesu. Besonders ablehnend steht er der Abstammung Davids, der Jungfrauengeburt und der Gottessohnschaft Jesu gegenüber. Diese werden von ihm auf erzählhistorische Ursprünge zurückgeführt: So sei die Jungfrauengeburt ein Übersetzungsfehler[52] und die Gottessohnschaft im Grunde lediglich eine Metapher für ein besonderes Verhältnis Jesu zu Gott.[53] Um diese Aussagen zu bekräftigen geht er im Folgenden darauf ein, warum der Islam den christlichen Überzeugungen nicht folgen könne.[54] Das ist die Überleitung zum Thema Passion. Hier wird, wie schon bei Ghulam Ahmad, die Auffassung vertreten, Jesus sei nicht am Kreuz gestorben. Die Argumentationslinie verläuft auch hier entlang einer wortwörtlichen Leseweise des NT: Die Tatsache, dass Jesu Wunde nach dem Lanzenstich geblutet habe und dass Jesus noch in der Lage gewesen sei, Gott laut anzurufen beweise, dass er noch lebte, als man ihn kurze Zeit später vom Kreuz abnahm. Hier findet sich ebenfalls bereits der Gedanke, dass es eine erzählerische Verbindung zwischen der alttestamentlichen Jona-Erzählung und dem Wiederauferstehungsglauben gebe. So, wie Jona lebendig gefressen und wieder ausgespien wurde, so sei auch Jesus wiederauferstanden. Die Vorstellung der Wiederauferstehung sei, so Nazir Ahmad, tief im Glauben der Jünger Jesu verankert gewesen und daher der Ursprung des Glaubens an die Wiederauferstehung Jesu.[55] Sehr interessant ist, dass sich Nazir Ahmad beim Thema der Kreuzigung auf „The Crucifixion by an Eye-Witness“ beruft. Aus diesem Werk scheint er auch die Vorstellung zu übernehmen, Jesu sei Mitglied der Essenergemeinde gewesen, auch, wenn ihre Rolle für Nazir Ahmad innerhalb der Grenzen des Briefes bleibt und die Essener lediglich als Beschützer Jesu fungieren.[56] Danach kommt er auf die wahre Mission Jesu zu sprechen. Es ist zentral für ihn, dass Jesu Aufgabe auf Erden allein die Israeliten betraf und seine Botschaft nie für andere als diese gedacht war. Auf dieser Basis macht er deutlich, worin die Mission Jesu eigentlich bestanden habe: In der Rettung des Volkes Israel im Allgemeinen und der zehn verlorenen Stämme im Speziellen.[57]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Jesu erste Reise nach Nazir Ahmad

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Abb. 3: Jesu zweite Reise nach Nazir Ahmad

Hier schließt sich nahtlos die, auch im Koran vertretene, Auffassung an, Jesus sei ein Vorbote für Mohammed gewesen und hätte diesem den Weg bereitet.[58] Beschreibungen der Gräber des Mose, der Maria und das Jesusgrab in Kaschmir, sowie die Sprachvergleiche, die auch schon Ghulam Ahmad aufführt, stellen das Ende von Nazir Ahmads Werk dar. Im Besonderen jedoch bringt er hier eine ausformulierte Version des Vergleichs der Namen Jesus und Yuz Asaf: Er bezieht sich dabei auf das Werk „Kamal-ud-Din“ von Ibn Bâbûya (auch: Ibn-Babawaih; gest. ca. 966 n. Chr.), in welchem schon Ghulam Ahmad den Namen Yuzasaf erstmals identifiziert.[59] Der Gedanke wird von Nazir Ahmad aufgenommen und ausgebaut:

„Since the people of Nisibis were out to kill Jesus, and he could not go far in a few days, Jesus travelled incognito under the name of Yuz Asaf. It has been said, that Yuz stood for Yusu (Jesus) and Asaf in Hebrew means gatherer. […] In other words, the word Asaf was applied to lepers by Jesus. Thus Yuz Asaf meant Seeker or Leader of the lepers cured by Jesus. Who could that person be but Jesus himself?”[60]

Diese Argumentation hat sich bei allen Autoren etwa gleich gehalten und wird bei Kersten sogar fast wortwörtlich so übernommen.[61] Besondere Aufmerksamkeit verdient an diesem Punkt das Faktum, dass Nazir Ahmad, um den Weg Jesu nach Indien zu beschreiben, sich nicht nur auf die Thomasakten bezieht, sondern auch auf den Reisebericht von Nicolas Notovitch, der diesen 1894 unter dem Titel „La vie inconnue de Jésus-Christ“ veröffentlichte.[62]

Nach der zweiten Phase der JiIL enthält die Theorie folgende Elemente:

a) Die zehn Stämme der Israeliten ließen sich in Afghanistan und Indien nieder, nachdem sie aus ihrem Heimatland durch Eroberung vertrieben worden waren. Um sie zu sammeln, bricht Jesus zu seiner ersten Reise auf
b) Jesus besuchte zwischen seinem zwölften und etwa dreißigsten Lebensjahr Indien, wo er die wesentlichen Lehren vermittelt bekam, die er später an seine Jünger weitergab
c) Jesus Christus starb nicht am Kreuz. Als Beweis hierfür werden seine blutende Wunde und der Schrei kurz vor seinem Tod angeführt sowie die Tatsache, dass er, nach Aussage der Apostelgeschichte, seinen Jüngern „wie lebend“ vorkam
d) Jesus überlebte mit Hilfe einer Heilsalbe, hergestellt aus dem Kraut Myrrhe
e) Jesus gehörte der essenischen Gemeinschaft an, die maßgeblich bei der Heilung half und dafür Sorge trug, dass er vor seinem Ableben vom Kreuz genommen wurde
f) Jesus ging nach seiner Kreuzigung zum zweiten Mal nach Indien
g) Jesus starb mit ca. 117 bzw. 120 Jahren in Kaschmir.
Das Grab des Yuz Asaf ist das Grab des Jesus
h) Ebenso findet sich das Grab des Mose in Indien

[...]


[1] FOCUS Nr. 14/10, 3. April 2010

[2] P.M. History. 04/2010

[3] Ebner, Martin. Jesus von Nazareth in seiner Zeit. Stuttgart 2003. 19, fortan: Ebner. Jesus. 2003

[4] Vgl. Google-Suchergebnis zu „Jesus in Indien“. Die Suche ergab am 25.07.2010 1.040.000 Treffer http://www.google.de/search?q=Jesus+in+Indien+Legende&hl=de&client=firefox&hs=HNf&rls=com.yahoo:de:official&ei=px9MTNqoFcnvOZSvgJYD&start=0&sa=N Vgl. parallel dazu die Ergebnisse zur Ahmadiyya-Bewegung: mit 569.000 Treffern am 25.07.2010 http://www.google.de/search?q=ahmadiyya&hl=de&client=firefox&hs=hkK&rls=com.yahoo:de:official&prmd=vlnfdb&ei=UCBMTM2VKMWlONiRxJYD&start=0&sa=N Beide Begriffe haben zudem Einträge bei Wikipedia

[5] In Anlehnung an Grönbold, Günter. Jesus in Indien. Das Ende einer Legende. München 1985, fortan: Grönbold. Ende. 1985. Und Trebst, Hans-Jürgen. Jesu verborgene Jahre. War er in Indien? Frankfurt /Main 2005, fortan: Trebst. Jahre. 2005

[6] Kollmann, Bernd. Die Jesus-Mythen. Sensationen und Legenden. Freiburg im Breisgau 2009

[7] Vgl. Heiligenthal. Der verfälschte Jesus. Eine Kritik moderner Jesusbilder. Darmstadt 1999. 100, fortan: Heiligenthal. Jesus. 1999

[8] So schreibt er in einem deutlich ironischen Ton und benutzt Ausdrücke wie „Schwachsinn“ oder „geistige Umweltverschmutzung“. Vgl. Grönbold. Ende. 1985. 65, 62,61

[9] Klatt. Lebte Jesus in Indien? Eine religionsgeschichtliche Klärung. Göttingen 1988. 120, fortan: Klatt. Lebte. 1988

[10] Kollmann, Bernd. Die Jesus-Mythen. Sensationen und Legenden. Freiburg im Breisgau 2009

[11] Vgl. Heiligenthal. Der verfälschte Jesus. Eine Kritik moderner Jesusbilder. Darmstadt 1999. 100, fortan: Heiligenthal. Jesus. 1999

[12] So schreibt er in einem deutlich ironischen Ton und benutzt Ausdrücke wie „Schwachsinn“ oder „geistige Umweltverschmutzung“. Vgl. Grönbold. Ende. 1985. 65, 62,61

[13] Grönbold. Ende. 1985. 9

[14] Windgassen, Antje. Jesus kam bis Srinagar. In: P.M. History. 4/2010. 71, fortan: Windgassen. Srinagar. 2010

[15] Meist wird mit Umschreibungen gearbeitet, nur die englischsprachigen Autoren benutzen öfter einmal den Begriff „theory“. Es steht zu vermuten, dass die Ursache hierfür darin begründet liegt, dass die Autoren es absichtlich vermieden möchten, sich einordnen zu lassen.

[16] So heißt es im deutschen Vorwort von Faber-Kaisers „Jesus starb in Kaschmir“ er sei der Erste gewesen und ein Pionier auf diesem Gebiet. Vgl. Faber-Kaiser, Andreas. Jesus starb in Kaschmir. Berlin 1998. 11–15, fortan: Faber-Kaiser. Kashmir. 1998

[17] Vgl. Edsmann, C.M. Sagen und Legenden. In: RGG3. Bd. 5. 1300–1302

[18] Fortan ohne Anführungszeichen

[19] Fortan ohne Anführungszeichen

[20] Die Lebensdaten von Ghulam Ahmad variieren in der Literatur. Laut der deutschen Übersetzung seines Buches „Jesus starb in Indien“ wurde er bereits 1835 geboren

[21] Vgl. Klatt. Lebte. 1988. 52

[22] Cantwell Smith, Wilfred. "Aḥmadiyya."Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Online-Ausgabe: http://www.brillonline.nl/subscriber/entry?entry=islam_COM-0028 [22.06.2010]

[23] Ahamd, Hazrat Mirza Ghulam. Jesus starb in Indien. Eine Darstellung von Jesus Entrinnen vom Tode am Kreuz und seiner Reise nach Indien. Frankfurt/Main 1988. 16, fortan: Ahmad. Jesus. 1988

[24] Ahmad. Jesus. 1988. 27

[25] Ahmad. Jesus. 1988. 24

[26] Ahmad. Jesus. 1988. 28

[27] Ahmad. Jesus. 1988. 90

[28] Ahmad. Jesus. 1988. 77–112, hier vor allem 110–112

[29] Ahmad. Jesus. 1988. 30–32

[30] Ahmad. Jesus. 1988. 67–75

[31] Vgl. Klatt. Lebte. 1988. 87. Klatt setzt das Erstveröffentlichungsdatum drei Jahre eher an als Beskow, nämlich 1908

[32] Vgl. Beskow, Per. Strange Tales about Jesus. Lund 1983. 77, fortan: Beskow. Tales. 1983

[33] Vgl. Dowling, Levi H. Das Wassermann-Evangelium von Jesus dem Christus. Die Philosophische und praktische Grundlage der Religion des Wassermann-Zeitalters und der universalen Kirche. München 1980, fortan: Dowling. Wassermann-Evangelium. 1980

[34] Die Schreibweisen des Namens variieren teilweise deutlich. Im Folgenden wird sie Nicolas Notovitch lauten, da er in dieser Form auch in seinem eignen Buch zu finden ist.

[35] Vgl. Klatt. Jesus. 1986. 5–6

[36] Vgl. Klatt. Jesus. 1986. 10–11

[37] Notovitch, Nicolas. The Unknown Life of Jesus Christ. Portland 2005. 44, fortan: Notovitch. Unknown Life. 2005

[38] Trebst. Jahre. 2005. 82–105. Vgl. dazu auch das englische Original: Notovitch. Unknown Life. 2005. 47–73

[39] Vgl. Klatt, Norbert. Der Essäerbrief. In: ZRG. 32. Die Schrift ist unter drei englischen Titeln bekannt: The Crucifixion by an Eye-Witness (1907), The Curcifixion and the Resurrection of Jesus, by an Eye-Witness (1919) und An Eye-Witness Account (1975). Vgl. Beskow. Tales. 1983. 42. Die deutsche Fassung stammt in der Tat von Hermann Kissener, trägt im Original den den Titel Wer war Jesus? : Der Essäerbrief aus d. Jahre 40 n. Chr. ; authent. Mitteilungen e. Zeitgenossen Jesu über Geburt, Jugend, Leben u. Todesart, sowie über d. Mutter d. Nazareners ; nach e. alten zu Alexandrien aufgefundenen Ms. aus e. lat. Abschr. d. Orig. übers. und wurde in mehreren Auflagen, zuletzt 1993, herausgegeben. Nach Klatt stammt die Erstausgabe von 1906

[40] Vgl. Wer war Jesus? Authentische Mitteilungen eines Zeitgenossen Jesu über Geburt, Jugend, Leben u. Todesart, sowie über die Mutter des Nazareners. Nach einem alten, zu Alexandrien aufgefundenen Manuskripte. Aus einer lateinischen Abschrift des Originals übersetzt. Oranienburg bei Berlin um 1910, fortan: Wer war Jesus? 1910

[41] Vgl. Wer war Jesus ? 11. 1910. Hier könnte mit dem Gesandten ein Engel gemeint sein

[42] Vgl. Wer war Jesus ? 1910. 27–40

[43] Vgl. Kap. 1.3

[44] Vgl. Klatt. Lebte. 1988. 13–15, 56–59

[45] Vgl. Hughes, Thomas Patrick. A Dictionary of Islam. 277

[46] Khwaja Kamal-ud-Din wurde 1870 geboren und kam als junger Anwalt nach England, wo der Sohn des Gründer der Moschee in Woking gerade dabei war, das Gotteshaus zu veräußern.

Kamal-ud-Din strengte einen Prozess an, in welchem er das Kaufrecht für die Moschee erstritt. Die Encyclopaedia Britannica Online bezeichnet diese Moschee noch heute als „headquarters of the Muslim community in Great Britain”. Vgl. Encyclopædia Britannica Online. http://search.eb.com/eb/article-9077326 [7.8.2010], sowie die Geschichte der Moschee unter http://www.shahjahanmosque.org.uk/02_02.html [7.8.2010]

[47] Civil and Mechanical Engeneering und Electrical Engeneering. Vgl. Kamal-ud-Din, Al-Haj Khwaja [Hrsg.]. The Khwaja Nazir Ahmad. “The son ist he mirror of the father”. In: The Islamic review. Vol. XIII No. 7. Juli 1925. 225, fortan: Kamal-du-Din. Mirror. 1925. Siehe auch unter: http://aaiil.org/text/articles/islamicreview/1925/07jul/islamicreview_192507.pdf [7.8.2010]

[48] Leider gibt es nur sehr wenige Informationen über das Leben Nazir Ahmads. Die einzigen von mir auffindbaren Quellen befinden sich im Internet und stehen der Ahmadiyya-Bewegung nahe, was in den Texten auch sichtbar wird. Jedoch ist wahrscheinlich, dass die hier geschilderten Randdaten Nazir Ahmads den objektiven Tatsachen entsprechen. Vgl. Kamal-ud-Din Mirror. 1925. 225–227

[49] Vgl. Ahmad, Al-Haj Khwaja Nazir. Jesus in Heaven on Earth. Lahore 1952. Titelblatt, fortan: Ahmad, Nazir. Heaven. 1952

[50] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 1–22. Nazir Ahmad beweist hier durchaus großes Wissen auf dem Gebiet der neutestamentlichen Exegese. Die von ihm angeführten Argumente gleichen stark denen in exegetischen Werken sogar neuerer Zeit

[51] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 23. Auffallend ist hier der Abschnitt darüber, wie der Koran zu interpretieren sei, in welchem er selbst die richtigen Methoden zur Koranauslegung beschreibt bzw. bestimmt. Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 38–42

[52] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 111

[53] Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 98. Hier ist eine Diskrepanz zur späteren JiIL zu bemerken, denn Nazir Ahmad hält Jesus Beinamen „der Nazarener“ nicht, wie Kersten, für das Zeichen der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Glaubensgruppe, sondern lediglich für die hebräische Aussprache des Wortes „Nazir“ – „der Heilige (The Holy One)“. Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 81–83

[54] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 140–183. So argumentiert er beispielsweise, dass alle Propheten, einschließlich Jesus, Menschen gewesen seien. Alle Menschen jedoch seien sterblich; Gott das einzig unsterbliche Wesen. Daher sei es nicht möglich an eine Wiederauferstehung zu glauben

[55] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 183–185; 200–222

[56] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 192, 198

[57] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 236

[58] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 259. Hier wird im Besonderen Mohammed noch einmal mit dem Ahmad gleichgesetzt, was auf Ghulam Ahmad deuten könnte

[59] Vgl. Klatt. Lebte. 1988. 40–41. Zur Herleitung des Namens siehe auch Kapitel 3, Yuz Asaf und das Grab in Srinagar

[60] Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 359–360 Vgl. zudem auch 363–386

[61] Vgl. Kersten, Holger. Jesus lebte in Indien. Sein geheimnisvolles Leben vor und nach der Kreuzigung. München 1993. 259–260, fortan: Kersten. Indien. 1993

[62] Vgl. Ahmad, Nazir. Heaven. 1952. 338–345. Besondere Aufmerksamkeit verdient dieses Faktum deshalb, weil Ghulam Ahmad sich noch gegen die Thesen Notovitchs verwahrt hatte. Ob Nazir Ahmad der erste war, der Ghulam Ahmads Ansatz und die Notovitchs LIN vereinte, ist unklar. Klatt scheint dies jedoch auszuschließen. Vgl. Klatt. Lebte. 1988. 60

Ende der Leseprobe aus 100 Seiten

Details

Titel
Die "Jesus-in-Indien-Legende" - Eine alternative Jesus-Erzählung?
Hochschule
Universität Münster  (Seminar für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments)
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
100
Katalognummer
V164413
ISBN (eBook)
9783656050070
ISBN (Buch)
9783656050353
Dateigröße
2340 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jesus, Indien, Holger Kersten, Helmut Goeckel, Andreas Faber-Kaiser, Fida Hassnain, Legende, Notovitch, Ghulam Ahmad, Nazir Ahmad, Kashmir, Essener, Issa, Crucifixion by an Eye-Witness, Pilatusbrief, Yuz Asaf, Günter Grönbold, Norbert Klatt, Per Beskow, Post-Moderne, Pseudo-Wissenschaften, Kashmir-Theorie, Levi Dowling, Leben Jesu Forschung, Ahmadiyya
Arbeit zitieren
Mark Bothe (Autor:in), 2010, Die "Jesus-in-Indien-Legende" - Eine alternative Jesus-Erzählung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164413

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