Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Wortfeldtheorie nach JOST TRIER und zeigt anhand ausgewählter Beispiele, wie sie sich in der wissenschaftlichen Diskussion weiterentwickelt hat. Allen voran soll LEO WEISGERBER genannt werden, der die triersche Feldlehre im Wesentlichen weiterführte, systematisierte und an einer verlässlichen Methodik zum Auffinden von Feldgliedern und zur Analyse der inneren Feldstruktur arbeitete. Da sich WEISGERBER jedoch der Feldlehre von JOST TRIER stark verpflichtet sah und sie in seinen Arbeiten zu verteidigen und zu bestätigen suchte, konnte er die Schwachstellen und Probleme, auf die in der wissenschaftliche Diskussion wiederholt hingewiesen worden war, nicht zufriedenstellend lösen. Dies betrifft beispielsweise den Aspekt der Lückenlosigkeit, das Problem der geschlossenen Grenzen, die Präsenz des Wortfeldganzen für die Sprachteilhaber und die wechselseitige Bestimmung der Feldglieder. Doch es bestand auch die Notwendigkeit einer ausgefeilten Methodik, vor allem, weil TRIER es in seinen Arbeiten versäumte, seine Vorgehensweise detailliert darzulegen und zu beschreiben, von welchen Kriterien er sich beim Aufstellen der Felder leiten ließ. WEISGERBERS Methodik kann an dieser Stelle als eine Möglichkeit betrachtet werden, wie man zum Feld und zur Feldstruktur gelangen kann. Neben seiner Verfahrensweise soll jedoch auch auf andere verwiesen werden, die zur Weiterentwicklung der Wortfeldtheorie führten.
Aufgrund des geringen Umfangs der vorliegenden Arbeit ist es natürlich nicht möglich, alle kritischen Stimmen und Verbesserungsvorschläge laut werden zu lassen. Aus diesem Grund wird eine Auswahl unter ihnen getroffen, sodass nur einige Ansichten namhafter Sprachwissenschaftler vorgestellt werden, die sich der Wortfeldtheorie nach JOST TRIER verpflichtet sahen und zu ihrer Weiterentwicklung wesentlich beitrugen. Daher erhebt diese Arbeit nicht den Anspruch, die Entwicklung der Wortfeldtheorie detailliert und vollständig wiederzugeben, es handelt sich hierbei vielmehr um einen Überblick, der in Bezug auf JOST TRIERS Feldlehre eine Orientierung bieten soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der Feldgedanke bei Jost Trier
- Überlegungen zu einer diachronen Wortfeldforschung
- Bezeichnungswandel
- Bedeutungswandel
- Die Wortfeldtheorie in der wissenschaftlichen Diskussion
- Leo Weisgerber und die Wortfeldtheorie
- Leitmerkmale zum Auffinden von Feldern nach Hans Schwarz
- Die strukturelle Wortfeldforschung nach Eugenio Coseriu
- Die Methodische Vorgehensweise von Becker
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über die Entwicklung der Wortfeldtheorie, beginnend mit Jost Triers erster Ausformulierung bis hin zu ihrer Weiterentwicklung in der wissenschaftlichen Diskussion. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Triers Ansatz und seiner Rezeption durch bedeutende Sprachwissenschaftler.
- Jost Triers Feldtheorie und ihr diachroner Ansatz
- Die Weiterentwicklung der Wortfeldtheorie in der wissenschaftlichen Diskussion
- Methodische Ansätze zur Erforschung von Wortfeldern
- Kritische Auseinandersetzung mit Triers Modell
- Bedeutungswandel im Kontext von Wortfeldern
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung legt den Grundstein, indem sie die frühen Überlegungen zur Wortfeldtheorie bei Ferdinand de Saussure beleuchtet und den Übergang vom Einzelwort zum System sprachlicher Zusammenhänge beschreibt. Saussures Konzept des "valeur" eines Zeichens wird erläutert, und der Zusammenhang zu Triers Ansatz wird hergestellt, der die Bedeutung eines Wortes in Relation zu anderen sinnverwandten Wörtern setzt. Die Bedeutung von Triers diachroner Wortfeldforschung für die diachrone Semantik und die Herausforderungen, die sich aus der noch unausgereiften synchronen Wortfeldforschung ergaben, werden angesprochen.
Der Feldgedanke bei Jost Trier: Dieses Kapitel widmet sich Jost Triers Feldtheorie im Detail. Es wird Triers Definition des sprachlichen Feldes erläutert: Felder als lebendige sprachliche Wirklichkeiten, die sich sowohl ausgliedern als auch ergliedern. Die Bedeutung des Feldes als sprachliche Wirklichkeit und als Ausschnitt aus dem Wortschatz wird hervorgehoben. Das Kapitel beschreibt die hierarchische Anordnung von Feldern (Großfelder, Teilfelder) und die mosaikartige Anordnung, die zu Triers Annahme einer lückenlosen Ausgliederung des Gesamtwortschatzes führte. Die Entstehung des Feldes, die Rolle von Einzelwörtern und Kontrastwörtern, sowie die innere Strukturierung des Feldes in innere und äußere Bezirke werden diskutiert. Die Unklarheiten bezüglich der Abgrenzung innerer Grenzen werden angesprochen.
Die Wortfeldtheorie in der wissenschaftlichen Diskussion: Dieses Kapitel untersucht die Weiterentwicklung der Wortfeldtheorie in der wissenschaftlichen Diskussion. Es beleuchtet den Beitrag von Leo Weisgerber, der Triers Feldlehre systematisierte und an einer verlässlichen Methodik arbeitete, aber gleichzeitig die Schwachstellen des Modells nicht zufriedenstellend lösen konnte. Das Kapitel erwähnt weitere Beiträge zur Weiterentwicklung der Wortfeldtheorie, ohne sie im Detail zu behandeln, aufgrund des beschränkten Umfangs der Arbeit. Es wird betont, dass die Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern einen Überblick über die Entwicklung der Wortfeldtheorie im Bezug auf Triers Ansatz bietet.
Schlüsselwörter
Wortfeldtheorie, Jost Trier, diachrone Semantik, Bedeutungswandel, Leo Weisgerber, sprachliches Feld, Wortfeldforschung, Bedeutungskontinuum, Synchronie, Diachronie, semantische Felder.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Wortfeldtheorie nach Jost Trier
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Wortfeldtheorie, beginnend bei Jost Trier bis hin zu ihrer Rezeption in der wissenschaftlichen Diskussion. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Triers Ansatz und seiner Weiterentwicklung durch bedeutende Sprachwissenschaftler.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Wortfeldtheorie von Jost Trier, einschließlich seines diachronen Ansatzes. Sie untersucht die Weiterentwicklung der Theorie durch Wissenschaftler wie Leo Weisgerber und andere, beleuchtet methodische Ansätze zur Wortfelderforschung, kritische Auseinandersetzungen mit Triers Modell und den Bedeutungswandel im Kontext von Wortfeldern. Die Arbeit betrachtet auch die frühen Überlegungen zur Wortfeldtheorie bei Ferdinand de Saussure.
Wer sind die wichtigsten Sprachwissenschaftler, die in der Arbeit erwähnt werden?
Die wichtigsten Sprachwissenschaftler, die in der Arbeit behandelt werden, sind Jost Trier, Ferdinand de Saussure, Leo Weisgerber, Hans Schwarz, Eugenio Coseriu und Becker. Die Arbeit konzentriert sich vor allem auf Triers Ansatz und dessen Rezeption durch diese Wissenschaftler.
Was ist Jost Triers Beitrag zur Wortfeldtheorie?
Jost Trier entwickelte den Begriff des "sprachlichen Feldes" als lebendige sprachliche Wirklichkeit, die sich ausgliedert und ergliedert. Seine Theorie beinhaltet die hierarchische Anordnung von Feldern (Großfelder, Teilfelder) und eine mosaikartige Anordnung, die zu seiner Annahme einer lückenlosen Ausgliederung des Gesamtwortschatzes führte. Die Arbeit beschreibt Triers Definition des Feldes, die Rolle von Einzelwörtern und Kontrastwörtern, sowie die innere Strukturierung des Feldes.
Wie wird die diachrone Semantik in der Arbeit behandelt?
Die diachrone Semantik spielt eine zentrale Rolle in der Arbeit, insbesondere im Hinblick auf Triers Ansatz. Triers diachrone Wortfeldforschung wird ausführlich diskutiert, und der Bedeutungswandel im Kontext von Wortfeldern wird untersucht. Der Zusammenhang zwischen Saussures Konzept des "valeur" und Triers Ansatz wird ebenfalls hergestellt.
Welche methodischen Ansätze zur Erforschung von Wortfeldern werden vorgestellt?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene methodische Ansätze zur Erforschung von Wortfeldern, einschließlich der Ansätze von Leo Weisgerber, Hans Schwarz, Eugenio Coseriu und Becker. Obwohl nicht alle im Detail behandelt werden, bietet die Arbeit einen Überblick über die verschiedenen methodischen Vorgehensweisen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit prägnant zusammenfassen, sind: Wortfeldtheorie, Jost Trier, diachrone Semantik, Bedeutungswandel, Leo Weisgerber, sprachliches Feld, Wortfeldforschung, Bedeutungskontinuum, Synchronie, Diachronie, semantische Felder.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, die eine Einführung, Triers Feldgedanken, die Wortfeldtheorie in der wissenschaftlichen Diskussion und eine Zusammenfassung enthalten. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Aspekten der Wortfeldtheorie.
- Quote paper
- Anja Vitting (Author), 2007, Die Feldtheorie seit Jost Trier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164494