Wie eine Art Warnung vor der gefühlskalten, eingefahrenen Lebensweise der bürgerlichen Gesellschaft lässt sich der Beitrag von Michael Haneke zu den Filmfestspielen in Cannes im Mai 1989 entschlüsseln. „Der siebente Kontinent“ ist sein erster Kinofilm und versetzt seine Zuschauer bei der Premiere im Plais du Festival gleichzeitig in Faszination und Entsetzen. Die vernichtende Beschreibung des gemeinsamen Selbstmordes einer Familie hinterlässt Spuren: „[...] hatte ich erstmals bei dieser Veranstaltung (und wie nur selten bei einem österreichischen Spielfim) den Eindruck, scharfes Denken und ungedämpfte Empfindungen mitzuerleben (Horwarth 1991, S. 11).
Haneke beschreibt in seinem Film „Der siebente Kontinent“ die von ihm sogenannte „Vergletscherung“ der Gesellschaft. Damit versucht er auf die Probleme des Emotionsverlustes, der Mechanisierung und Funktionalisierung des Menschen hinzuweisen, welche in der postindustriellen Konsumgesellschaft immer mehr zum Alltag werden. Dabei bildet „Der siebente Kontinent“ den ersten Teil einer Trilogie, welche mit den Werken „Benny’s Video“ (1992) und „71 Fragmente einer Chronologie des Zufalls“ (1994) vervollständigt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der siebente Kontinent
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Bücher
- Internet
- Filme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Film "Der siebente Kontinent" von Michael Haneke und versucht, dessen Bedeutung im Kontext der bürgerlichen Gesellschaft und der postindustriellen Konsumgesellschaft zu deuten. Der Film stellt die Frage nach der Vergletscherung der menschlichen Emotionen und der Mechanisierung des Lebens im kapitalistischen System.
- Analyse der Darstellung der Familie und ihrer Lebensweise
- Kritik an der Mechanisierung und Funktionalisierung des Menschen
- Die Rolle der Konsumgesellschaft und ihre Auswirkungen auf die menschliche Existenz
- Die Vergletscherung der Emotionen und der Verlust von menschlicher Wärme
- Der Film als Warnung vor den Folgen einer gefühlskalten und mechanisierten Lebensweise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Films "Der siebente Kontinent" ein und beleuchtet die Rezeption des Films sowohl in Cannes als auch in Österreich. Sie stellt die zentrale These von Hanekes Film vor: die Vergletscherung der Gesellschaft und den Verlust von Emotionen.
Das Kapitel "Der siebente Kontinent" analysiert die Darstellung der Familie und ihrer Lebensweise im Film. Es wird gezeigt, wie die Familie in einem System gefangen ist, das sie in eine emotionale Leere treibt. Der Film zeigt die Mechanisierung und Funktionalisierung des Lebens in der kapitalistischen Gesellschaft und die Folgen für die menschliche Existenz.
Das Kapitel "Fazit" fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine Interpretation des Films im Kontext der zeitgenössischen Gesellschaft. Es wird deutlich, wie "Der siebente Kontinent" als eine Warnung vor den Folgen einer gefühlskalten und mechanisierten Lebensweise verstanden werden kann.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Films sind: Vergletscherung, Mechanisierung, Funktionalisierung, Konsumgesellschaft, Emotionen, Familie, kapitalistisches System, Lebensweise, Warnung.
- Quote paper
- Benjamin Müller (Author), 2010, Der siebente Kontinent - filmanalytischer Versuch einer Deutung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164768