Anders als es die offizielle Propaganda verlautbaren ließ, genossen die Grenztruppen der DDR und deren Angehörige nicht das vollste Vertrauen der Regierenden des sogenannten Arbeiter- und Bauernstaates. Die massive geheimdienstliche Aufklärung, die hohe IM-Dichte, Die im Vorfeld des Dienstes bei den Grenztruppen stattfindende Durchleuchtung der Rekruten sowie die Organisation des Grenzdienstes selbst sind hierfür ein Hinweis.
Die Fahnenflucht in den Grenztruppen der DDR war ein von Anfang an existierendes, gravierendes Problem, welches nur durch eine massive Verschärfung des Grenzregimes bekämpft werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeines, Auswahlkriterien für den Einsatz im Grenzdienst
- Zum Umgang mit Deserteuren
- Misstrauen als Arbeitsmaxime - das MFS in den Grenztruppen
- Zu den Fahnenfluchten selbst
- Reaktionen des Staates auf Fahnenfluchten
- Zur Entwicklung der Desertionszahlen über die Jahrzehnte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Fahnenflucht von der Grenze der DDR. Sie untersucht die Auswahlkriterien für den Grenzdienst, den Umgang mit Deserteuren, das Misstrauen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gegenüber den Grenztruppen, die Gründe für die Fahnenfluchten sowie die Reaktionen des Staates auf diese Ereignisse.
- Auswahlkriterien für den Grenzdienst und die Rolle des MfS
- Gründe für Fahnenfluchten von Grenztruppenangehörigen
- Reaktionen des DDR-Staates auf Fahnenfluchten
- Die Bedeutung von Fahnenfluchten in der DDR-Propaganda
- Statistische Entwicklung der Desertionszahlen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Forschungsfrage: Warum flohen ca. 3.000 Soldaten in den Westen und wie reagierte die DDR-Regierung auf diese Fahnenfluchten? Sie betont die besondere Brisanz von Fahnenfluchten in der DDR im Vergleich zu anderen Armeen der Welt.
- Allgemeines, Auswahlkriterien für den Einsatz im Grenzdienst: Dieses Kapitel analysiert die Kriterien für die Auswahl von Personal für den Grenzdienst. Es wird deutlich, dass die DDR-Führung politisch zuverlässiges und gefestigtes Personal für die Bewachung der Grenze suchte, das nicht von westlicher Propaganda beeinflusst werden sollte. Das MfS spielte eine wichtige Rolle bei der Rekrutierung und Überprüfung der Grenztruppenangehörigen.
Schlüsselwörter
Grenztruppen der DDR, Fahnenflucht, Desertion, DDR-Propaganda, MfS, politischer Überwachung, Grenzdienst, Auswahlkriterien, Staatsfeinde in Uniform, Repression.
- Arbeit zitieren
- Michael Breska (Autor:in), 2010, Fahnenflucht von der Grenze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165660