In den letzten Jahren wurde häufig vor dem „Verfall der Sprache“ im Internet gewarnt. Laut einer Umfrage des deutschen Sprachrats im Juni des vorletzten Jahres, fürchten ihn 65% der Deutschen. Viele sehen die Ursache, in der Kommunikation über E-Mail und SMS. Der kultur- und medienpolitische Sprecher der FDP-Bundestagfraktion, Christoph Waitz, warnte nach der Bekanntgabe der Umfrage sogar: "Wenn dem Sprachverfall nicht endlich Einhalt geboten wird, dann gibt es bald keine allgemeinverständliche deutsche Sprache mehr." Schon die Begriffe "Chatten" und "Simsen" seien ein "Paradebeispiel für die Verschluderung unserer Sprache"
In der Sprachwissenschaft dagegen, ist der Sprachverfall, wie er in den Medien dargestellt wird, längst kein Thema mehr, da vom „Verfall“ der Sprache, nur die zeitgenössische Version bedroht ist, deren Ursprünge weit in die Geschichte zurückreichen.
Diese Hausarbeit untersucht, ob und wie ein Sprachwandel durch das Internet stattfindet und setzt den Schwerpunkt dabei auf Internetforen, in denen die Kommunikation anderen Regeln unterliegt als im vorwiegend untersuchten Chat. Mein Ziel war, die Variationen des Internetjargons zu dokumentieren und zu verdeutlichen, dass die Ausprägungen des Internetjargons so zahlreich sind wie seine Benutzer.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rahmenbedingungen der Kommunikation in Internetforen
- Gleichzeitigkeit
- Struktur
- Foren und Boards
- Internetjargon
- Vereinfachungen
- CAPSLOCK
- Abkürzungen
- 1337
- HTML
- HTML und BBCode
- Pseudo HTML
- „Denglisch“
- Comicsprache
- Onomatopoetika
- Schriftzeichendoppelung und Vokaldoppelungen
- Inflektive
- Satzzeichen
- Emoticons
- Einklammerungen
- Auslassungspunkte
- Demographie der Internetnutzer
- Computerspieler Jargon
- Internettrolle
- Flames und Flamewars
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob und wie ein Sprachwandel durch das Internet stattfindet. Der Fokus liegt dabei auf Internetforen, in denen die Kommunikation anderen Regeln unterliegt als im vorwiegend untersuchten Chat. Das Ziel ist es, die Variationen des Internetjargons zu dokumentieren und zu verdeutlichen, dass die Ausprägungen des Internetjargons so zahlreich sind wie seine Benutzer.
- Untersuchung des Sprachwandels im Internet, insbesondere in Internetforen
- Dokumentation der Variationen des Internetjargons
- Hervorhebung der Vielfältigkeit des Internetjargons
- Analyse der Kommunikationsstrukturen in Internetforen
- Gegenüberstellung von Internetforen und Chaträumen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des Sprachwandels im Internet vor und beleuchtet die Warnungen vor einem vermeintlichen „Verfall der Sprache“. Es wird die wissenschaftliche Perspektive auf den Sprachwandel erläutert, der als zeitgenössische Variante der Sprache betrachtet wird, die ihre Wurzeln in der Geschichte hat.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Rahmenbedingungen der Kommunikation in Internetforen. Es werden die Aspekte der Gleichzeitigkeit, der Struktur und der Unterscheidung zwischen Foren und Boards behandelt.
Kapitel drei widmet sich den Phänomenen des Internetjargons. Es werden Vereinfachungen, die Verwendung von CAPSLOCK, Abkürzungen und Akronyme, 1337 und HTML-Stile erklärt.
In Kapitel vier wird „Denglisch“ als ein Element des Internetsprachen behandelt.
Kapitel fünf beschäftigt sich mit der Comicsprache und den Besonderheiten, die sie im Internet auszeichnen. Es werden Onomatopoetika, Schriftzeichendoppelungen, Vokaldoppelungen und Inflektive erläutert.
Das sechste Kapitel behandelt die Besonderheiten der Satzzeichen im Internetjargon, darunter Emoticons, Einklammerungen und Auslassungspunkte.
Kapitel sieben beleuchtet die Demographie der Internetnutzer und untersucht den Einfluss von Computerspielern und Trollen auf den Internetjargon.
Schlüsselwörter
Internetjargon, Sprachwandel, Internetforen, Chat, Kommunikationsstrukturen, Gleichzeitigkeit, Struktur, Vereinfachungen, CAPSLOCK, Abkürzungen, Akronyme, „Denglisch“, Comicsprache, Emoticons, Demographie, Computerspieler, Trolle, Flames, Flamewars.
- Arbeit zitieren
- Alexander Klugmann (Autor:in), 2009, Sprachwandel im Internet , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166835