„Ungerecht und unsozial“ lautet die Überschrift eines Artikels, der im Frühsommer dieses Jahres in der Zeitschrift Focus erschienen ist und sich mit dem Thema Studiengebühren beschäftigt (vgl. Röll, 2010). Dabei spricht sich der Autor dieses Artikels - wie man eventuell zunächst vermuten könnte - nicht gegen sondern für Studiengebühren aus.
An anderer Stelle trägt ein Aufsatz von Stark (2009, S. 73) den Titel „Studiengebühren sind sozial gerecht“, eine Feststellung, die sich zunächst mit dem Inhalt von Rölls Artikel verein-baren ließe. Allerdings wählt Stark den Untertitel „Die Debatte um Putzfrauen und Zahnarztsöhne oder wie Finanzierungsmodelle aus dem gesellschaftlichen Kontext gelöst werden.“
Schon hier wird deutlich, dass Stark bezüglich des Themas Studiengebühren eine andere Meinung zu vertreten scheint als Röll, sie nimmt im Diskurs um diese eine andere Position ein als ihr „Kollege“.
Dieses einleitende Beispiel soll verdeutlichen, dass zu jedem Thema und damit in jedem Diskurs unterschiedliche Meinungen koexistieren, die letztendlich den Gesamtdiskurs bilden.
Mit Hilfe der, in diesem Falle sprachwissenschaftlichen Diskursanalyse, lassen sich diese Diskurspositionen bzw. lässt sich auch der gesamte Diskurs untersuchen. Grundlage dieser Arbeit ist der Artikel von Röll, dessen Bedeutungsgehalt mit ausgewählten diskursanalytischen Mitteln untersucht werden soll.
Hierfür werden in Kapitel zwei zunächst einige theoretische Grundlagen geklärt: Es erfolgt eine Annäherung an die Begriffe Diskurs und Diskursanalyse sowie eine kurze Skizzierung der Geschichte der Studiengebühren in Deutschland.
In Kapitel drei werden verschiedene diskursanalytische „Werkzeuge“ zunächst erläutert und anschließend auf den Text von Röll angewendet. Die Ergebnisse dieser Analyse werden im Schlussteil dieser Arbeit zusammengeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Diskurs
- Diskursanalyse
- Studiengebühren
- Diskursanalyse
- Intertextualität
- Kollektivsymbolik
- Argumentationstopoi
- Schlagwörter in der diskursiven Auseinandersetzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Artikel „Ungerecht und unsozial?“ von Röll (2010) im Kontext der Debatte um Studiengebühren mit diskursanalytischen Methoden. Ziel ist es, die Argumentationsstrategien des Autors aufzuzeigen und die Mittel zu beleuchten, mit denen er eine bestimmte Position im Diskurs um Studiengebühren vertritt.
- Die Bedeutung des Diskursbegriffes im Kontext von Studiengebühren
- Die Anwendung von Diskursanalyse als Methode zur Untersuchung von Texten
- Die Analyse von Argumentationstopoi und Schlagworten im Diskurs um Studiengebühren
- Die Rolle von Intertextualität und Kollektivsymbolik im Diskurs um Studiengebühren
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Fokusartikel „Ungerecht und unsozial?“ von Röll (2010) vor und zeigt anhand von zwei Beispielen auf, wie unterschiedlich Positionen im Diskurs um Studiengebühren vertreten werden können. Die Arbeit soll die Argumentationsstrategien von Röll mithilfe von Diskursanalyse aufdecken.
Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Diskurs“ und erläutert verschiedene Ansätze zur Diskursanalyse. Außerdem wird ein kurzer Überblick über die Geschichte der Studiengebühren in Deutschland gegeben.
Diskursanalyse
In diesem Kapitel werden verschiedene Werkzeuge der Diskursanalyse vorgestellt und angewendet, um den Artikel von Röll zu analysieren. Dazu gehören die Analyse von Intertextualität, Kollektivsymbolik, Argumentationstopoi und Schlagworten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Studiengebühren, Diskursanalyse, Argumentationstopoi, Intertextualität, Kollektivsymbolik und Schlagwörter. Sie untersucht, wie diese Konzepte im Diskurs um Studiengebühren eingesetzt werden und welche Positionen sie vertreten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2010, „Ungerecht und unsozial?“ - Versuch einer exemplarischen Diskursanalyse am Beispiel der Studiengebühren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166982