Ein junger Mann, der sich selbst und seinen Kurs in der Welt erst noch finden muss, kämpft an der Seite der Roten Armee während der russischen Revolution gegen die zarentreue weiße Armee. Ein Mitarbeiter der KPdSU kehrt 1944 in sein Heimatland Ungarn zurück, um dort an der Regierungsneubildung mitzuarbeiten. Ein ehemaliges Mitglied der Regierung Ungarns wird als Hauptakteur einer „Konterrevolution“ in Ungarn hingerichtet. Was zunächst wie der Lebenslauf von drei völlig verschiedenen Menschen klingen könnte, ist die Biographie von einer Person, Imre Nagy. Seine Politik des „Neuen Kurses“ und seine Reformen sind die Ergebnisse jahrelanger intensiver Beschäftigung mit dem Thema Sozialismus und Kommunismus. Sein Hauptaugenmerk galt von jeher der Agrarpolitik, sowohl in theoretischer, als auch in praktischer Form während seiner Amtszeiten innerhalb der Regierung in den 1950er Jahren. Sein Name ist mit den Ereignissen in Ungarn 1956 eng verbunden und anhand seiner Biografie lässt sich auch die Zeit vor und nach dem Ungarnaufstand untersuchen. In dieser Arbeit werde ich mich zunächst mit der Person Imre Nagys befassen und versuchen seinen politischen Werdegang nachzuzeichnen, wobei eine detaillierte Aufzählung seiner persönlichen und beruflichen Daten den Umfang dieser Arbeit sprengen würde und deswegen nur die ausschlaggebendsten genannt werden. Des Weiteren werde ich mich mit dem Mythos Imre Nagy während und nach dem Aufstand beschäftigen, und einen kurzen Einblick in die Definition der Ereignisse in den Herbstmonaten 1956 in Ungarn geben, denn diese hängen nicht nur von den beteiligten Akteuren und deren Einschätzung, sondern auch von der jeweiligen politischen Gesinnung und deren Umgang mit der Geschichte ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographie Imre Nagys vor dem Ausbruch des Volksaufstandes
- Nagys politische Willensbildung
- Die Zeit vom Zweiten Weltkrieg bis 1953
- Die Regierungszeit Nagys
- Der Volksaufstand 1956
- Die Zeit nach dem Aufstand
- Mythos Nagy
- Definition der Ereignisse aus Sicht der Akteure
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Person Imre Nagys und untersucht seine Rolle während des ungarischen Volksaufstands von 1956. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Nagys politische Entwicklung und seine Rolle in der ungarischen Politik zu beleuchten, insbesondere im Kontext des Aufstands.
- Die politische Entwicklung Imre Nagys
- Die Rolle Nagys während des Volksaufstands 1956
- Der Mythos Imre Nagy
- Die Definition der Ereignisse von 1956 aus verschiedenen Perspektiven
- Die Bedeutung des Volksaufstands für die ungarische Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Person Imre Nagy vor und skizziert die Schwerpunkte der Arbeit. Kapitel 2 zeichnet Nagys politische Entwicklung nach, beginnend mit seiner frühen politischen Sozialisation bis zu seiner Zeit als Ministerpräsident in den 1950er Jahren. Kapitel 3 behandelt den ungarischen Volksaufstand von 1956 und die Rolle Nagys während dieser Zeit. Kapitel 4 beleuchtet die Zeit nach dem Aufstand und die Folgen für Nagy. Kapitel 5 beschäftigt sich mit dem Mythos Imre Nagy und der Interpretation seiner Rolle in der Geschichte Ungarns. Kapitel 6 untersucht die Definition der Ereignisse von 1956 aus verschiedenen Perspektiven. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Imre Nagy, ungarischer Volksaufstand, 1956, Kommunismus, Sozialismus, Politik, Geschichte, Mythos, Reformen, Bodenreform, Sowjetunion, Ungarn, Revolution, Konterrevolution.
- Quote paper
- Silke Peters (Author), 2010, Imre Nagys Rolle während des ungarischen Volksaufstands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/167330