Hilfsbedürftigkeit in der Not war und ist nicht „objektiv“ bestimmbar und daher der
Deutung unterlegen.
Die Armenfürsorge der Kirche, die Krankensorge der Handwerkerstände und die
gemeindliche Krankenversicherung sind eine Form des Ersatzes für Krankenpflege
im Familienverband und gehören zu den historischen Wurzeln solidarischen
Handelns im Gesundheitssystem.
Was mit der gesellschaftlichen Organisation von Hilfebedürftigkeit begann und sich
mit der Ausdifferenzierung ärztlicher Behandlung fortsetzte, wurde später zu einem
Ort von Interessenkämpfen und politisch- ideologischen Konflikten.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Tendenzen zur Vereinheitlichung der
Gesundheitsversorgung sichtbar. Zudem stieg das Lebensrisiko der Familien in der
Industriegesellschaft.
Die Entwicklung des Deutschen Nationalstaates forderte eine Ausdehnung der
Teilhabe an der Gesamtgesellschaft und dadurch Integration der Bevölkerung. Da
die wirtschaftliche bzw. politische Teilnahme nur schwach ausgeprägt war, schien
„sozialstaatlich“ eine sinnvolle Alternative zu sein.
Am 15. Juni 1883 führte die kaiserliche Regierung das allgemeine System der
Krankenversicherung ein.
Inhaltsverzeichnis
- Entwicklung des Gesundheitssystems
- Definition: Soziale Rolle
- Arztrolle
- Berufliche Sozialisation zum Arzt
- Merkmale der Arztrolle
- Selbstbild des Arztes
- Ärztliche Kommunikation
- Patientenrolle
- Die psychosoziale Lage des Patienten
- Arzt- Patient- Beziehung
- Soziale Distanz
- Rollenerwartungen und Beziehungsstruktur
- Institutionelle Faktoren
- Weitere Variablen
- Rollenbewusstsein
- Kontaktformen zwischen Arzt und Patient im Krankenhaus
- Das Krankenhaus als Organisation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Analyse von Rollen- und Organisationsmustern im deutschen Gesundheitssystem, mit besonderem Fokus auf die Interaktion zwischen Arzt und Patient. Ziel ist es, die komplexen dynamischen Prozesse der Arzt-Patient-Beziehung sowie die sozialen und institutionellen Faktoren, die diese beeinflussen, zu beleuchten.
- Entwicklung und Wandel des deutschen Gesundheitssystems
- Soziale Rollen und Rollenerwartungen im Gesundheitskontext
- Die Arztrolle: Berufliche Sozialisation, Merkmale und Kommunikation
- Die Patientenrolle: Psychosoziale Lage und Einflussfaktoren
- Die Arzt-Patient-Beziehung: Soziale Distanz, Rollenerwartungen und institutionelle Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer historischen Betrachtung der Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems, wobei die Herausforderungen und Veränderungen von der Armenfürsorge bis hin zur Einführung der Krankenversicherung im 19. Jahrhundert beleuchtet werden.
Im weiteren Verlauf wird die Definition des Begriffs "Soziale Rolle" erläutert, bevor sich die Arbeit auf die Analyse der Arztrolle konzentriert. Hier werden Aspekte wie die berufliche Sozialisation, die Merkmale der Arztrolle, das Selbstbild des Arztes und die ärztliche Kommunikation im Detail betrachtet.
Die Patientenrolle wird in Bezug auf die psychosoziale Lage des Patienten beleuchtet, während die Arzt-Patient-Beziehung aus verschiedenen Perspektiven analysiert wird. Diese Analyse umfasst Themen wie soziale Distanz, Rollenerwartungen, institutionelle Faktoren, weitere Variablen und das Rollenbewusstsein in der Arzt-Patient-Beziehung.
Abschließend werden Kontaktformen zwischen Arzt und Patient im Krankenhaus sowie die Organisation des Krankenhauses als Institution beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Konzepten des Gesundheitswesens, darunter: Soziale Rolle, Arztrolle, Patientenrolle, Arzt-Patient-Beziehung, Sozialisation, Kommunikation, Institution, Krankenhaus, Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung, Leistungslandschaft.
- Arbeit zitieren
- Simone Smit (Autor:in), 2001, Rollen- und Organisationsmuster im Gesundheitswesen: Patientenrolle, Arztrolle, Pflegerollen etc., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16836