1. Voraussetzung der philosophischen Theorie
Der Utilitarismus ist eine philosophische Lehre, welche im späten 18. Jahrhundert erstmals durch Jeremy Bentham, einem englischen Juristen, Philosoph und Sozialreformer (1748 – 1832), ihre Veröffentlichung in Europa fand. Diese Lehre setzt sich mit der Nützlichkeit des Handelns auseinander und stellt in ihrer Grundform das Nutzen des Handelns, bzw. wie viel Nutzen ein Handeln bringt in den Vordergrund. So ist Handeln, lt. Bentham, immer dann als gut und sinnvoll anzusehen, wenn es den größtmöglichen Nutzen für den Einzelnen und dadurch für die Allgemeinheit bringt. Dies lässt sich durch das Zitat „It is the greatest happiness of the greatest number that is the measure of right and wrong“1 von Bentham untermauern und darstellen.
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Unter der Voraussetzung der Thesen von John Stuart Mills, also dem Utilitarismus nach Mills, welcher besagt, dass Handeln nach seinem Nutzen zu bewerten ist, aber ein geistiger Nutzen dem körperlichen Nutzen vorgezogen werden soll werde ich nun die ethische Frage „Ist es ethisch vertretbar körperlich behinderte Menschen unter Einfluss von technischen Hilfsmitteln bei den Olympischen Spielen starten zu lassen?“ diskutieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Voraussetzung der philosophischen Theorie
- Grundlage der Fragestellung
- Diskussion der Fragestellung
- Verbindung des Utilitarismus mit dem Problem der Fragestellung
- Der Nutzen für den behinderten Teilnehmer
- Der Nutzen für den nicht-behinderten Teilnehmer
- Der Nutzen für die Zuschauer
- Der Nutzen für die Allgemeinheit
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die ethische Vertretbarkeit der Teilnahme körperlich behinderter Menschen unter Einfluss von technischen Hilfsmitteln bei den Olympischen Spielen. Sie greift dabei auf den Utilitarismus nach John Stuart Mill zurück und analysiert die ethischen Implikationen dieser Praxis anhand der verschiedenen Nutzen, die sich für die beteiligten Akteure ergeben.
- Die ethische Bewertung der Teilnahme körperlich behinderter Menschen bei den Olympischen Spielen unter Verwendung technischer Hilfsmittel
- Die Anwendung des Utilitarismus auf die Fragestellung
- Die Analyse der verschiedenen Nutzen für behinderte und nicht-behinderte Sportler, Zuschauer und die Allgemeinheit
- Die Abwägung der verschiedenen Nutzen und ihre ethischen Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
Voraussetzung der philosophischen Theorie
Dieses Kapitel stellt den Utilitarismus als ethische Theorie vor, insbesondere die Version von John Stuart Mill, die den Nutzen geistiger Freuden über den körperlichen stellt.
Grundlage der Fragestellung
Dieses Kapitel beleuchtet den Fall des südafrikanischen Leichtathleten Oscar Pistorius, der mit Hilfe von Karbonprothesen an Wettbewerben teilnimmt. Es stellt die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit seiner Teilnahme in Bezug auf potenzielle Wettbewerbsverzerrungen.
Diskussion der Fragestellung
Dieses Kapitel untersucht die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit der Teilnahme von behinderten Sportlern unter dem Gesichtspunkt des Utilitarismus. Es analysiert den Nutzen für verschiedene Gruppen: den behinderten Sportler, den nicht-behinderten Sportler, die Zuschauer und die Allgemeinheit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen der ethischen Vertretbarkeit, des Utilitarismus, der Inklusion und Exklusion im Sport, der Rolle von technischen Hilfsmitteln, der Wettbewerbsgerechtigkeit und der Analyse von Nutzen und Nachteilen verschiedener Akteure.
- Quote paper
- Nadine E. Schreiner (Author), 2011, Ist es ethisch vertretbar behinderte Menschen, mit Hilfe technischer Mittel, bei den Olympischen Spielen teilnehmen zu lassen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168735