Im 20. Jahrhundert kam es zu einem Umbruch in der Pädagogik. Reform-pädagogische Ansätze haben an Bedeutung gewonnen, deshalb wird auch oft das erste drittel des 20. Jahrhunderts die Zeit der Reformpädagogik genannt. Der größte Unterschied zu den vorangegangenen Strömungen der Pädagogik, ob Aufklärungspädagogik oder Neuhumanismus, ist die Individualität des Kindes. Diese Individualität des Kindes wird in das Zentrum der pädagogischen Reflexion gestellt. Die entstehenden Theorien spiegeln die-sen Aspekt klar wider, so ist in der Reformpädagogik die Rede von der „Erziehung vom Kinde aus“ (Baumgart, 2007, S.121).Zur klaren Abgrenzung zu den anderen Strömungen der Pädagogik formulierte die Reformpädagogik eine klare Schulkritik, welche auch gleichzeitig das Kernstück der Reformpädagogik ist. Es wurde Kritik geübt an der damaligen Schule und der Form des schulischen Lernens. Die Reformpädagogen teilten die Meinung, dass gerade in den Schulen die Individualität des Kindes verkümmere (Baumgart, 2007, S.122).Diese elementare Kritik gab Anlass für ein pädagogisches System, das dem Kind mehr Individualität und Selbstständigkeit zurückgibt. Eine Person, die es geschafft hat ein reformpädagogisches Konzept zu entwickeln, war die Italienerin Maria Montessori. Das Montessori-System soll in dieser Hausarbeit in den Grundzügen dargestellt und schwerpunktmäßig aus Sicht der Pädagogin Martha Muchow kritisch hinterfragt werden. Martha Muchow beschäftigte sich unter anderem mit der Reformpädagogik von Maria Montessori und Friedrich Fröbel. Sie war deutsche Lehrerin und Psychologin und lebte in der Zeit von 1892 bis 1933 in Hamburg.Ihr Werk von 1931 „Das Montessori-System und die Erziehungsgedanken Friedrich Fröbels“ soll als Grundlage dieser Hausarbeit dienen.Die vorliegende Hausarbeit beginnt mit einer kurzen Einführung in das reformpädagogische Konzept von Maria Montessori unter besonderer Berücksichtigung der Kleinkindererziehung. Daraufhin folgt der Schwerpunkt dieser Hausarbeit, Martha Muchows Kritik an Maria Montessori. Das vierte Kapitel gewährt einen Einblick in die aktuelle Umsetzung der Montessori-Pädagogik und als Abschluss folgt eine persönliche Stellungnahme.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- REFORMPÄDAGOGISCHES KONZEPT NACH MARIA MONTESSORI
- Sinnesmaterial
- Konzeption des Kinderhaus „Casa dei Bambini“
- Rolle des Erziehers
- MARTHA MUCHOWS KRITIK AN MARIA MONTESSORI
- FAZIT UND AKTUALITÄT IM BEZUG AUF HEUTIGE PRAKTIZIERTE MON-TESSORI-PÄDAGOGIK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem reformpädagogischen Konzept von Maria Montessori und seiner kritischen Hinterfragung durch die Pädagogin Martha Muchow. Der Fokus liegt auf der Analyse des Montessori-Systems im Kontext der Kleinkinderziehung und der Auseinandersetzung mit Muchows Kritikpunkten.
- Das reformpädagogische Konzept von Maria Montessori und seine Grundprinzipien
- Die Bedeutung des Sinnesmaterials in der Montessori-Pädagogik
- Die Konzeption des Kinderhauses „Casa dei Bambini“ und seine Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung
- Martha Muchows Kritik an Maria Montessoris pädagogischen Ansätzen
- Die Aktualität des Montessori-Systems und seine Relevanz für die heutige Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Reformpädagogik im 20. Jahrhundert ein und stellt Maria Montessori als eine der wichtigsten Vertreterinnen dieser Strömung vor. Das zweite Kapitel beleuchtet das reformpädagogische Konzept von Maria Montessori, mit besonderem Fokus auf die Selbsttätigkeit des Kindes und die Rolle des Sinnesmaterials. Das dritte Kapitel widmet sich Martha Muchows Kritik an Maria Montessoris pädagogischen Ansätzen.
Schlüsselwörter
Reformpädagogik, Maria Montessori, Martha Muchow, Sinnesmaterial, „Casa dei Bambini“, Selbsttätigkeit, Kleinkindererziehung, Kritik, Aktualität, Montessori-Pädagogik.
- Arbeit zitieren
- Jan Schröder (Autor:in), 2010, Das pädagogische System von Maria Montessori, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169426