Die Demokratie ist in Europa, nach dem Ende des 2. Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die gefestigste politische Form. Sind Wahlen in Europa und den USA die Verfestigung des liberalen Handelns, so ist dies in den Staaten des Nahen Ostens nicht der Fall. Hier herrschen autoritäre Regime vor, die auf der Herrschaft von Königen, Emiren und Präsidenten beruhen und Konservative sich hinter einem „Mantel“ der Religion verste- cken. In dieser Region arabischer Staaten sticht ein Staat heraus. Sowohl ethnisch, als auch in der Ausübung der Herrschaft unterscheidet sich die Islamische Republik Iran erheblich von den anderen Staaten des Nahen Ostens. Der Iran zählt nicht zu den arabischen Ethnien. Auch wenn der Iran ein Vielvölkerstaat ist, so zählen sich die meisten Bewohner zur Grup- pe der Perser und gehören der schiitischen Glaubensrichtung an. Dennoch berufen sie sich auch auf die vorislamische Zeit, dem Glanz und Gloria des alten Perserreiches und haben 1979 mit der islamischen Revolution einen Staat geschaffen, der ein einzigartiges politi- sches System ist. Durch den Sturz des Shahs und dem Sieg der islamischen Revolution un- ter Ayatollah Chomeini, entstand ein Gottesstaat. Der rahbar (Religiöser Führer) vereint die geistliche Führung mit der weltlichen und verbindet somit eine, wie Volker Perthes sie nennt, „Theokratie mit republikanischen Elementen“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autoritarismus, Liberalisierung, Demokratie - Die Definitionen
- Autoritarismus
- Liberalisierung
- Demokratie
- Das politische System im Iran
- Beispiel: Regierungszeit Chatami
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die These von O. Schlumberger, die besagt, dass vermeintliche Demokratisierungsprozesse in autoritären Regimen tatsächlich Anpassungsprozesse an veränderte globale, regionale, gesellschaftliche und ökonomische Bedingungen darstellen. Die Arbeit untersucht das politische System der Islamischen Republik Iran und beleuchtet die Regierungszeit von Mohammad Chatami als Beispiel für Reformprozesse.
- Autoritarismus als politisches System
- Liberalisierung und Demokratie als Gegenpole zum Autoritarismus
- Das politische System der Islamischen Republik Iran
- Reformprozesse im Iran
- Die These von Schlumberger im Kontext der iranischen Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der autoritären Regime im Nahen Osten und die Besonderheiten des politischen Systems im Iran ein. Kapitel 2 definiert die Begriffe Autoritarismus, Liberalisierung und Demokratie. Kapitel 3 analysiert das politische System der Islamischen Republik Iran und beleuchtet die Besonderheiten des hybriden Systems aus republikanischen und theokratischen Elementen. Kapitel 4 beschreibt die Regierungszeit von Mohammad Chatami als Beispiel für Reformprozesse im Iran. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und setzt Schlumbergers These in den Kontext der iranischen Politik.
Schlüsselwörter
Autoritarismus, Liberalisierung, Demokratie, Islamische Republik Iran, Theokratie, Republik, Reformen, Regierungszeit Chatami, Schlumberger, Naher Osten, Politisches System.
- Arbeit zitieren
- Mehran Zolfagharieh (Autor:in), 2010, Islamische Republik Iran - Reformen oder Stärkung des autoritären Regimes?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169490