Das Gebet Vater Unser ist das bekannteste Gebet des Christentums. Unzählige Menschen haben diese Worte bereits gebetet und in ihr Herz aufgenommen. Vor allem bei besonderen Anlässen konnte dieses Gebet Trost und Hoffnung spenden. Ebenso geht kein Gottesdienst in fast allen Konfessionen ohne das Herrengebet zu Ende.
Doch solch eine Vertrautheit mit einem Gebet kann dazu führen, dass dieses nicht mehr genau wahrgenommen wird und die Menschen nicht mehr auf jedes Wort achtgeben. Auch die lange Tradition des Gedichtes kann die Bedeutung verfremden. Sind sich die Menschen, nach 2000 Jahren, dessen bewusst? Und ist die Bedeutung des Vater Unsers ihnen verständlich? Was wollte Jesus mit diesem Herrengebet ursprünglich ausdrücken?
Aufgabe dieser Arbeit ist es, die Bedeutung der gesprochenen Worte Jesus auszulegen und sich der Ursprungsform zu nähern. Dieses soll am Beispiel des Matthäusevangeliums aufgezeigt werden. Hinsichtlich dessen wird sich die Arbeit zunächst mit der formalen Analyse befassen, welche den Textabschnitt abgrenzt und die Bedeutung dessen herausstellt. Zu klären gilt ebenso, die Auswahl der Bibel, mit zu arbeiten ist, da sich die deutschen Übersetzungen erheblich voneinander unterscheiden. Das vorangehende Kapitel wird sich mit der synchronen Analyse beschäftigen, welche das Gebet hinsichtlich der inhaltlichen-, sprachlichen und liturgischen Ebenen beleuchten wird. Im Rahmen der diachronen Analyse soll anschließend die Gattung so wie der Verwendungszweck zu klären sein. Die Zeit-,Sozial-, Religionsgeschichte so wie die Traditionskritik wird ebenfalls in dieser Arbeit ein Kapitel füllen. In diesem soll besonders auf die Bedeutung innerhalb der Überlieferung des Gebetes eingegangen werden. Das nächste Kapitel, der synoptische Vergleich ist in dieser Arbeit besonders stark ausgearbeitet, da das Gebet nicht nur im Matthäusevangelium vorzufinden ist, sondern ebenfalls im Lukasevangelium. Auf der Grundlage der Zweiquellentheorie wird der Vergleich beider Texte die Unterschiede und Übereinstimmungen durchleuchten. Die anschließende Redaktionsgeschichte knüpft an dieser an und fragt nach den Gesichtspunkten, unter denen Matthäus sein Material ausgewählt und zusammengestellt hat. Mit den letzten beiden Punkten, Pragmatik und Fazit, wir die Arbeit ihren Rahmen finden und die Fragen die Anlass zu dieser Arbeit waren diskutieren und versuchen zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textanalyse
- Formale Analyse
- Textabgrenzung
- Textkritik
- Synchrone Analyse
- Einordnung des Gesamtaufriss
- Linguistische Analyse
- Textstruktur
- Diachrone Analyse
- Gattungskritik und Verwendungssituation
- Zeit-, Sozial-, Religionsgeschichte, Traditionskritik
- Synoptischer Vergleich
- Redaktionskritik
- Pragmatik
- Fazit
- Formale Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Interpretation des Vater Unsers, dem bekanntesten Gebet des Christentums. Ziel ist es, die Bedeutung der Worte Jesu auszulegen und sich der Ursprungsform des Gebets zu nähern. Die Analyse konzentriert sich dabei auf das Matthäusevangelium.
- Formale Analyse des Textabschnitts und Abgrenzung der Bedeutung
- Synchrone Analyse des Gebets auf den Ebenen der inhaltlichen, sprachlichen und liturgischen Bedeutung
- Diachrone Analyse der Gattung, des Verwendungszwecks, der Zeit-, Sozial- und Religionsgeschichte sowie der Traditionskritik
- Synoptischer Vergleich des Gebets im Matthäus- und Lukasevangelium
- Redaktionsgeschichtliche Analyse der Auswahl und Zusammenstellung des Materials durch Matthäus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Vater Unser als bekanntestes Gebet des Christentums vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Die Textanalyse befasst sich mit der Interpretation des Gebets auf verschiedenen Ebenen, darunter die formale Analyse, die synchrone Analyse und die diachrone Analyse. Die formale Analyse untersucht die Abgrenzung des Textabschnitts und die Textkritik. Die synchrone Analyse beleuchtet die inhaltliche, sprachliche und liturgische Ebene des Gebets. Die diachrone Analyse betrachtet die Gattung, den Verwendungszweck, die Zeit-, Sozial- und Religionsgeschichte sowie die Traditionskritik. Der synoptische Vergleich untersucht die Unterschiede und Übereinstimmungen des Gebets im Matthäus- und Lukasevangelium. Die Redaktionsgeschichte analysiert die Auswahl und Zusammenstellung des Materials durch Matthäus.
Schlüsselwörter
Vater Unser, Matthäusevangelium, Textanalyse, synchrone Analyse, diachrone Analyse, synoptischer Vergleich, Redaktionskritik, Gebet, Christentum, Bedeutung, Ursprungsform, Traditionsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Pia Brinkkoetter (Autor:in), 2010, Eine neutestamentliche Exegese – aufgezeigt am Beispiel der Bibelstelle Matthäus 6, 9-13, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169550