Filmanalyse hat viele Facetten. Begreift man Filmanalyse im engeren Sinn als Produktanalyse eines fertigen Films, werden meist Handlung, Figuren, Aufbau sowie Normen und Werte in Augenschein genommen, um sich auf diese Weise dem komplexen ästhetischen Produkt Film zu nähern, das seine Informationen mehrdeutig und vielschichtig transportiert und somit interpretierbar wird.
Begreift man Spielfilm als einen Kommunikationsprozess, bei dem Regisseur (als Produzent) und Zuschauer (als Rezipient) in Verbindung treten, wird deutlich, dass Gestaltung, Formung und Bearbeitung des Produkts in seiner Herstellungsphase von großer Bedeutung sind und eine analytische Arbeit, die an diesem Punkt ansetzt, geeignet ist, zusätzliche Erkenntnisse hervorzubringen.
Die wissenschaftliche Beleuchtung eines Produktionsprozesses soll dabei in erster Linie nicht die einzelnen Produktionsdetails in den Vordergrund stellen, sondern vielmehr zeigen, welche Überlegungen, Ideen und Entscheidungen hinter dem Film stehen und ihn maßgeblich geprägt haben.
Dabei steht die Position des Regisseurs als künstlerischer „Macher“ im Vordergrund. Filmanalyse bedeutet demnach in erster Linie Regieanalyse.
Die Analyse des Entstehungsprozesses eines Films findet in der Filmwissenschaft nur selten statt. Ungeachtet dessen, ob als Gründe dafür traditionelle oder praktische Gesichtspunkte anzuführen sind, lässt sie sich festhalten, dass eine wissenschaftliche und analytische Betrachtung einer Filmproduktion Kenntnisse und Erfahrungen in zwei Gebieten voraussetzt.
Zum einen erfordert sie umfassende Kenntnisse der Filmpraxis bzw. umfassende Einblickmöglichkeiten in die meist arbeitsteilig organisierten und standardisierten Produktionsabläufe, zum anderen Kenntnisse und Fähigkeiten aus einer filmwissenschaftlichen Ausbildung, die geeignet sind, die Merkmale des Forschungsgegenstands herauszuarbeiten bzw. neue Erkenntnisse zu sammeln.
Durch die von mir gewählte Kombination des medientheoretisch orientierten Studienfachs Medienkultur an der Universität Hamburg mit dem künstlerisch und praktisch geprägten Studienfach Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, und den damit erworbenen Kenntnissen und Erfahrungen in Theorie und Praxis, erschien eine ausführliche Beschreibung und Analyse einer eigenen Filmproduktion in der Funktion des Regisseurs möglich.
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Herstellung des Spielfilms „Souvenirs“.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Kapitel 1. Einleitung
- Kapitel 2. Phasen der Filmproduktion
- 2.1 Motivation und Auswahl der Produktionsweise
- 2.2 Stoffentwicklung
- 2.2.1 Idee und grundsätzliche Überlegungen
- 2.2.2 Figuren
- 2.2.3 Überlegungen zur Rahmenhandlung
- 2.2.4 Überlegungen zur Entstehung der einzelnen Narben
- 2.2.5 Narration
- 2.2.6 Dramaturgie
- 2.2.7 Konzeption der Narbengeschichten unter Berücksichtigung narrativer und dramaturgischer Überlegungen
- 2.2.7.1 „Supermarkt“
- 2.2.7.2 „Marihuana“
- 2.2.7.3 „Reise“
- 2.2.7.4 „Büro“
- 2.2.7.5 „Große Liebe“
- 2.2.7.6 „Scheitern“
- 2.2.7.7 „Horror“
- 2.2.8 Konzeption der Rahmenhandlung unter Berücksichtigung narrativer und dramaturgischer Überlegungen
- 2.2.9 Drehbuch und Drehbuchüberarbeitungen
- 2.3 Vorbereitung
- 2.3.1 Drehbuchlektüre und Bearbeitung
- 2.3.2 Teamzusammenstellung
- 2.3.3 Kamera
- 2.3.4 Besetzung
- 2.3.5 Motivsuche
- 2.3.6 Requisite
- 2.3.7 Kostüm
- 2.3.8 Maske
- 2.3.9 Ton
- 2.3.10 Organisatorischer Bereich
- 2.3.11 Vor Beginn der Dreharbeiten
- 2.4 Dreharbeiten
- 2.4.1 Drehtage 1 und 2
- 2.4.2 Drehtag 3
- 2.4.3 Drehtag 4
- 2.4.4 Drehtag 5
- 2.4.5 Drehtag 6
- 2.4.6 Drehtage 7 und 8
- 2.4.7 Drehtag 9
- 2.4.8 Drehtage 10, 11 und 12
- 2.4.9 Drehtag 13
- 2.4.10 Drehtage 14 und 15
- 2.4.11 Drehtage 16 und 17
- 2.4.12 Nach Ende der Dreharbeiten
- 2.5 Postproduktion
- 2.5.1 Schnitt
- 2.5.2 Musik
- 2.5.3 Tonmischung
- 2.5.4 Farbkorrektur
- Kapitel 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die wissenschaftliche Hausarbeit „„Souvenirs“ – ein Film entsteht.“ analysiert den Entstehungsprozess eines Spielfilms. Ziel ist es, die kreativen Entscheidungen, die in der Produktionsphase getroffen werden, aufzuzeigen und zu beleuchten, wie diese den Film prägen. Die Arbeit fokussiert dabei auf die Position des Regisseurs als künstlerischer „Macher“ und beleuchtet dessen Einfluss auf die Gestaltung des Films.
- Die verschiedenen Phasen der Filmproduktion, vom Drehbuch bis zur Postproduktion
- Die Rolle des Regisseurs als künstlerischer „Macher“
- Die Herausforderungen und Entscheidungen, die während der Produktion eines Films getroffen werden müssen
- Die Bedeutung von narrativen und dramaturgischen Überlegungen für die Gestaltung eines Films
- Die Relevanz von Filmanalyse als Werkzeug zur Analyse des Entstehungsprozesses eines Films
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 1, „Einleitung“, führt in die Thematik der Filmanalyse und die Bedeutung der Produktionsanalyse für das Verständnis eines Spielfilms ein. Das Kapitel beleuchtet die Rolle des Regisseurs als künstlerischer „Macher“ und die spezifischen Herausforderungen, die sich bei der Analyse eines Produktionsprozesses stellen.
Kapitel 2, „Phasen der Filmproduktion“, bietet einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Phasen der Filmproduktion, vom Entstehungsprozess des Drehbuchs über die Vorbereitung bis hin zu den Dreharbeiten und der Postproduktion. Der Schwerpunkt liegt auf den kreativen Entscheidungen, die während jeder Phase getroffen werden, und deren Einfluss auf das Endergebnis.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die zentralen Themen der Arbeit sind die filmische Produktion, Regieanalyse, Drehbuchentwicklung, Dramaturgie, Narration, Filmanalyse und die Relevanz des künstlerischen „Machers“ für die Entstehung eines Spielfilms.
- Arbeit zitieren
- Florianphilipp Gaull (Autor:in), 2009, "Souvenirs" - ein Film entsteht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169952