„Etwa drei Viertel des Süßwassers der Erde ist in den Gletschern gespeichert; sie
bedecken etwa 10% der Erdoberfläche. Im unmittelbaren Umfeld der Gletscher, am
Eisrand, wird die Morphodynamik offensichtlich entweder direkt vom vorrückenden
oder abschmelzenden Eis bestimmt oder indirekt durch das Schmelzwasser geprägt.
Der Beobachtung weitgehend entzogen ist dagegen das geomorphologische
Geschehen unter dem Eis. Erst wenn Gletscher abschmelzen, geben sie das Gelände
frei und somit die Gelegenheit, die Wirkung des Eises und der Schmelzwässer auf
die Erdoberfläche zu studieren.“ (ZEPP, H. 2002: 186) Im Pleistozän war die
Ausdehnung der Gletscher erheblich größer. „Sie haben das Relief ausgedehnter
Landoberflächen Eurasiens und Nordamerikas geprägt. Nach dem Abschmelzen der
Eismassen haben die Gletscher ein glaziales Relief mit den zugehörigen Sedimenten
hinterlassen.“ Die Alpen stellen mit den verbliebenen Gletschern und den vom Eis
ehemals überprägten Gebieten einen sehr interessanten geomorphologischen
Forschungsbereich dar.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Einleitende Begriffsdefinitionen
- 3. Gletscher
- 3.1. Gletscherarten und Gletschervorkommen in den Alpen
- 3.2. Gletscherzonierung
- 3.3. Gletschereis
- 3.3.1. Entstehung
- 3.3.2. Massenbilanz der Gletscher
- 3.3.3. Gletschereisbewegung als Motor der glazialen Abtragungs- und Aufschüttungsform
- 4. Glaziale Abtragungs- und Aufschüttungsformen
- 4.1. Abtragungsformen
- 4.1.1. Glazialerosion
- 4.1.2. Rundhöcker
- 4.1.3. Kare
- 4.1.4. Trogtäler
- 4.2. Aufschüttungsformen
- 4.2.1. Moränen
- 4.2.2. Fluvioglaziale Ablagerungen
- 4.2.3. Altmoränenlandschaft und Jungmoränenlandschaft
- 4.1. Abtragungsformen
- 5. Die Glaziale Serie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den glazialen Formenschatz der Alpen. Ziel ist es, die Entstehung und Entwicklung der verschiedenen glazialen Abtragungs- und Aufschüttungsformen zu beschreiben und zu erklären. Der Fokus liegt auf den geomorphologischen Prozessen, die durch die Aktivität von Gletschern geprägt sind.
- Definition und Klassifizierung von Gletschern in den Alpen
- Gletscherdynamik und ihre Auswirkungen auf die Landschaft
- Glaziale Abtragungsformen (Erosion)
- Glaziale Aufschüttungsformen (Sedimentation)
- Die glaziale Serie und ihre Bedeutung für die geomorphologische Entwicklung der Alpen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des glazialen Formenschatzes der Alpen ein und betont die Bedeutung der Gletscher als prägende Kraft der Landschaft. Sie unterstreicht die Herausforderungen des Studiums der geomorphologischen Prozesse unter dem Eis und verweist auf die erhebliche Ausdehnung der Gletscher während des Pleistozäns, deren Spuren heute noch sichtbar sind. Die Alpen werden als idealer Forschungsort für die Untersuchung glazialer Prozesse hervorgehoben.
2. Einleitende Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen wichtiger Begriffe, wie "Alpen", "Glazialer Formenschatz" und "Pleistozän". Es beschreibt die geologische Entstehung der Alpen durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Platte und definiert den glazialen Formenschatz als die durch Gletscheraktivitäten entstandenen Abtragungs- und Aufschüttungsformen. Die zeitliche Einordnung des Pleistozäns mit seinen Eiszeiten (Glaziale) und Zwischeneiszeiten (Interglaziale) wird ebenfalls erläutert.
3. Gletscher: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung von Gletschern, beginnend mit ihrer Definition und den Bedingungen für ihre Entstehung. Es differenziert zwischen verschiedenen Gletscherarten in den Alpen (Talgletscher, Gebirgsgletscher, Gletscherflecken und Firnflecken) und analysiert ihre räumliche Verteilung und die Gründe für die unterschiedliche Vergletscherung der Alpennord- und -südseite. Die Gletscherzonierung mit Nähr- und Zehrgebiet wird ebenfalls erklärt.
4. Glaziale Abtragungs- und Aufschüttungsformen: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die durch Gletscher hervorgerufenen Veränderungen der Landschaft. Es differenziert zwischen Abtragungsformen wie Glazialerosion, Rundhöckern, Karen und Trogtälern und Aufschüttungsformen wie Moränen und fluvioglazialen Ablagerungen. Die Unterscheidung zwischen Alt- und Jungmoränenlandschaften wird ebenfalls thematisiert. Das Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Prozesse der Erosion und Sedimentation durch Gletscher.
5. Die Glaziale Serie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Abfolge und zeitlichen Einordnung der glazialen Ereignisse in den Alpen. Es beschreibt die verschiedenen Phasen der Vergletscherung und die daraus resultierenden geomorphologischen Merkmale. Die Bedeutung der glazialen Serie für das Verständnis der Landschaftsentwicklung wird herausgestellt.
Schlüsselwörter
Alpen, Gletscher, Glazialer Formenschatz, Pleistozän, Glaziale, Interglaziale, Abtragung, Aufschüttung, Moränen, Erosion, Talgletscher, Gebirgsgletscher, Gletscherzonierung, Massenbilanz, Geomorphologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Glazialer Formenschatz der Alpen
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text behandelt den glazialen Formenschatz der Alpen. Er beschreibt und erklärt die Entstehung und Entwicklung verschiedener glazialer Abtragungs- und Aufschüttungsformen, die durch die Aktivität von Gletschern geprägt sind. Der Fokus liegt auf den geomorphologischen Prozessen.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung, 2. Einleitende Begriffsdefinitionen, 3. Gletscher, 4. Glaziale Abtragungs- und Aufschüttungsformen, und 5. Die Glaziale Serie. Jedes Kapitel wird im Text zusammengefasst.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die wichtigsten Themen sind: Definition und Klassifizierung von Gletschern in den Alpen, Gletscherdynamik und deren Auswirkungen auf die Landschaft, glaziale Abtragungsformen (Erosion), glaziale Aufschüttungsformen (Sedimentation) und die glaziale Serie und ihre Bedeutung für die geomorphologische Entwicklung der Alpen.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, betont die Bedeutung der Gletscher als prägende Kraft der Alpenlandschaft, unterstreicht die Herausforderungen des Studiums der geomorphologischen Prozesse unter dem Eis und verweist auf die erhebliche Ausdehnung der Gletscher während des Pleistozäns. Die Alpen werden als idealer Forschungsort hervorgehoben.
Welche Begriffsdefinitionen werden im zweiten Kapitel behandelt?
Kapitel 2 liefert Definitionen wichtiger Begriffe wie "Alpen", "Glazialer Formenschatz" und "Pleistozän". Es beschreibt die geologische Entstehung der Alpen und definiert den glazialen Formenschatz als die durch Gletscheraktivitäten entstandenen Formen. Die zeitliche Einordnung des Pleistozäns mit Eiszeiten und Zwischeneiszeiten wird erläutert.
Was wird im Kapitel über Gletscher (Kapitel 3) erklärt?
Kapitel 3 bietet eine umfassende Darstellung von Gletschern, einschließlich ihrer Arten in den Alpen (Talgletscher, Gebirgsgletscher etc.), ihrer räumlichen Verteilung und der Gletscherzonierung mit Nähr- und Zehrgebiet.
Wie werden glaziale Abtragungs- und Aufschüttungsformen im Text behandelt?
Kapitel 4 beschreibt detailliert Abtragungsformen wie Glazialerosion, Rundhöcker, Kare und Trogtäler sowie Aufschüttungsformen wie Moränen und fluvioglaziale Ablagerungen. Die Unterscheidung zwischen Alt- und Jungmoränenlandschaften wird ebenfalls thematisiert.
Was ist die "Glaziale Serie" (Kapitel 5)?
Kapitel 5 befasst sich mit der Abfolge und zeitlichen Einordnung glazialer Ereignisse in den Alpen. Es beschreibt die verschiedenen Phasen der Vergletscherung und die daraus resultierenden geomorphologischen Merkmale und deren Bedeutung für das Verständnis der Landschaftsentwicklung.
Welche Schlüsselwörter sind im Text relevant?
Schlüsselwörter sind: Alpen, Gletscher, Glazialer Formenschatz, Pleistozän, Glaziale, Interglaziale, Abtragung, Aufschüttung, Moränen, Erosion, Talgletscher, Gebirgsgletscher, Gletscherzonierung, Massenbilanz, Geomorphologie.
- Arbeit zitieren
- Felix Bachofer (Autor:in), David Bregulla (Autor:in), 2003, Der Glaziale Formenschatz der Alpen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17166