In dem Gedicht "Lady Lazarus" aus dem Jahre 1962 beschreibt Sylvia Plath ihre eigenen Gefühle beim Suizid und der Wiederbelebung, sie erklärt damit ihr Streben nach dem Tode und ihren Haß auf sich und ihre "Leben". Der Titel "Lady Lazarus", ein Symbol für die Überwindung des Todes, verdeutlicht ihre Absichten. Sie will sterben, aber nicht wie er durch ein Wunder wiedererweckt werden.
Lazarus war der Bruder von Maria und ein Freund Jesu. Er erkrankte und starb, vier Tage später erweckte ihn Jesus aber wieder von den Toten ( Johannesevangelium 11, 1-45 ). Schon auf frühchristlichen Sarkophagen wurde er als Symbol für "die den Tod überwindende Kraft" benutzt. Sein Name bedeutet auf hebräisch "Gott hat geholfen". Das "Lady" im Titel deutet an, daß sich Sylvia Plath mit dieser biblischen Figur identifiziert, sie wird ungewollt wieder ins Leben zurück geholt, trotzdem ist er der einzige, von dem sie denkt verstanden zu werden, da er auch starb und zurückgeholt wurde.
Das Gedicht ist in achtundzwanzig Strophen unterteilt, jede drei Verse lang. Ein Reimschema ist nicht zu erkennen. Das gesamte Gedicht erinnert mehr an eine Erzählung, eine Aneinanderreihung verschiedener Bilder. Allerdings kann man die Strophen in vier Blöcke unterteilen.
Im erste Block ( Str. 1 - 7 ) beschreibt sie sich selbst nach ihrem "ersten Tod". "my skin bright as a Nazi lampshade". Sie beschreibt sich selbst als eine Jüdin und generiert ein Nazimotiv, das besonders in den Strophen 22 - 27 hervortritt. "my right foot a paperweight" ist ein Bild für den Mißbrauch der Nazis an den Körpern der jüdischen Gefangenen. Sie fühlt sich mißbraucht durch ihre Wiederbelebung. Am Ende dieses Blockes vergleicht sie sich mit einer Katze, die neun Leben haben soll. Allerdings verdreht sie diese positive "Eigenschaft" ins Negative, da sie schreibt "And like the cat I have nine times to die." Also muß sie neun mal sterben, um wirklich endgültig gestorben zu sein. Dies zeigt drastisch wie sehr sie ihre Existenz bedauert.
Inhaltsverzeichnis
- Formanalyse und Interpretation zu Sylvia Plath „Lady Lazarus“
- Das Gedicht
- Der Titel
- Die Strophen
- Der erste Block (Str. 1 - 7)
- Der zweite Block (Str. 8 - 11)
- Der dritte Block (Str. 12 - 17)
- Der letzte Block (Str. 18 - 28)
- Schlußbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert das Gedicht „Lady Lazarus“ von Sylvia Plath und bietet eine umfassende Interpretation der darin enthaltenen Motive und Bildsprache. Der Fokus liegt auf der Erforschung von Plaths emotionalem Umgang mit dem Tod und der Wiederbelebung sowie der Bedeutung der verwendeten Symbole und Metaphern.
- Sylvia Plaths Selbstbild und ihre Auseinandersetzung mit dem Tod
- Die Wiederbelebung als traumatische Erfahrung
- Die Rolle von Symbolen und Metaphern in der Interpretation
- Die Verwendung des Lazarus-Motivs und seine Bedeutung im Kontext des Gedichtes
- Die Verbindung von Plaths persönlichen Erfahrungen mit historischen und kulturellen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer detaillierten Analyse des Titels „Lady Lazarus“ und stellt die Verbindung zu der biblischen Figur des Lazarus her. Dabei wird die Symbolkraft des Namens und dessen Relevanz für Plaths Gedicht hervorgehoben. Anschließend wird die Struktur des Gedichtes untersucht und in vier Blöcke unterteilt. Der erste Block (Str. 1-7) beschreibt Plaths Zustand nach ihrem „ersten Tod“ und verdeutlicht ihre Ablehnung der Wiederbelebung. Der zweite Block (Str. 8-11) thematisiert ihre Suizidversuche und ihre Wahrnehmung der Welt, die sie nicht versteht. Der dritte Block (Str. 12-17) beleuchtet Plaths ersten Selbstmordversuch und die Verbindung mit dem Bild der Muschel. Der letzte Block (Str. 18-28) beschreibt Plaths Gefühl der Ohnmacht angesichts ihrer Wiederbelebung und ihre Wut auf die Ärzte.
Schlüsselwörter
Sylvia Plath, Lady Lazarus, Selbstmord, Wiederbelebung, Lazarus, Symbol, Metapher, Nazimotiv, Phönixmotiv, Muschel, Tod, Leben, Wiederauferstehung, Rache, Trauma, Bildsprache, Formanalyse, Interpretation
- Arbeit zitieren
- Frank Bothe (Autor:in), 2001, Sylvia Plath, Lady Lazarus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17332