Kaum etwas scheint in der Geschichte so eindeutig zu sein wie der Zusammenhang zwischen der Sklaverei und dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges. Bei der nüchternen Betrachtung
der Fakten sind Brüche festzustellen, die nicht in das Bild des Kampfes zur Befreiung der Sklaven passen wollen. Vielmehr stellt sich die Frage, ob die Sklaverei tatsächlich der eigentliche Grund für den Kriegsausbruch war oder ob der Krieg die unausweichliche Folge des rasanten räumlichen und wirtschaftlichen Wachstums der USA im 19. Jhdt. war. Mussten sich die Zentrifugalkräfte innerhalb der Union zwangsläufig in einem bewaffneten Konflikt entladen, um letztendlich daraus die Differenzen in sozialer, wirtschaftlicher und verfassungspolitischer Hinsicht zu überwinden?
In der vorliegenden Hausarbeit werden folgende Punkte näher beleuchten:
- In wie weit stellte die Sklaverei im Süden und Norden einen integralen Bestandteil der Gesellschaft dar?
- Bis zu welchem Grad war die Sklaverei dazu geeignet, die bestehenden Differenzen zwischen Nord und Süd zu verschärfen?
- Welche anderen Faktoren wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Art waren für den Ausbruch und die Eskalation des Bürgerkrieges entscheidend?
- In wie weit veränderte die Emanzipationsproklamation den Kriegsverlauf und die Haltung der Amerikaner und Ausländer zum Krieg selbst? und
- Wie veränderten der Ausgang des Krieges und die Sklavenbefreiung das Leben der Weißen und Schwarzen im Süden?
Ein Teil dieser Brüche sind darauf zurückzuführen, dass die Einstellungen sowohl innerhalb des Nordens, wie auch innerhalb des Südens von Dualitäten geprägt waren, die scheinbar nicht zueinander passten. So gingen Abolitionismus und Rassismus teilweise Hand in Hand, genauso wie ein freiheitliches Unternehmertum und die Ausbeutung von Arbeitern in Nord und Süd. Daneben geht es auch um die Frage, warum ein Krieg zur Erhaltung der Sklaverei von einer Gesellschaft geführt wurde, deren Mitglieder größtenteils gar keine Sklaven besaßen und die Befreiung der Sklaven gefordert wurde von einer Bevölkerung, die mehrheitlich nie Schwarze gesehen hatte.
Die Absichten und Handlungen der beteiligten Politiker spielen ebenso eine Rolle, da diese letztendlich aufgrund ihrer gegenseitigen Vorgehensweisen den Krieg unvermeidlich machte.
Daneben wird schließlich in Kapitel 4 der Einfluss der Sklaverei auf den Kriegsverlauf selbst näher betrachtet und die Folgen für die Bevölkerung des Südens aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung der USA bis 1854
- Die Manifest Destiny: Expansion und deren Folgen bis 1854
- Wirtschaft und Bevölkerung
- Der Zerfall des Zwei-Parteien-Systems und die Auswirkungen auf Nord und Süd
- Das Auseinanderdriften von Nord und Süd 1850 bis 1860
- Von Kansas Bleeding bis Harpers Ferry: Eskalation im Namen der Sklaverei
- Lincoln, die Republikaner und die Wahl von 1860
- Das Unvermeidliche: Der Weg bis Fort Sumter
- Der Krieg und seine Folgen
- Der Einfluss der Sklaverei auf den Kriegsverlauf
- Außenpolitik im Schatten der Sklaverei
- Appomattox und die Folgen für Schwarze und Weiße im Süden
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Sklaverei und dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs. Sie hinterfragt die gängige Sichtweise, die Sklaverei als alleinigen Kriegsgrund darstellt, und betrachtet auch wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Faktoren. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der USA bis 1854, das Auseinanderdriften von Nord und Süd, und den Einfluss der Sklaverei auf den Kriegsverlauf und dessen Folgen.
- Die Rolle der Sklaverei in Nord und Süd
- Die Verschärfung der Differenzen zwischen Nord und Süd durch die Sklaverei
- Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Faktoren des Bürgerkriegs
- Der Einfluss der Emanzipationsproklamation auf den Kriegsverlauf
- Die Folgen des Krieges für die weiße und schwarze Bevölkerung im Süden
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem tatsächlichen Auslöser des amerikanischen Bürgerkriegs: War es die Sklaverei oder vielmehr die Folge des rasanten Wachstums der USA? Sie skizziert die Dualitäten innerhalb des Nordens und Südens (Abolitionismus und Rassismus, freies Unternehmertum und Ausbeutung) und thematisiert die Diskrepanz zwischen Sklavenbesitzern und der Bevölkerung, die den Krieg unterstützte oder die Sklavenbefreiung forderte. Die Einleitung legt den Fokus auf die Rolle der beteiligten Politiker und kündigt die Kapitelstruktur an.
Die Entwicklung der USA bis 1854: Dieses Kapitel beschreibt das immense räumliche, wirtschaftliche und demografische Wachstum der USA bis 1854. Es gliedert die Expansion in drei Wellen, wobei die dritte einen direkten Einfluss auf den Bürgerkrieg hatte. Der Anspruch der USA auf den gesamten Kontinent und die Frage der Ausweitung der Sklaverei auf neue Gebiete werden als zentrale Themen hervorgehoben. Der Missouri-Kompromiss und der Kompromiss von 1850 werden als Versuche erwähnt, das Spannungsverhältnis zwischen Nord und Süd zu bewältigen. Die unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklung im industrialisierten Norden und der agrarisch geprägten Südstaaten wird beschrieben, wobei die Rolle der Sklaverei in der südlichen Wirtschaft hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Amerikanischer Bürgerkrieg, Sklaverei, Manifest Destiny, Expansion der USA, Nord-Süd-Konflikt, Wirtschaftliche Entwicklung, Politische Entwicklung, Gesellschaftliche Entwicklung, Emanzipationsproklamation.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Der Amerikanische Bürgerkrieg – Sklaverei und ihre Folgen
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen der Sklaverei und dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs. Sie hinterfragt die gängige Sichtweise, die Sklaverei als alleinigen Kriegsgrund darstellt, und betrachtet zusätzlich wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Faktoren.
Welche Zeiträume werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der USA bis 1854, das zunehmende Auseinanderdriften von Nord und Süd zwischen 1850 und 1860, den Bürgerkrieg selbst und dessen Folgen.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle der Sklaverei in Nord und Süd, die Verschärfung der Differenzen zwischen beiden Regionen durch die Sklaverei, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Faktoren des Bürgerkriegs, den Einfluss der Emanzipationsproklamation und die Folgen des Krieges für die weiße und schwarze Bevölkerung im Süden.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit enthält eine Einleitung, Kapitel zur Entwicklung der USA bis 1854, zum Auseinanderdriften von Nord und Süd, zum Krieg und seinen Folgen sowie eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas, wie die Manifest Destiny, die wirtschaftliche und demografische Entwicklung, die Eskalation der Konflikte und den Einfluss der Sklaverei auf den Kriegsverlauf und die Nachkriegszeit.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Hausarbeit bietet Zusammenfassungen der Einleitung und des Kapitels zur Entwicklung der USA bis 1854. Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage und skizziert die Dualitäten im Norden und Süden. Das Kapitel zur Entwicklung der USA bis 1854 beschreibt das immense Wachstum und die Rolle der Expansion und der Sklaverei.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Hausarbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Amerikanischer Bürgerkrieg, Sklaverei, Manifest Destiny, Expansion der USA, Nord-Süd-Konflikt, Wirtschaftliche Entwicklung, Politische Entwicklung, Gesellschaftliche Entwicklung, Emanzipationsproklamation.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, den komplexen Zusammenhang zwischen der Sklaverei und dem Ausbruch des Amerikanischen Bürgerkriegs zu untersuchen und ein umfassenderes Verständnis der Ursachen des Krieges zu liefern, indem sie über die rein sklaverei-zentrierte Perspektive hinausgeht.
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- Jürgen Dibbelink (Author), 2010, Die "Peculiar Institution" und der amerikanische Bürgerkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174219