Die Lehre vom Heiligen Geist gehört zu den wesentlichen Themen des christlichen Gottesverständnisses

Zeigen Sie auf, welche biblischen Grundlagen es hierfür gibt und welche dogmengeschichtlichen Festlegungen sich darauf aufbauend entwickelt haben


Studienarbeit, 2009

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

A. Einleitung

B.1. Die Lehre vom Heiligen Geist als wesentliches Thema des christlichen Gottesverständnisses.
1.1 Bedeutung des Wortes Heiliger Geist
1.11 Das hebräische Wort ruach
1.12 Das griechische Wort pneuma
1.13 Das griechische Wort Paraklet
1.14 Das lateinische Wort spiritus
1.15 Heiliger Geist
1.2. Die Lehre vom Heiligen Geist
1.3. Das christliche Gottesverständnis
2. Biblische Grundlagen für den Heiligen Geist und dessen Lehre
2.1 Der Heilige Geist im AT
2.2 Der Heilige Geist im NT
3. Die dogmengeschichtliche Festlegung
3.1 Der Begriff Dogma
3.2 Die Dogmengeschichte der Pneumatologie

C. Schlussgedanke

Anhang: Literaturverzeichnis

A. Einleitung

Jeder Gottesdienst, jede Andacht und auch persönliche Gebete beginnen mit den Worten. „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Gott als Vater und Jesus als Sohn Gottes sind Begriffe, die für jeden mit einer bestimmten Vorstellung verbunden sind. Mit dem Heiligen Geist ist eine Vorstellung schon viel schwieriger. Fragt man Kinder, was sie sich darunter vorstellen, kommt gleich die Antwort „das Gespenst von Gott“, Jugendliche haben auch noch teilweise ein Gespenst im Sinn, aber sprechen vom Geist eher als Verstand. Sie haben dabei vor allem die Trennung von Körper als Materie und den Geist als Verstand oder auch das eigene Sein im Blick. Von Erwachsenen bekommt man oft die Antwort: der Heilige Geist ist eine Taube, die vom Himmel kommt (in Anlehnung an die Taufe Jesu, wie in allen vier Evangelien beschrieben). Da wird das Wesen mit dem Bild gleichgesetzt. Der Heilige Geist wird auch die Kraft Gottes genannt. Weitere Bilder oder Symbole für den Heiligen Geist sind Feuerzungen (Pfingstereignis) oder auch Wasser (Taufe; oder das Wasser, das aus der durchbohrten Seite Jesu rinnt). In den Sakramenten wird der Heilige Geist durch Handauflegung oder Salbung mit Öl (Firmung) gespendet, und damit die Gnade Gottes den Gläubigen mitgeteilt. Dies soll im Leben der Gläubigen Frucht bringen. Geist kommt auch im Sprachgebrauch recht häufig vor, so z.B. als die Lebensgeister, die vom Kaffee geweckt werden. Es gibt den Teamgeist, Geistesblitze, gute und böse Geister, geistreiche Ideen usw

Was also ist in Wahrheit der Heilige Geist?

B. Die Lehre vom Heiligen Geist als wesentliches Thema des christlichen Gottesverständnisses

Diese Aussage der Überschrift muss zuerst einmal in die verschiedenen Teile aufgegliedert und definiert werden

1.1. Bedeutung des Wortes Heiliger Geist

Die Bezeichnung Heiliger Geist oder Gottes Geist kommt in der Bibel an vielen Stellen - sowohl im AT (Altes Testament) als auch im NT (Neues Testament) - vor

Dabei werden verschiedene Bilder und Ausdrucksformen für den Geist benutzt. Immer ist es dabei eine Kraft, die von Gott ausgeht und etwas bewirkt. Der Geist wird von Gott geschenkt, aber auch wieder zurückgenommen

1.11 Das hebräische Wort ruach

Im hebräischen steht das Wort ruach, was Wind, Hauch, Atem, Geist bedeutet und in einer weiblichen Form gebraucht wird. Es ist die Lebenskraft. Die ruach ist in natürlichen Vorgängen zu erkennen und ist so als eine Gabe Gottes als Schöpfer aller Dinge zu sehen. In einem Fresko der Heiligsten Dreifaltigkeit in der Kirche Urschalling ist der Heilige Geist als Frau dargestellt.[1] In der feministischen Theologie wird ruach die weibliche Seite Gottes genannt. So wie die Frau einem Kind das Leben schenkt, ist hier die lebensspendende Kraft des Geistes sichtbar. Alles, was lebt und atmet, hat Geist. Dies wird besonders im Schöpfungsbericht oder in dem Text Ezechiel 37,1-10 sichtbar

1.12 Das griechische Wort pneuma

Das griechische Wort für Geist ist pneuma und heißt Wind, Böe, Sturm aber auch Luft und Atem, wie es im medizinischen Gebrauch üblich ist. Es ist ein sächlicher Ausdruck. In der Bibel steht es für den Lebensatem, den Gott schenkt. Gleichzeitig steht es auch für die Kraft in den Naturgewalten, die Leben weitertragen können, wie den Wind, der den Samen der Pflanzen überträgt oder die Wolken antreibt, die den notwendigen Regen bringen. In dem biblischen pneuma ist Gott als der Schöpfer zu sehen, der in allen Elementen und Lebewesen gegenwärtig ist und wirkt

1.13 Das griechische Wort Paraklet

Der aus dem griechischen kommende Name parakletos bedeutet Beistand oder Fürsprecher, Anwalt und wird im Johannesevangelium in den Abschiedsreden Jesu für den Heiligen Geist eingeführt. (Joh. 14,16; 14,26; 15,26; 16,7-11; 16,13-15) Als Paraklet wird der Geist den Jüngern geschickt, um an Jesus Stelle die Gläubigen weiter zu führen und lehren. Er soll wie ein Anwalt für Jesus und seine Gemeinde Zeugnis ablegen. Er ist ebenso Tröster wie auch Lehrer

1.14 Das lateinische Wort spiritus

Das lateinische Wort spiritus bedeutet Geist. In dem Wort spiritus sanctus (Heiliger Geist) oder spiritus dei (Geist Gottes) ist die Kraft Gottes, die dem Menschen Spiritualität (Geistigkeit) gibt, zu verstehen. Durch den von Gott geschenkten spiritus wird der Mensch fähig, in eine Beziehung zu Gott zu kommen. Durch diese Spiritualität können Menschen, über ihre eigenen Kräfte hinauswachsend, für die Gemeinschaft handeln, oder kreativ tätig werden

1.15 Heiliger Geist

Die Bibel nennt den Geist Gottes heilig, weil er Teil von Gott ist und damit anders als alles in der Welt. Durch den Geist Gottes ist der Schöpfer Gott mit dem von ihm Geschaffenen verbunden. Als Wirkung des Geistes zählt die Bibel in Galater 5,22-23 Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung auf, wobei nach 1.Kor. 13 die Liebe das Wichtigste ist. Der Mensch erfährt den Heiligen Geist also in den gewöhnlichen Dingen des Lebens und im Umgang mit den Mitmenschen. Im Sprachgebrauch ist der Heilige Geist, wie auch Gott Vater und Sohn Jesus, männlich besetzt. Davon ausgehend wird Gott immer nur als Mann gedeutet. Im ersten Schöpfungsbericht erschafft Gott den Menschen nach seinem Abbild als Mann und Frau. Dies bedenkend, sollte man davon ausgehen, dass Gott natürlich auch eine weibliche Seite hat, wie im Wort ruach ausgedrückt ist. Bedenkt man nun alle Bezeichnungen des Heiligen Geistes, die ja sowohl männlich, sächlich als auch weiblich besetzt sind, muss man davon ausgehen, dass Heiliger Geist alles ist oder auf jeden Fall viel mehr, als mit menschlichen Worten ausdrückbar

1.2 Die Lehre vom Heiligen Geist

Die Lehre vom Heiligen Geist wird in der Theologie Pneumatologie genannt. Dies leitet sich aus den griechischen Wörtern pneuma (s.o.) und logos ( Wort, Sache, Ding) ab

[...]


[1] LB 12, 3.22

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Lehre vom Heiligen Geist gehört zu den wesentlichen Themen des christlichen Gottesverständnisses
Untertitel
Zeigen Sie auf, welche biblischen Grundlagen es hierfür gibt und welche dogmengeschichtlichen Festlegungen sich darauf aufbauend entwickelt haben
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
12
Katalognummer
V174486
ISBN (eBook)
9783640950836
ISBN (Buch)
9783640950263
Dateigröße
495 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
lehre, heiligen, geist, themen, gottesverständnisses, zeigen, grundlagen, festlegungen
Arbeit zitieren
Reinhildt Kühnst (Autor:in), 2009, Die Lehre vom Heiligen Geist gehört zu den wesentlichen Themen des christlichen Gottesverständnisses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174486

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