Angesichts der stark angestiegenen Anfrage nach Bio-Gemüse und Bio-Produkten allgemein sowie des immer größer werdenden Bio-Sortiments in Supermärkten und Discountern gewinnt dieses Thema sowohl an Relevanz als auch an öffentlicher Aufmerksamkeit. Der so genannte „Bio-Boom“ und der Einstieg des Lebensmitteleinzelhandels ins Geschäft mit Bio-Lebensmitteln abseits vom Nischenprodukt haben den Handel vor neue Herausforderungen gestellt, was die Sicherung des Ressourcenflusses angeht.
Wir werden das von Prof. Müller-Christ vorgeschlagene Analyseraster für materielle Ressourcen verwenden, welches wir im Folgenden erläutern werden.
In der Betrachtung der Ressource machte die Anwendung des Analyserasters auf unser Thema es notwenig, den Begriff der Ressource weiter zu fassen. Er sollte sich nicht nur auf die Bio-Lebensmittel an sich, welche für den Lebensmitteleinzelhandel selbst eine Ressource sind, deren Ressourcenfluss sichergestellt werden muss, beziehen, sondern auch auf den Boden, der die ökologisch erzeugten Lebensmittel hervorbringt.
Im Bereich der Eigentumsregel werden wir untersuchen, in wessen Besitz die Böden sind, die für ökologischen Landbau genutzt werden können, ob die Böden in staatlicher oder privater Hand sind.
Im Bereich der Nutzungsregel werden wir die Frage klären, was auf diesen Böden angebaut wird, welche Gründe es für Landwirte gibt, sich für oder gegen ökologischen Landbau zu entscheiden, und wie die Lebensmitteleinzelhandelsketten darauf Einfluss nehmen können, um ihren Warenzufluss aufrecht zu erhalten.
Im Rahmen der Schutzregel werden wir betrachten, wer im Ressourcenregime den Schutz ausübt. Als Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion werden wir die Regeln für Dauerhaftigkeit, also in diesem Fall die Bio-Zertifizierungen, betrachten. Wir werden vorrangig das deutsche Bio-Siegel und die EU-Öko-Verordnung behandeln.
Die Verteilungsregel bezieht sich in unserem Analyseraster auf den Markt für Bio-Produkte. Die Eigengesetzlichkeiten sind in diesem Zusammenhang der Marktzugang, der Marktanteil und das Marktanteilswachstum.
Bezug nehmend auf den Grundgedanken unseres Kurses muss betrachtet werden, inwiefern Nachhaltigkeit sich im Themenkomplex Bio-Gemüse wieder findet und von welcher Bedeutung Nachhaltigkeit bei der Produktion und der Vermarktung von Bio-Gemüse ist. Ist Nachhaltigkeit bereits in diese Prozesse implementiert, und inwieweit kann und muss sie noch implementiert werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition: ökologischer Landbau
- 2. Analyseraster
- 2.1 Eigentumsregel
- 2.1.1 Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion
- 2.1.2 Veränderungstreiber
- 2.2 Nutzungsregel
- 2.2.1 Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion
- 2.2.2 Veränderungstreiber
- 2.3 Schutzregel
- 2.3.1 Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion
- 2.3.2 Veränderungstreiber
- 2.4 Verteilungsregel
- 2.4.1 Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion
- 2.4.2 Veränderungstreiber
- 3. Handlungsempfehlungen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Projektarbeit ist es, das Ressourcenregime der Ware Bio-Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel zu analysieren. Dazu wird das Analyseraster von Prof. Müller-Christ für materielle Ressourcen verwendet, welches in der Arbeit näher erläutert wird.
- Eigentumsregel: Besitzverhältnisse des Bodens, der für ökologischen Landbau genutzt wird.
- Nutzungsregel: Entscheidung des Landwirts für oder gegen ökologischen Landbau und Einflussmöglichkeiten des Lebensmitteleinzelhandels.
- Schutzregel: Akteure, die den Schutz des Ressourcenregimes im Bereich Bio-Gemüse ausüben, wie z.B. Zertifizierungsstellen.
- Verteilungsregel: Markt für Bio-Produkte, Marktzugang, Marktanteile und Einflussfaktoren wie Kundenmotive und Verkaufsstrategien des Lebensmitteleinzelhandels.
- Nachhaltigkeit: Bedeutung und Implementierung von Nachhaltigkeitsaspekten in der Produktion und Vermarktung von Bio-Gemüse.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Arbeit stellt das Thema „Ressourcenregime der Ware Bio-Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel“ vor und erklärt die Relevanz des Themas angesichts des „Bio-Booms“ und des steigenden Bio-Sortiments im Lebensmitteleinzelhandel. Das Analyseraster von Prof. Müller-Christ wird vorgestellt und auf das Thema angewendet.
2. Analyseraster
Das Kapitel beschreibt die vier Regeln des Analyserasters: Eigentumsregel, Nutzungsregel, Schutzregel und Verteilungsregel. Jede Regel wird anhand von Eigengesetzlichkeiten der Reproduktion und Veränderungstreibern erläutert. Dabei werden konkrete Beispiele aus dem Bereich Bio-Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel betrachtet.
3. Handlungsempfehlungen
Dieses Kapitel beinhaltet Handlungsempfehlungen für den Lebensmitteleinzelhandel, um den Ressourcenfluss von Bio-Gemüse zu sichern und zu verbessern.
4. Fazit
Das Kapitel enthält ein zusammenfassendes Fazit der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind Bio-Gemüse, Lebensmitteleinzelhandel, Ressourcenregime, Analyseraster, Eigentumsregel, Nutzungsregel, Schutzregel, Verteilungsregel, Nachhaltigkeit, Veränderungstreiber, Bio-Zertifizierung, Kundenmotive, Verkaufsstrategien, Marktanteile.
- Quote paper
- Stefanie Norden (Author), Tristan Büchtmann (Author), 2007, Ressourcenregime der Ware Bio-Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175488