Die Vielseitigkeit gesprochener Sprache bietet der Diskursanalyse eine reichhaltige Basis zur linguistischen Beschreibung einzelsprachlicher Phänomene.
Im Folgenden soll versucht werden, spontan gesprochene Sprache unter textuell-pragmatischem Gesichtspunkt im Vergleich zur Bühnensprache isoliert von der inhaltlichen Aussage zu betrachten. Zur Materialbasis der Untersuchung gehören sowohl Denise François' linguistisch motiviertes Corpus d'Argenteuil, eines der nach Koch/Oesterreicher (1990 : 34) ergiebigsten Corpora spontaner Alltagssprache, als auch als Ausdruck literarisch stilisierter Mündlichkeit Jean-Paul Sartre's zeitgenössisches Stück Huis Clos.
Nach kurzen Überlegungen zur Theorie der Sprechsituation und einer statistischen Syntaxbewertung, stellen Gesprächswörter laut Koch/Oesterreicher in ihrer Eigenschaft als "ausgesprochen sparsame, auf kommunikative Nähe zugeschnittene Versprachlichungsmittel" das Zentrum der zu diskutierenden nähesprachlichen Funktionsbereiche Gliederung, turn-taking, Kontakt, Überbrückung, Korrektur, Emotionalität und Abtönung dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Pragmatik der Sprechsituation im natürlichen und dramatischen Dialog
- Das natürliche Gespräch
- Das Gespräch auf der Bühne
- Zur Schwierigkeit eines Vergleichs von spontaner Alltagssprache und Bühnensprache
- Charakterisierung der Corpora
- Vorstellung einer Methode
- Statistische Analyse zur Syntax
- Eine textuell-pragmatische Analyse zu Gesprächswörtern
- Die Gliederung
- Anfangssignale
- Schlusssignale
- Der Sprecherwechsel
- Die turn-Übernahme
- Das turn-Ende
- Der Kontakt
- Sprechersignale
- Hörersignale
- Die Überbrückung und die Korrektur
- Überbrückungsphänomene
- Korrektursignale
- Die Emotionalität
- Die Abtönung
- Bewertung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Vergleich spontaner Alltagssprache mit der Theatersprache, indem sie gesprochene Sprache unter textuell-pragmatischem Gesichtspunkt isoliert von der inhaltlichen Aussage betrachtet. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von Denise François' Corpus d'Argenteuil und Jean-Paul Sartre's Huis Clos. Die Analyse konzentriert sich auf Gesprächswörter und deren Funktion in den verschiedenen Kontexten.
- Vergleich von spontaner Alltagssprache und Bühnensprache
- Textuell-pragmatische Analyse von Gesprächswörtern
- Untersuchung der Sprechsituation im natürlichen und dramatischen Dialog
- Analyse der syntaktischen Strukturen
- Beschreibung sprachlicher Mittel zur Gliederung, Sprecherwechsel und Kontakt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der linguistischen Beschreibung gesprochener Sprache ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Vergleich von spontaner Alltagssprache und Theatersprache vor. Sie benennt die verwendeten Corpora (Corpus d'Argenteuil und Huis Clos) und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der sich auf eine textuell-pragmatische Analyse von Gesprächswörtern konzentriert.
Zur Pragmatik der Sprechsituation im natürlichen und dramatischen Dialog: Dieses Kapitel beleuchtet die pragmatischen Bedingungen eines Dialogs, basierend auf der modernen Gesprächstheorie. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen natürlichem und dramatischem Dialog hinsichtlich der Sprecher- und Hörerrollen, des sprachlichen Symbolsystems und der Interaktionsgeschichte der Gesprächspartner herausgestellt. Die Analyse betont, dass trotz formaler Ähnlichkeiten Unterschiede in der Redezugehörigkeit bestehen.
Zur Schwierigkeit eines Vergleichs von spontaner Alltagssprache und Bühnensprache: Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen beim Vergleich der beiden Sprachformen. Es charakterisiert die spezifischen Eigenschaften der gewählten Corpora, die sowohl spontane Alltagssprache als auch literarisch stilisierte Mündlichkeit repräsentieren. Weiterhin skizziert es eine methodische Vorgehensweise für die vergleichende Analyse.
Statistische Analyse zur Syntax: (Annahme: Dieses Kapitel enthält eine statistische Auswertung der Syntax beider Corpora. Die genaue Beschreibung fehlt im gegebenen Text.) Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer quantitativen Analyse der syntaktischen Strukturen in den beiden Corpora. Die statistische Auswertung soll Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Satzbauweise von spontaner und inszenierter Sprache aufzeigen und bildet die Grundlage für die weitere textuell-pragmatische Analyse.
Eine textuell-pragmatische Analyse zu Gesprächswörtern: Dieses Kapitel analysiert die Funktion von Gesprächswörtern (Gliederung, Sprecherwechsel, Kontakt, Überbrückung, Korrektur, Emotionalität, Abtönung) in beiden Corpora. Es untersucht, wie diese Elemente die kommunikative Interaktion in natürlichen und dramatischen Dialogen strukturieren und beeinflussen. Der Fokus liegt auf der differenzierten Verwendung dieser sprachlichen Mittel in den jeweiligen Kontexten.
Schlüsselwörter
Spontansprache, Theatersprache, Gesprächsanalyse, Pragmatik, Textlinguistik, Corpus d'Argenteuil, Huis Clos (Sartre), Gesprächswörter, Sprecherwechsel, Kommunikation, Dialoganalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse von Spontansprache und Theatersprache
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Vergleich von spontaner Alltagssprache mit der Sprache des Theaters. Der Fokus liegt dabei auf einer textuell-pragmatischen Analyse, die die gesprochene Sprache isoliert von ihrem inhaltlichen Aussage betrachtet. Verglichen werden das Corpus d'Argenteuil und Jean-Paul Sartres "Huis Clos". Im Mittelpunkt steht die Analyse von Gesprächswörtern und deren Funktion in unterschiedlichen Kontexten.
Welche Corpora werden verwendet?
Die Analyse basiert auf zwei Corpora: dem Corpus d'Argenteuil (repräsentativ für spontane Alltagssprache) und Jean-Paul Sartres "Huis Clos" (repräsentativ für literarisch stilisierte Mündlichkeit im Theaterkontext).
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit kombiniert quantitative und qualitative Methoden. Es wird eine statistische Syntaxanalyse durchgeführt, um Unterschiede in der Satzstruktur aufzuzeigen. Der Hauptteil der Analyse ist jedoch textuell-pragmatisch ausgerichtet und konzentriert sich auf die Funktion von Gesprächswörtern.
Welche Aspekte der Sprache werden untersucht?
Die Analyse untersucht verschiedene Aspekte der gesprochenen Sprache, darunter die Pragmatik der Sprechsituation, die syntaktischen Strukturen, sowie die Funktion von Gesprächswörtern im Hinblick auf Gliederung, Sprecherwechsel, Kontakt, Überbrückung, Korrektur, Emotionalität und Abtönung.
Welche Gesprächswörter werden analysiert?
Die Analyse betrachtet Gesprächswörter in Bezug auf ihre Funktion bei der Strukturierung und Gestaltung der Kommunikation. Dies umfasst unter anderem Anfangs- und Schlusssignale, Signale zum Sprecherwechsel, Kontaktsignale (Sprecher- und Hörersignale), Überbrückungsphänomene und Korrektursignale.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie unterscheiden sich spontane Alltagssprache und Bühnensprache in Bezug auf die Verwendung von Gesprächswörtern und die pragmatischen Bedingungen des Dialogs?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Einleitung, ein Kapitel zur Pragmatik der Sprechsituation, ein Kapitel zu den Schwierigkeiten des Vergleichs beider Sprachformen, ein Kapitel zur statistischen Syntaxanalyse, ein Kapitel zur textuell-pragmatischen Analyse von Gesprächswörtern, eine Bewertung und eine Schlussbemerkung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Spontansprache, Theatersprache, Gesprächsanalyse, Pragmatik, Textlinguistik, Corpus d'Argenteuil, Huis Clos (Sartre), Gesprächswörter, Sprecherwechsel, Kommunikation, Dialoganalyse.
Was ist das Fazit der Arbeit (vorläufig)?
Ein vorläufiges Fazit lässt sich aus dem gegebenen Text nicht ziehen. Die detaillierte Auswertung der Daten und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen sind in den einzelnen Kapiteln der Arbeit dargestellt.
- Arbeit zitieren
- Kirsten Vera van Rhee (Autor:in), 1996, Spontan gesprochene Sprache im linguistischen Vergleich mit der Theatersprache bei Jean-Paul Sartre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175699