Im Zeitalter der Globalisierung und dem daraus resultierenden Wegfall der europäischen Grenzformalitäten sind durch Ein- und Auswanderungen viele Kulturen auf neue und vielfältige Weise miteinander konfrontiert. Durch das Anwerbe-Abkommen von 1955 wurde Deutschland zu einem multikulturellen Land. Gastarbeiter aus der Türkei, Italien, Spanien und Griechenland wurden in die Bundesrepublik Deutschland gerufen, um die Wirtschaft mit anzukurbeln, da viele deutsche Bürger im Krieg gefallen waren. Das Thema „Aufwachsen in Migrantenfamilien“ hat mich deshalb angesprochen, da es sich in meiner eigenen Biografie widerspiegelt. Ich selber bin Kind einer bikulturellen Ehe: Mein Vater kommt aus Dinslaken, einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet nahe Düsseldorf (Deutschland). Meine Mutter hingegen stammt von der kleinen Insel Ischia im Golf von Neapel (Italien). Zudem wollte ich meinen Mitstudenten an persönlichen Beispielen zeigen, wie der Alltag in Migrationsfamilien bzw. wie die Sicht auf einige Dinge aussieht, auf die ich im Laufe der Verschriftlichung des Referates näher eingehen werde, wie z.B. die Rolle der Frau in der Familie oder die Partnerschaft und Geschlechterrollen in Familien mit Migrationshintergrund.
Dieser Ausarbeitung liegt die Studie „Viele Welten leben – Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen mit griechischem, italienischem, jugoslawischem, türkischem und Aussiedlerhintergrund“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zu Grunde. Da die Befragten dieser Studie Mädchen mit Migrationshintergrund sind, werde ich mit dem Wort „Jugendliche“ das weibliche Geschlecht bezeichnen. Zudem sollten Wörter wie „Arbeitsmigranten“ und „Migrantenfamilien“ nicht als Beleidigung oder Provokation gesehen werden.
Vorwort
Im Zeitalter der Globalisierung und dem daraus resultierenden Wegfall der europäischen Grenzformalitäten sind durch Ein- und Auswanderungen viele Kulturen auf neue und vielfältige Weise miteinander konfrontiert. Durch das Anwerbe-Abkommen von 1955 wurde Deutschland zu einem multikulturellen Land. Gastarbeiter aus der Türkei, Italien, Spanien und Griechenland wurden in die Bundesrepublik Deutschland gerufen, um die Wirtschaft mit anzukurbeln, da viele deutsche Bürger im Krieg gefallen waren. Das Thema „Aufwachsen in Migrantenfamilien“ hat mich deshalb angesprochen, da es sich in meiner eigenen Biografie widerspiegelt. Ich selber bin Kind einer bikulturellen Ehe: Mein Vater kommt aus Dinslaken, einer kleinen Stadt im Ruhrgebiet nahe Düsseldorf (Deutschland). Meine Mutter hingegen stammt von der kleinen Insel Ischia im Golf von Neapel (Italien). Zudem wollte ich meinen Mitstudenten an persönlichen Beispielen zeigen, wie der Alltag in Migrationsfamilien bzw. wie die Sicht auf einige Dinge aussieht, auf die ich im Laufe der Verschriftlichung des Referates näher eingehen werde, wie z.B. die Rolle der Frau in der Familie oder die Partnerschaft und Geschlechterrollen in Familien mit Migrationshintergrund.
Dieser Ausarbeitung liegt die Studie „Viele Welten leben – Lebenslagen von Mädchen und jungen Frauen mit griechischem, italienischem, jugoslawischem, türkischem und Aussiedlerhintergrund“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, zu Grunde. Da die Befragten dieser Studie Mädchen mit Migrationshintergrund sind, werde ich mit dem Wort „Jugendliche“ das weibliche Geschlecht bezeichnen. Zudem sollten Wörter wie „Arbeitsmigranten“ und „Migrantenfamilien“ nicht als Beleidigung oder Provokation gesehen werden.
1. Die Studie „Viele Welten leben“: Wieso? Weshalb? Warum?
Die Mädchen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund machen in Deutschland einen großen Teil der jugendlichen Bevölkerung aus. Weil viele vorangegangene Studien nur lückenhaft Auskunft über die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen geben konnten, versucht die Studie „Viele Welten leben“ diese Lücke zu schließen. Zudem gibt die Studie Auskunft über die Orientierungen, Einstellungen und Wünsche der Mädchen mit Migrationshintergrund.
Befragt worden sind in der Zeit von November 2001 bis März 2002 950 Mädchen und unverheiratete Frauen zwischen 15 und 21 Jahren mit griechischem, italienischem, ehemals jugoslawischem und türkischem Hintergrund mit einem standardisierten Fragenbogen mit 138 Fragen. Bei den befragten Mädchen und jungen Frauen mit ehemals jugoslawischem Hintergrund handelt es sich überwiegend um serbische und bosnische Mädchen.
Die Befragungen wurden in verschiedenen Städten Deutschlands durchgeführt. Zu den Befragungsregionen gehörten: Berlin, Frankfurt/Main, Mannheim, Völklingen, Dresden, Chemnitz, der Ballungsraum des Ruhrgebiets mit Befragungen in den Städten Duisburg und Essen, so wie den Kreisen Unna und Recklinghausen. Dabei waren die größte Gruppe,der befragten Mädchen und Jugendlichen, die Arbeitermigranten. Diese wurden mit 75% per Zufallauswahl aus dem Einwohnermelderegister und 25% mit dem Schneeballsystem ermittelt. Die Aussiedlerfamilien wurden nur über das Schneeballsystem ermittelt. Mit dem Begriff „Schneeballsystem“, bezeichnet man einen sozialen Prozess, bei dem Unbeteiligte von Werbenden aufgefordert werden, selber andere Unbeteiligte zu werben. Dadurch steigt die Zahl der Geworbenen und der Werbenden schnell.
Dennoch wurden die Mädchen und jungen Frauen durch Eigenschaften eingegrenzt. Sie sollten nicht eigenständig in Deutschland eingewandert, in Migrantenfamilien eingeborene Töchter sein und keine Heiratsmigrantinnen oder Kinder aus bikulturellen Ehen sein. In der Befragung, gibt es wenige Asylberechtigte und Flüchtlinge, jedoch spielen diese beiden Faktoren bei den Mädchen und jungen Frauen mit ehemals jugoslawischem Hintergrund eine Rolle.
2. Migrationsbiografien
Bei der Befragung „Viele Welten Leben“ wurden die vier größten Gruppen mit überwiegend Arbeitsmigranten und Spätaussiedlerinnen gegenübergestellt.
Die meisten Kinder der Aussiedlerfamilien kamen oft als Seiteneinsteiger in das deutsche Schulsystem. 42% waren zwischen sieben und zwölf Jahre alt, 53% hingegen waren bereits über dreizehn, als sie nach Deutschland einreisten. Aus persönlicher Erfahrung entscheiden die Eltern meist selbst, was das Familienleben anbetrifft und nur sehr selten werden die Kinder in das Geschehen mit eingebunden. So kommt es auch in der Befragung zum Ausdruck, dass nur 23% der Kinder und Jugendlichen in der Familie ein Mitspracherecht hatten und mitgewirkt haben, ihr Heimatland zu verlassen. 58% wurden in die Entscheidung nicht einbezogen. Auch wenn die Kinder nicht bei der Entscheidung mitgewirkt haben, wollten 68% von ihnen nach Deutschland ausreisen. Lediglich 12% wollten ihr Heimatland nicht verlassen.
2.1 Migrationsbiografien –Griechenland
Die Jugendlichen mit griechischem Migrationshintergrund sind mehr als die anderen Gruppen zwischen Deutschland und Griechenland gependelt (12%) und haben weniger ununterbrochen in Deutschland gelebt. Zudem ist Zahl der Seiteneinsteigerinnen in das deutsche Schulsystem mit 21% sehr hoch. Dennoch besitzen die meisten eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, aber kaum die deutsche Staatsangehörigkeit.
2.2 Migrationsbiografien – Italien
77% der aus Italien stammenden Mädchen und jungen Frauen haben ununterbrochen in Deutschland gelebt. Von diesen 77% kamen nur 11% der Kinder und Jugendlichen bis zum sechsten Lebensjahr nach Deutschland. Das Pendelverhalten der Italiener ist mit 3% nur sehr gering ausgeprägt.
Das Pendelverhalten beschreibt die Situation des ständigen Wohnortwechsels zwischen beiden Ländern.
Fast alle Mädchen mit italienischem Migrationshintergrund haben eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis. Diese Mädchen haben zum größten Teil die italienische Staatsangehörigkeit behalten.
2.3 Migrationsbiografien - ehemaliges Jugoslawien
Diese befragte Gruppe wird in zwei Gruppen geteilt. Zu einem gibt es die Kinder der Arbeitsmigranten. Dazu gehören 46% der Kinder, die ununterbrochen in Deutschland gelebt haben. Diese besitzen überwiegend eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Zu anderem gibt es die Kinder aus Flüchtlingsfamilien. 25% dieser Kinder sind erst nach dem siebten Lebensjahr, als Seiteneinsteiger in das deutsche Schulsystem, eingereist. Sie verfügen selten über eine gesicherte Aufenthalterlaubnis.
2.4 Migrationsbiografien – Türkei
Bei den befragten Mädchen mit türkischem Hintergrund haben, mehr als bei allen anderen befragten Gruppen, 83% ununterbrochen in Deutschland gelebt. Von den nach Deutschland eingereisten Mädchen und jungen Frauen waren nur 5% über sechs Jahre alt. Ähnlich wie bei den Mädchen mit italienischem Migrationshintergrund zeigen 3% das Pendelverhalten. Genau wie bei den anderen Gruppen besitzen diese einen unbefristeten Aufenthalt jedoch, als einzige mit 23% die deutsche Staatsangehörigkeit.
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