„Wer einen Menschen bessern will, muss ihn erst einmal respektieren“ (Ronner, M. zit. n. Romano Guardini. S. 237, 2003). Mit diesem Zitat von Romano Guardini soll die schriftliche Ausarbeitung zum Thema „Jung und Moslem in Deutschland“ eingeleitet werden. Es verweist auf ein immer größer werdendes Problem in der Bundesrepublik Deutschland, welches in Form von spannungsvollen Beziehungen zwischen den Religionen bzw. Glaubensrichtungen, aber auch in Bezug auf die unterschiedlich gelebten Werte und Normen des Islams auf der einen Seite und der westlichen Welt auf der anderen Seite zum Ausdruck kommt. Gegenseitiger Respekt, ein friedvolles Zusammenleben und Vorurteilslosigkeit scheinen in Deutschland deshalb immer weniger Bestätigung zu finden.
Die vorliegende schriftliche Ausarbeitung nimmt sich der Analyse dieses Problems an und geht speziell auf die jüngere Generation, der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Muslime ein.
Im ersten Kapitel wird auf die Struktur, Sprachkenntnis, Wohnverhältnis, schulische Ausbildung sowie der Arbeitssituation der in Deutschland wohnhaften Muslime eingegangen. Die Basis der dafür notwendigen Daten zur weiteren Veranschaulichung liefert hauptsächlich das Sammelband „Junge Muslime in Deutschland“ von Claudia Lübcke, welches sich auf Ergebnisse aktueller, empirischer Untersuchungen zu diesem Themenbereich bezieht. Ein erster Überblick und die Beschreibung von relevanten Hintergrundinformationen sollen in diesem Teil aufgezeigt werden, wobei die Bedeutung der Glaubensrichtung noch unbeachtet bleibt und erst im anschließenden Kapitel aufgegriffen wird. Die Problemstellung der Diskriminierung, soziale Benachteiligung und unzureichende Integration werden folgend im zweiten Kapitel eingeleitet und später weiter behandelt. Die Frage der herrschenden Verständnislosigkeit auf deutscher bzw. nichtmuslimischer Seite soll hier hervorgehoben werden. Aufgrund dessen werden provozierende und sogenannte „Reizthemen“, wie die Zwangsheirat, das Tragen des Kopftuches oder der Ehrenmord, die ihre Legitimation dem islamischen Glauben verdanken und das alltägliche Leben junger Muslime in Deutschland beeinflussen, untersucht sowie diskutiert (vgl. Lübcke, C. S. 7, 2007).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Lebenssituation junger Muslime in Deutschland
- 3. Religion, Sitten und Bräuche sowie Verständnislosigkeit
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Ausarbeitung befasst sich mit der Problematik von Spannungen zwischen jungen Muslimen und der deutschen Gesellschaft. Die Analyse konzentriert sich auf die jüngere Generation der in Deutschland lebenden Muslime und zielt darauf ab, die Herausforderungen in Bezug auf Integration, Diskriminierung und Verständnislosigkeit zu beleuchten.
- Lebenssituation junger Muslime in Deutschland
- Religion, Sitten und Bräuche im Islam
- Verständnislosigkeit und Diskriminierung gegenüber Muslimen
- Reizthemen wie Zwangsheirat, Kopftuch und Ehrenmord
- Integration junger Muslime in die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel untersucht die Lebenssituation junger Muslime in Deutschland, indem es die Struktur, Sprachkenntnis, Wohnverhältnisse, schulische Ausbildung und Arbeitssituation beleuchtet. Die Daten basieren hauptsächlich auf dem Sammelband "Junge Muslime in Deutschland" von Claudia Lübcke. Das Kapitel stellt einen ersten Überblick und relevante Hintergrundinformationen zur Verfügung, ohne sich jedoch mit der Glaubensrichtung auseinanderzusetzen.
Das zweite Kapitel führt die Problematik der Diskriminierung, sozialen Benachteiligung und unzureichenden Integration ein. Es wird die herrschende Verständnislosigkeit auf deutscher Seite hervorgehoben und die Bedeutung von "Reizthemen" wie Zwangsheirat, Kopftuch oder Ehrenmord in Bezug auf das tägliche Leben junger Muslime in Deutschland diskutiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen junger Muslime in Deutschland, Integration, Diskriminierung, Verständnislosigkeit, Religion, Sitten und Bräuche, "Reizthemen" wie Zwangsheirat, Kopftuch und Ehrenmord, sowie der Lebenssituation von Migranten in Deutschland.
- Quote paper
- Johannes Keller (Author), 2009, Jugendkulturen junger Muslime, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177008