Eine Sprache zu lernen, die nur eine sehr kleine Bevölkerungsgruppe spricht – ist das
wirklich sinnvoll? Wäre es da nicht logischer eine der weit verbreiteten Sprachen zu lernen,
wie etwa Französisch oder Englisch? In dieser Arbeit soll genau diese Frage exemplarisch
am Beispiel des Créole1 von Französisch-Guayana beantwortet werden.
Hierfür wird nach einem Exkurs in die Geschichte der Region und der Entstehung des Créole
auf dessen grammatikalische Besonderheiten eingegangen werden. Hierbei wird das Créole
im Vergleich mit dem Französischen betrachtet, um zu ermitteln, ob es sich bei dem Créole
tatsächlich um eine eigenständige Sprache, oder, wie häufig angenommen, um einen Dialekt
des Französischen handelt. In diesem ersten Teil der Arbeit soll unter anderem der Wert des
Créole für die Linguisten und die Sprachwissenschaft betont werden und so ein erster Grund
für die Erhaltung des Créole aufgezeigt werden.
Im Anschluss soll analysiert werden, welchen kulturellen Wert die Sprache für die
Guayanesen hat und inwiefern Créole im Alltag, etwa in Verwaltung, Schule und Medien,
überhaupt noch präsent ist. Haben sich die Guayanesen selbst vielleicht schon mit dem
drohenden Sprachentod des Créole abgefunden und arrangiert oder setzen sie sich für den
Erhalt ihrer Muttersprache ein?
Die Arbeit schließt mit einem Fazit, in dem nochmals zusammen gefasst wird, warum das
Créole von Französisch-Guayana erhalten werden muss und inwiefern das realisierbar ist.
Hierbei wird unter anderem auf die Sprachpolitik Frankreichs und ihren Umgang mit
Kreolsprachen eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Geschichte von Französisch-Guayana
- Entstehung des Créole von Französisch-Guayana
- Créole eine eigene Sprache oder Dialekt des Französischen?
- Tempus und Aspekt im Créole und im Französischen
- Personalpronomen im Créole und im Französischen
- Aktuelle Verwendung des Créole
- Mutterspachendiversität der Créoles
- Créole in der Schule
- Créole in der Verwaltung
- Créole in den Medien
- Créole in Kunst und Literatur
- Créole im Internet
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das Créole von Französisch-Guayana eine eigenständige Sprache oder ein Dialekt des Französischen darstellt. Sie analysiert die Geschichte der Region, die Entstehung des Créole, dessen grammatikalische Besonderheiten im Vergleich zum Französischen und die aktuelle Verwendung des Créole in verschiedenen Lebensbereichen. Darüber hinaus werden die Bedeutung des Créole für die Guayanesen und dessen Rolle in der kulturellen Identität der Region beleuchtet.
- Die Geschichte Französisch-Guayanas und ihre Einflüsse auf die Entstehung des Créole
- Die grammatischen Unterschiede zwischen Créole und Französisch
- Die aktuelle Verwendung des Créole im Alltag der Guayanesen
- Die Bedeutung des Créole für die kulturelle Identität der Guayanesen
- Der drohende Sprachentod des Créole und mögliche Maßnahmen zur Erhaltung der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach der eigenständigen Sprache oder dem Dialektstatus des Créole von Französisch-Guayana. Die Einleitung stellt den Forschungsfokus und die Vorgehensweise der Arbeit dar. Das zweite Kapitel beleuchtet die Geschichte Französisch-Guayanas, wobei der Fokus auf der Kolonialisierung und den daraus resultierenden ethnischen und sprachlichen Einflüssen liegt. Das dritte Kapitel geht auf die Entstehung des Créole von Französisch-Guayana ein und erklärt die verschiedenen sprachlichen Einflüsse, die zur Entstehung dieser Sprache geführt haben. Das vierte Kapitel vergleicht die Grammatik des Créole mit der Grammatik des Französischen und untersucht, ob sich das Créole als eine eigenständige Sprache oder als ein Dialekt des Französischen klassifizieren lässt. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der aktuellen Verwendung des Créole in Französisch-Guayana und analysiert dessen Rolle in der Schule, der Verwaltung, den Medien, Kunst und Literatur sowie im Internet. Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Créole für die Guayanesen und untersucht den Einfluss des Sprachentods auf die Kultur und Identität der Region.
Schlüsselwörter
Französisch-Guayana, Créole, Sprache, Dialekt, Grammatik, Geschichte, Kolonisierung, Kultur, Identität, Sprachentod, Sprachpolitik, Frankreich.
- Arbeit zitieren
- Tilman Biallas-Yusuf (Autor:in), 2011, Das Créole von Französisch-Guayana – nur ein überflüssiger Dialekt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180783