Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen demographischen Entwicklungen in Deutschland nach der Wiedervereinigung und Phänomenen regionaler Ungleichheit. Regional unterschiedlich starke Ausprägungen von demographischen Faktoren wie Binnenmigration oder Altersstrukturveränderungen schaffen regionale Ungleichheitsverhältnisse in Deutschland, dessen Regionen sich in struktureller Hinsicht nicht nur ökonomisch oder kulturell voneinander unterscheiden, sondern deren Bevölkerungsstruktur direkte und indirekte Auswir-kungen auf die Lebensbedingungen der dort lebenden Bevölkerung hat; direkt durch fehlendes Humankapital und zunehmende Überalterung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, indirekt durch das mögliche Ausbleiben staatlicher Strukturför-derung in diesen Regionen.
Die Arbeit zeigt auf, dass die lange Zeit ignorierten und verdrängten demographischen Veränderungen innerhalb der deutschen Gesellschaft zu neuen Formen regionaler Ungleichheit geführt haben und weiterhin führen werden. Die Diffusität des Ungleichheitsbegriffs soll durch die genauere Betrachtung der regional unterschiedlichen sozialen Teilhabechancen in den Bereichen Arbeit und Beschäfti-gung, Bildung und Gesundheit sowie in der unterschiedlichen Qualität und Quantität der Bereitstellung öffentlicher Güter und Dienstleistungen, die direkten Einfluss auf soziale Teilhabechancen haben und ein Indikator für soziale Ungleichheit sein können, reduziert werden.
Ungleiche soziale Teilhabechancen in der Bundesrepublik entstehen nicht mehr nur im Gegensatz zwischen ländlichen und städtischen Gebieten oder sind nicht mehr nur eine Frage von Unterschieden zwischen neuen und alten Bundesländern. Vielmehr wird deutlich, dass sich klare soziale Ungleichheitsmomente im Gegensatz von Zentrum und Peripherie herausgebildet haben und sich diese in der nahen und mittleren Zukunft weiter verstärken werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Räumliche Ungleichheit in der Soziologie
- Zum Begriff der räumlichen Ungleichheit
- Räumliche Ungleichheit in der Soziologie der Bundesrepublik
- Regionale Bevölkerungsentwicklung in Deutschland
- Binnenmigration
- Theoretischer Hintergrund
- Binnenmigration in Deutschland
- Veränderung der Altersstruktur
- Gesamtdeutsche Trends
- Regionalspezifische Altersstrukturveränderungen
- Zusammenwirken von Binnenmigration und Altersstrukturveränderungen
- Binnenmigration
- Auswirkungen des demographischen Wandels auf soziale Teilhabechancen
- Arbeit und Beschäftigung
- Bildung
- Öffentliche Infrastruktur
- Gesundheitsversorgung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anlagenübersicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen demographischer Entwicklung und regionaler Ungleichheit in Deutschland nach 1989. Ziel ist es, die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Lebensbedingungen in verschiedenen Regionen Deutschlands zu untersuchen und die Entstehung regionaler Ungleichheitsverhältnisse zu analysieren.
- Binnenmigration und Altersstrukturveränderungen als zentrale demographische Faktoren
- Regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung und deren Auswirkungen auf soziale Teilhabechancen
- Die Rolle von Humankapital und Überalterung für die Entwicklung regionaler Ungleichheit
- Der Einfluss von demographischen Veränderungen auf die öffentliche Infrastruktur und die Gesundheitsversorgung
- Die Bedeutung von staatlicher Strukturförderung für die Bewältigung regionaler Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den demographischen Wandel in Deutschland dar und beleuchtet die Bedeutung des Themas für die deutsche Gesellschaft. Sie zeigt auf, dass die demographische Entwicklung nicht gleichmäßig auf alle Regionen Deutschlands wirkt und regionale Ungleichheitsverhältnisse entstehen können.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Begriff der räumlichen Ungleichheit und analysiert die Entwicklung der räumlichen Ungleichheit in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird deutlich, dass die Wiedervereinigung Deutschlands zu neuen Ungleichheitsverhältnissen zwischen Ost- und Westdeutschland geführt hat.
Das dritte Kapitel untersucht die regionale Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Es werden die Faktoren Binnenmigration und Altersstrukturveränderungen analysiert und deren Auswirkungen auf die regionale Entwicklung in Deutschland dargestellt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen des demographischen Wandels auf soziale Teilhabechancen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Es werden die Bereiche Arbeit und Beschäftigung, Bildung, öffentliche Infrastruktur und Gesundheitsversorgung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die demographische Entwicklung, regionale Ungleichheit, Binnenmigration, Altersstrukturveränderungen, soziale Teilhabechancen, Humankapital, Überalterung, öffentliche Infrastruktur, Gesundheitsversorgung und staatliche Strukturförderung. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Lebensbedingungen in verschiedenen Regionen Deutschlands und untersucht die Entstehung regionaler Ungleichheitsverhältnisse.
- Arbeit zitieren
- Nils Müller (Autor:in), 2010, Der Zusammenhang von demographischer Entwicklung und regionaler Ungleichheit in Deutschland (nach 1989), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180842