Im Rahmen der Examensarbeit kann ich nicht den Anspruch erheben, dem gesamten Themenkomplex gerecht zu werden. In der Rolle des Lehramtsanwärters für Sonderpädagogik erscheint es mir besonders wichtig, das Musizieren auf Rhythmusinstrumenten in die Geistigbehindertenschule zu verlagern. Schließlich kann man nirgendwo dem Personenkreis Kinder und Jugendlicher mit geistiger Behinderung geballter als in der Geistigbehindertenschule begegnen.
Im Verlauf der Arbeit werde ich daher nicht immer von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung, sondern der Einfachheit halber von Schülern und Schülerinnen, kurz SchülerInnen sprechen.
Dem Umgang mit Rhythmusinstrumenten in der o.g. Schulform möchte ich in Kapitel 1 Ausführungen zum Begriff ´Rhythmus` voranstellen.
Der Rhythmus ist allgegenwärtiges Phänomen, das natürliche Prozesse wie beispielsweise zeitliche Faktoren (Tag - Nacht; Mondphasen, etc.), körperliche Vorgänge (Atem - Puls; etc.) und auch Musik ordnet und strukturiert, in dem Elemente in regelmäßigen Abständen ähnlich wiederholt werden. Sowohl in der Musik, als auch in der speziell an den Personenkreis der Menschen mit geistiger Behinderung gerichteten Rhythmik spielt das Phänomen Rhythmus eine entscheidende Rolle. So oder so ist Rhythmus etwas ganzheitlich Erfahrbares, mit allen Sinnen Wahrnehmbares. In der aktuellen Geistigbehindertenpädagogik ist auf Basis einer nicht mehr an den Defiziten des Menschen anknüpfenden Erziehung die Ganzheitlichkeit ein wichtiger Aspekt geworden, der in der Didaktik für den Schulunterricht in der Geistigbehindertenschule berücksichtigt werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung – zur Vorgehensweise
- 1. Rhythmus
- 1.1 Mensch und Rhythmus
- 1.1.1 Der natürliche Rhythmus
- 1.1.2 Der gesellschaftsbedingte Rhythmus
- 1.2 Etymologische Bedeutung des Rhythmus und seine Merkmale
- 1.3 Der musikalische Rhythmus
- 1.4 Rhythmus in der Pädagogik
- 1.1 Mensch und Rhythmus
- 2. Grundlagen zum Unterricht für das Musizieren auf Rhythmusinstrumenten
- 2.1 Anriss der geschichtlichen Entwicklung
- 2.2 Personenkreis
- 2.2.1 Menschen mit geistiger Behinderung – ein Beschreibungsversuch
- 2.2.2 Der Begriff 'Geistige Behinderung`
- 2.3 Grundlegendes zum Unterricht
- 2.3.1 Unterrichtsform
- 2.3.2 Einordnung in den Stundenplan
- 2.3.3 Allgemeine Prinzipien des Unterrichtes
- 2.3.4 Didaktische Prinzipien nach Speck
- 2.4 Musikunterricht in der Geistigbehindertenschule
- 2.4.1 Musikalität
- 2.4.2 Einordnung des Musikunterrichtes in die Geistigbehindertenschule
- 2.4.3 Erziehung durch Musik – Erziehung zur Musik
- 2.4.4 Lage des Musikunterrichtes in der Geistigbehindertenschule
- 3. Rhythmusinstrumente
- 3.1 Eignung der Rhythmusinstrumente
- 3.2 Einteilung
- 3.3 Rhythmusinstrumentarien
- 3.3.1 Orff'sches Schulwerk
- 3.3.2 Afrikanische Rhythmusinstrumente
- 3.3.3 Vorschlag für eine mögliche Zusammensetzung
- 3.4 Die Conga
- 4. Förderbereiche – Heilpädagogische Wirkung des Trommelns
- 4.1 Sensomotorik
- 4.2 Körperliche Aspekte
- 4.3 Eigenwahrnehmung
- 4.4 Wahrnehmung des Instrumentes
- 4.5 Ausdruck
- 4.6 Wahrnehmung der anderen Gruppenmitglieder / Soziales Handeln
- 4.7 Selbstbestimmung
- 5. Trommeln im Unterricht
- 5.1 Rhythmusspiel
- 5.2 Vorgegebene Rhythmen
- 5.2.1 Erlernen des Rhythmus mit Notationen
- 5.2.3 Sprechsilben als Hilfe zum 'Erlernen` des Rhythmus
- 5.3 Improvisation
- 5.3.1 Improvisation als elementare Erfahrung
- 5.3.2 Improvisation beim Rhythmusspiel
- 5.4 Didaktische Prinzipien beim Umgang mit Rhythmusinstrumenten
- 5.4.1 Polarität als didaktisches Prinzip ?
- 5.4.2 Erfüllung der didaktischen Prinzipien nach Speck?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema "Musizieren auf ausgewählten Rhythmusinstrumenten mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen". Ziel ist es, die Einsatzmöglichkeiten von Rhythmusinstrumenten im Musikunterricht an Geistigbehindertenschulen zu beleuchten und deren förderliche Wirkung auf die Entwicklung der SchülerInnen zu analysieren.
- Rhythmus als allgegenwärtiges Phänomen und seine Bedeutung für Menschen mit geistiger Behinderung
- Grundlagen des Musikunterrichts an Geistigbehindertenschulen, insbesondere Didaktik und Unterrichtsprinzipien
- Eignung und Einsatzmöglichkeiten von Rhythmusinstrumenten, insbesondere afrikanische Rhythmusinstrumente und das Orff'sche Schulwerk
- Heilpädagogische Wirkung des Trommelns auf Sensomotorik, Wahrnehmung, Ausdruck und soziales Handeln
- Didaktische Prinzipien beim Umgang mit Rhythmusinstrumenten im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert den Fokus der Arbeit auf das Musizieren auf Rhythmusinstrumenten mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen an Geistigbehindertenschulen.
Kapitel 1 befasst sich mit dem Begriff "Rhythmus" und seiner Bedeutung für Menschen mit geistiger Behinderung. Es werden der natürliche Rhythmus, der gesellschaftsbedingte Rhythmus und der musikalische Rhythmus behandelt. Des Weiteren wird die Rolle des Rhythmus in der Pädagogik beleuchtet.
Kapitel 2 widmet sich den Grundlagen des Musikunterrichts an Geistigbehindertenschulen. Es werden die geschichtliche Entwicklung dieser Schulform und der Personenkreis der SchülerInnen beschrieben. Außerdem werden grundlegende Unterrichtsprinzipien, die Didaktik und die Einordnung des Musikunterrichts in die Geistigbehindertenschule dargestellt.
Kapitel 3 stellt verschiedene Rhythmusinstrumente vor, insbesondere afrikanische Rhythmusinstrumente und das Orff'sche Schulwerk. Die Eignung dieser Instrumente für Menschen mit geistiger Behinderung wird analysiert und ein Vorschlag für eine mögliche Instrumentenauswahl für den Unterricht an Geistigbehindertenschulen wird gegeben.
Kapitel 4 beleuchtet die heilpädagogische Wirkung des Trommelns auf die Entwicklung der SchülerInnen. Es werden die Förderbereiche Sensomotorik, Wahrnehmung, Ausdruck, soziales Handeln und Selbstbestimmung im Zusammenhang mit dem Trommeln behandelt.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Einsatz von Rhythmusinstrumenten im Unterricht. Es werden verschiedene Unterrichtsformen wie Rhythmusspiel, Improvisation und das Erlernen von Rhythmen mit Notationen oder Sprechsilben vorgestellt. Außerdem werden didaktische Prinzipien beim Umgang mit Rhythmusinstrumenten im Unterricht beleuchtet.
Schlüsselwörter
Rhythmus, Geistigbehinderung, Musikunterricht, Rhythmusinstrumente, Trommeln, Sensomotorik, Wahrnehmung, Ausdruck, Soziales Handeln, Selbstbestimmung, Didaktik, Unterrichtsprinzipien, Orff'sches Schulwerk, Afrikanische Rhythmusinstrumente, Geistigbehindertenschule.
- Arbeit zitieren
- Björn Weuster (Autor:in), 2003, Musizieren auf ausgewählten Rhythmusinstrumenten mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18446