Fragen nach Bewusstsein, Ursachen menschlichen Verhaltens und seelischen Zuständen sind wohl so alt wie die Menschheit selbst. Erste intellektuelle Auseinandersetzungen mit diesem Themenfeld fanden im antiken Griechenland statt. ARISTOTELES hielt das Herz für den Ort von Geist und Seele. Rund zweitausend Jahre später führte DESCARTES den sogenannten Nativismus ein. Für Ihn führte das Problem von Leib und Seele zu einer stickten Trennen der selbigen. Da auch Tiere und Pflanzen (sowie alle unbelebten Gegenstände) Körper haben, war dieser für Descartes unwesentlich. Allein das Geistige war für ihn bestimmend für das Wesen des Menschen. Weitere hundert Jahre später war LOCKE einer der Vertreter des Empirismus. Für Locke war der Mensch bei seiner Geburt ein unbeschriebenes Blatt, erst im Laufe des Lebens werden durch Erfahrungen und Lernen Fähigkeiten erworben.
Es ist schwierig eine Grenze zu ziehen an der die Psychologie als Wissenschaft bezeichnet werden kann. Hält man sich an den Nutzen aus den Erkenntnissen der Psychologie, so kann man davon ausgehen, dass diese mit Fortschreiten der Industrialisierung ihre Anfänge hatte. Die Psychologie als Wissenschaft ist nach dieser These also rund 150 Jahre alt. Das Interesse an einer wissenschaftlichen Erforschung psychischer Prozesse und deren Nutzanwendung spielte damals bereits eine große Rolle, z.B. in Bereichen wie Bildung, Wirtschaft und Therapie.
Diese Alltagsbezogenheit der Psychologie trifft noch mehr bei individuellen Fragenstellungen zu, z.B. „Wie werde ich glücklich?“, „welchen Menschen kann ich Vertrauen?“, usw. Damit wird klar, dass die Psychologie als Wissenschaft den Menschen und seine Entwicklung auch weiterhin begleiten wird. Neue, bildgebende Verfahren stellen dabei einen weiteren Entwicklungsschritt dar und leisten ihren Betrag beim Versuch den Menschen und sein Verhalten zu verstehen. Eine Frage die bleibt ist aber ob es wirklich möglich oder sinnvoll ist Menschen als Individuen mittels statistischen Verfahren quasi in „Einsen und Nullen“ zu verwandeln?! Wo bleiben die Bedürfnisse des Einzelnen in einem Becken von quantitativen Erhebungen? Wo finden sich soziale Randgruppen im 21. Jhd. wieder und wer bestimmt was sozial verträglich oder vertretbar ist? Bei allen empirischen Verfahren darf auch in Zukunft ein ethischer Anspruch an die Würde des Menschen, den Einzelnen, nicht verloren gehen, sonst droht sie Menschheit verloren zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ziele der Psychologie
- 3. Wissenschaftliche Strömungen
- 4. Psychologie im Arbeitskontext – moderne Anreizsysteme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit einer kritischen Reflexion des empirischen Zugangs zum Menschen in der Psychologie. Sie untersucht die Geschichte und die Ziele der Psychologie, beleuchtet verschiedene wissenschaftliche Strömungen und diskutiert die Anwendung psychologischer Erkenntnisse im Arbeitskontext.
- Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft
- Ziele der wissenschaftlichen Psychologie (Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Verändern)
- Wissenschaftliche Strömungen (Leib-Seele, Anlage-Umwelt, Vergangenheit-Gegenwart)
- Anwendung psychologischer Erkenntnisse im Arbeitskontext
- Ethische Implikationen des empirischen Zugangs zum Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die lange Geschichte der Auseinandersetzung mit Fragen des Bewusstseins und menschlichen Verhaltens, beginnend im antiken Griechenland bis hin zu modernen Ansätzen. Sie verdeutlicht die Schwierigkeit, eine präzise Grenze für die Psychologie als Wissenschaft zu ziehen, und betont die wachsende Bedeutung der Psychologie in verschiedenen Bereichen mit dem Fortschritt der Industrialisierung. Die Einleitung hebt die Alltagsrelevanz der Psychologie hervor, sowohl auf globaler Ebene (Kriege, Armut etc.) als auch im individuellen Kontext ("Wie werde ich glücklich?"). Abschließend wird die Bedeutung neuer bildgebender Verfahren und die ethische Frage nach der Reduktion von Individuen auf statistische Daten kritisch hinterfragt.
2. Ziele der Psychologie: Dieses Kapitel definiert die vier Hauptziele der wissenschaftlichen Psychologie: Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Verändern. Am Beispiel von Prüfungsangst wird illustriert, wie diese Ziele in der Forschung umgesetzt werden: von der Datenerhebung über die statistische Analyse bis hin zur Entwicklung von Interventionsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der systematischen Erforschung und dem Verständnis psychischer Prozesse.
3. Wissenschaftliche Strömungen: Dieses Kapitel beleuchtet zentrale wissenschaftliche Strömungen in der Psychologie. Es diskutiert die grundlegende ontologische Frage nach der Beziehung zwischen Leib und Seele, den Einfluss von Anlage und Umwelt auf menschliches Verhalten und die Bedeutung von vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung. Diese Diskussion bildet die Grundlage für ein differenziertes Verständnis der Komplexität menschlichen Verhaltens.
Schlüsselwörter
Empirischer Zugang, Psychologie, Wissenschaftsgeschichte, wissenschaftliche Ziele, wissenschaftliche Strömungen, Leib-Seele-Problem, Anlage-Umwelt-Debatte, Vergangenheit-Gegenwart, Arbeitskontext, ethische Implikationen, quantitative Methoden, qualitative Methoden.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Empirischer Zugang zum Menschen in der Psychologie
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit befasst sich kritisch mit dem empirischen Zugang zum Menschen in der Psychologie. Sie untersucht die Geschichte und Ziele der Psychologie, beleuchtet verschiedene wissenschaftliche Strömungen und diskutiert die Anwendung psychologischer Erkenntnisse im Arbeitskontext, inklusive ethischer Implikationen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Entwicklung der Psychologie als Wissenschaft, die Ziele der wissenschaftlichen Psychologie (Beschreiben, Erklären, Vorhersagen, Verändern), verschiedene wissenschaftliche Strömungen (Leib-Seele-Problem, Anlage-Umwelt-Debatte, Bedeutung von Vergangenheit und Gegenwart), Anwendung psychologischer Erkenntnisse im Arbeitskontext und die ethischen Implikationen des empirischen Zugangs.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Einleitung, 2. Ziele der Psychologie, 3. Wissenschaftliche Strömungen, 4. Psychologie im Arbeitskontext – moderne Anreizsysteme (letzteres Kapitel ist im Inhaltsverzeichnis, aber die Zusammenfassung im HTML nicht vollständig vorhanden).
Was wird in der Einleitung besprochen?
Die Einleitung beleuchtet die Geschichte der Psychologie von der Antike bis zur Moderne, die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der Psychologie als Wissenschaft, die wachsende Bedeutung der Psychologie in verschiedenen Bereichen und die ethischen Fragen im Zusammenhang mit neuen bildgebenden Verfahren und der Reduktion von Individuen auf statistische Daten.
Wie werden die Ziele der Psychologie definiert?
Die Hausarbeit definiert die vier Hauptziele der wissenschaftlichen Psychologie als Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und Verändern. Am Beispiel von Prüfungsangst wird die Umsetzung dieser Ziele in der Forschung illustriert.
Welche wissenschaftlichen Strömungen werden diskutiert?
Das Kapitel zu den wissenschaftlichen Strömungen behandelt die ontologische Frage nach der Beziehung zwischen Leib und Seele, den Einfluss von Anlage und Umwelt auf das menschliche Verhalten und die Bedeutung von vergangenen und gegenwärtigen Erfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Empirischer Zugang, Psychologie, Wissenschaftsgeschichte, wissenschaftliche Ziele, wissenschaftliche Strömungen, Leib-Seele-Problem, Anlage-Umwelt-Debatte, Vergangenheit-Gegenwart, Arbeitskontext, ethische Implikationen, quantitative Methoden, qualitative Methoden.
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- MBA Ralph Scherzer (Author), 2011, Kritische Reflexion des empirischen Zugangs zum Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187292