Diese Hausarbeit wurde durch den Text ,Ökonomie der Aufmerksamkeit: Ein Entwurf’ von Georg Franck inspiriert. Besonders weil einer der Seminarschwerpunkte die digitalen Medien sind, stellt das Essay auch die Auffassung des Sozialforschers Michael Goldhaber zur Aufmerksamkeitsökonomie im Netz vor. Nicht zu vergessen sind zudem die materiellen Aspekte des Kampfs um Aufmerksamkeit im World Wide Web, die in Kapitel 2.4 allerdings nur in ihren Grundzügen skizziert werden, da der Fokus des Essays auf der Aufmerksamkeitsökonomie, insbesondere in Bezug auf das Medium Internet liegen soll. Die wirtschaftswissenschaftliche Sichtweise wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die zentralen Aspekte sind, wie das Streben nach Aufmerksamkeit durch das Medium Internet beeinflusst bzw. begünstigt wird (Stichwort: Messbarkeit) und ob eine Wechselwirkung zwischen den gegenwärtigen Trends der Mediennutzung und dem Kampf um Aufmerksamkeit besteht. Wird die Aufmerksamkeit tendenziell oberflächlicher, weil „immer mehr Medienkanäle […] unsere Aufmerksamkeit“ fordern? Entwickelt sich der Kampf um Aufmerksamkeit demnach zu einem Kampf um konzentrierte Aufmerksamkeit?
Abschließend ist festzuhalten, dass das Problem der Kontinuierlichen Partiellen Aufmerksamkeit mit der steigenden Mediennutzung korreliert. Das Problem von mangelnder Konzentration und oberflächlicher Wahrnehmung ist nicht nur für die Werbeindustrie relevant. Mit der zunehmenden Mediennutzung wird auch eine neue Medienkompetenz notwendig. Die Gesellschaft muss lernen, mit den permanent eintreffenden Reizen umzugehen. Diese neue Kompetenz umfasst die Einordnung in Wichtiges und Unwichtiges sowie das bewusste Zulassen oder Ablehnen einer Unterbrechung und das Finden einer sinnvollen Kontaktfrequenz. Entgegen aller Diskussionen zur Vereinnahmung des Lebens durch die Medien, ist selbst der ,homo connectus’ (siehe Kap. 3.2) noch eine Spezies, die sich auch bewusst gegen die Mediennutzung entscheiden kann.
Die generelle Furcht vor einem Aufmerksamkeitsverlust durch die vermehrte Mediennutzung ist kulturpessimistisch. Auch die Erfindung und Verbreitung des Handys wurde sehr skeptisch betrachtet, doch mittlerweile hat sich für dieses Kommunikationsmedium eine Nutzungskompetenz entwickelt. Beispielsweise sind eingeschaltete Tastentöne in öffentlichen Verkehrsmitteln und lautes Klingeln während Konferenzen und Vorlesungen selten geworden.
Inhaltsverzeichnis
- Der Kampf um Aufmerksamkeit
- Auffassungen der Aufmerksamkeitsökonomie
- Begriffsbestimmung „Aufmerksamkeit“
- Die Aufmerksamkeitsökonomie und das Netz nach Goldhaber
- Die Ökonomie der Aufmerksamkeit nach Franck
- Der ökonomische Aspekt der Aufmerksamkeit in der Dualität des Medienmarkts
- Der Kampf um konzentrierte Aufmerksamkeit
- Warum Aufmerksamkeit im Fokus steht
- Parallelnutzung
- Kontinuierliche Partielle Aufmerksamkeit
- Übergang des Informationszeitalters in eine Ära des uni-focus?
- Mediennutzung und Internet: Werden die Inhalte versimplifiziert?
- Kritische Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Kampf um Aufmerksamkeit, insbesondere im Kontext des Internets. Sie analysiert verschiedene ökonomische Theorien der Aufmerksamkeit und deren Relevanz für die gegenwärtige Mediennutzung. Ein zentrales Anliegen ist die Frage, ob die zunehmende Medienvielfalt zu einer Verzerrung der Aufmerksamkeit hin zu oberflächlicher, weniger konzentrierter Wahrnehmung führt.
- Die Ökonomie der Aufmerksamkeit und ihre verschiedenen theoretischen Ansätze
- Der Einfluss des Internets auf den Kampf um Aufmerksamkeit
- Die Rolle der Messbarkeit von Aufmerksamkeit im digitalen Raum
- Der Zusammenhang zwischen Mediennutzung und der Konzentration der Aufmerksamkeit
- Die Frage nach einer möglichen Vereinfachung von Inhalten im Internet
Zusammenfassung der Kapitel
Der Kampf um Aufmerksamkeit: Diese Einleitung legt den Grundstein der Arbeit, indem sie den Fokus auf die zunehmende Konkurrenz um Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter lenkt. Inspiriert von Georg Francks "Ökonomie der Aufmerksamkeit" und Michael Goldhabers Betrachtung der Aufmerksamkeitsökonomie im Netz, skizziert sie die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Es wird die Frage aufgeworfen, inwieweit das Internet den Kampf um Aufmerksamkeit beeinflusst und ob eine Korrelation zwischen der zunehmenden Medienvielfalt und einer Abnahme der konzentrierten Aufmerksamkeit besteht. Der Fokus liegt auf der Aufmerksamkeitsökonomie im Kontext des Internets, wobei wirtschaftliche Aspekte nur ergänzend betrachtet werden.
Auffassungen der Aufmerksamkeitsökonomie: Dieses Kapitel erörtert verschiedene Perspektiven auf die Ökonomie der Aufmerksamkeit. Es beginnt mit einer Definition des Begriffs "Aufmerksamkeit" als kognitiver Prozess, der die Selektion relevanter Informationen im Gehirn beschreibt. Anschließend werden die Theorien von Goldhaber und Franck zur Aufmerksamkeitsökonomie im Netz und im weiteren Medienkontext vorgestellt und analysiert. Der ökonomische Aspekt der Aufmerksamkeit im Spannungsfeld des dualen Medienmarktes wird ebenfalls beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Betrachtungsweisen zu ermöglichen.
Der Kampf um konzentrierte Aufmerksamkeit: Dieses Kapitel untersucht im Detail die Herausforderungen, die sich aus dem Kampf um Aufmerksamkeit ergeben. Es analysiert, warum Aufmerksamkeit im Fokus steht, und beleuchtet Phänomene wie Parallelnutzung und kontinuierliche partielle Aufmerksamkeit. Es wird kritisch hinterfragt, ob ein Übergang vom Informationszeitalter in eine Ära des "uni-focus" stattfindet und ob die zunehmende Mediennutzung zu einer Vereinfachung von Inhalten führt. Dieses Kapitel bildet den Kern der Argumentation, indem es die Auswirkungen der digitalen Medien auf die menschliche Aufmerksamkeit kritisch hinterfragt.
Schlüsselwörter
Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsökonomie, Internet, Mediennutzung, digitale Medien, konzentrierte Aufmerksamkeit, Parallelnutzung, Informationszeitalter, Vereinfachung von Inhalten, Goldhaber, Franck.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kampf um Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Kampf um Aufmerksamkeit, insbesondere im Kontext des Internets. Sie analysiert verschiedene ökonomische Theorien der Aufmerksamkeit und deren Relevanz für die gegenwärtige Mediennutzung. Ein zentrales Anliegen ist die Frage, ob die zunehmende Medienvielfalt zu einer Verzerrung der Aufmerksamkeit hin zu oberflächlicher, weniger konzentrierter Wahrnehmung führt.
Welche Theorien der Aufmerksamkeitsökonomie werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die Theorien von Michael Goldhaber zur Aufmerksamkeitsökonomie im Netz und von Georg Franck zur Ökonomie der Aufmerksamkeit. Sie beleuchtet diese im Kontext des dualen Medienmarktes und betrachtet den ökonomischen Aspekt der Aufmerksamkeit.
Wie wird der Begriff „Aufmerksamkeit“ definiert?
Aufmerksamkeit wird als kognitiver Prozess definiert, der die Selektion relevanter Informationen im Gehirn beschreibt.
Welche Phänomene der Mediennutzung werden im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit untersucht?
Die Arbeit untersucht die Parallelnutzung von Medien, die kontinuierliche partielle Aufmerksamkeit und hinterfragt kritisch, ob ein Übergang vom Informationszeitalter in eine Ära des „Uni-Focus“ stattfindet. Die mögliche Vereinfachung von Inhalten im Internet wird ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: „Der Kampf um Aufmerksamkeit“, „Auffassungen der Aufmerksamkeitsökonomie“, „Der Kampf um konzentrierte Aufmerksamkeit“ und „Kritische Schlussbemerkung“. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Kampfes um Aufmerksamkeit im digitalen Zeitalter.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeitsökonomie, Internet, Mediennutzung, digitale Medien, konzentrierte Aufmerksamkeit, Parallelnutzung, Informationszeitalter, Vereinfachung von Inhalten, Goldhaber, Franck.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit untersucht kritisch den Zusammenhang zwischen zunehmender Medienvielfalt und der Konzentration der Aufmerksamkeit. Die kritische Schlussbemerkung fasst die Ergebnisse zusammen und bewertet die Auswirkungen der digitalen Medien auf die menschliche Aufmerksamkeit.
Wie wird die Messbarkeit von Aufmerksamkeit im digitalen Raum berücksichtigt?
Die Arbeit thematisiert die Rolle der Messbarkeit von Aufmerksamkeit im digitalen Raum, ohne jedoch explizite Messmethoden zu detaillieren. Die Messbarkeit ist im Kontext der ökonomischen Aspekte der Aufmerksamkeitsökonomie relevant.
- Arbeit zitieren
- Dipl-Betriebsw. (DH) Verena Ziegler (Autor:in), 2011, Die Ökonomie der Aufmerksamkeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188778