Mädchen zeigen laut Hyde und Linn (1988) im gewichteten Mittel signifikant bessere verbale Fähigkeiten (d = 0.11) als Jungen. Im Alter von unter fünf Jahren erbringen Mädchen bessere Leseleistungen (d = 0.31), welche im Verlauf der Entwicklung rückläufig sind und sich dann in einem Alter von neunzehn bis fünfundzwanzig zum leichten Vorteil für die Jungen (d = - 0.03) entwickeln.
Die Kooperationsbereitschaft im Gespräch ist bei den Frauen nach Leaper und Smith (2004) stärker ausgeprägt. Unter experimentellen Bedingungen ergab sich eine Effektstärke von d = 0.41, während im Feldexperiment eine Effektstärke von d = 0.26 gemessen wurde.
Die Studie von Linn et al. (1985) konnte einen großen Effekt (d = 0.73) zugunsten der Männer in der mentalen Rotation und ein mittlerer Effekt in der räumlichen Wahrnehmung (d = 0.44) zeigen. In der Dimension mentale Rotation und räumliche Wahrnehmung ergeben sich nach Linn et al. die größten Geschlechterunterschiede. Linn et al. (2005) akzentuieren unterschiedliche Strategien beim Lösen von mentalen Aufgaben. Das führt zu ungleicher Reaktionszeit bei Männer und Frauen. Frauen wählen häufiger ein analytisch kleinschrittiges Vorgehen, während Männer eher eine holistische Strategie erwählen.
Hyde (1984) zeigten in ihrer Studie, dass Männer aggressiver sind als Frauen (d = 0.50). Darüber hinaus sind Männer laut Hyde (1984) verbal weniger Aggressiv (d = 0.49), als physisch (d = 0.60).
Große Geschlechterunterschiede präsentierten Oliver und Hyde (1993) in der Häu-figkeit der Masturbation (d = .96) und der positiven Einstellung gegenüber voreheli-chem Geschlechtsverkehr (d = .81).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Intelligenztheorien
- 3. Kognitive Geschlechterunterschiede
- 3.1. verbale Fähigkeiten
- 3.2. räumliches Denken
- 4. Soziale Geschlechterunterschiede
- 4.1. Aggressivität
- 5. Fazit
- 6. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Existenz und die Art von Geschlechterunterschieden in Bezug auf Intelligenz und Verhalten, ausgehend von der Annahme, dass Geschlechterunterschiede in den meisten psychologischen Bereichen eher gering sind (Gender Similarities Hypothesis). Sie untersucht verschiedene Dimensionen der Intelligenz und des Sozialverhaltens und präsentiert Ergebnisse aus Metaanalysen und Einzelstudien.
- Entwicklung impliziter Intelligenztheorien
- Untersuchung von kognitiven Geschlechterunterschieden, insbesondere in den Bereichen verbale Fähigkeiten und räumliches Denken
- Analyse von sozialen Geschlechterunterschieden, fokussiert auf das Aggressionsverhalten
- Bewertung der Ergebnisse und Ableitung von Schlussfolgerungen zur Bedeutung von Geschlechterunterschieden
- Kritische Auseinandersetzung mit der "Gender Similarities Hypothesis" im Kontext der untersuchten Dimensionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel, die Einleitung, führt in die Thematik der Geschlechterunterschiede ein und stellt den Ausgangspunkt der Hausarbeit dar. Es beleuchtet die Bedeutung des Themas im Kontext von gesellschaftlichen Erwartungen und der Beeinflussung durch Medien.
Kapitel 2 befasst sich mit dem theoretischen Rahmen der Intelligenztheorien. Es beleuchtet die Annahme der zeitlichen Stabilität und der Generalität von Intelligenz und stellt verschiedene Definitionen und Theorien zur Diskussion.
Kapitel 3 widmet sich den kognitiven Geschlechterunterschieden. Es betrachtet die Unterschiede in verbalen Fähigkeiten und räumlichem Denken anhand von Metaanalysen und Einzelstudien.
Kapitel 4 untersucht soziale Geschlechterunterschiede, speziell im Hinblick auf Aggressionsverhalten. Es zeigt Ergebnisse aus unterschiedlichen Studien und beleuchtet die Unterschiede in verbaler und physischer Aggression.
Schlüsselwörter
Geschlechterunterschiede, Intelligenztheorien, kognitive Fähigkeiten, verbale Fähigkeiten, räumliches Denken, soziale Geschlechterunterschiede, Aggressionsverhalten, Gender Similarities Hypothesis, Metaanalysen, Einzelstudien, Rosenthal-Effekt, selbsterfüllende Prophezeiung, Raven-Matrizen-Test, IQ-Punkte.
- Arbeit zitieren
- Isabel Dietrich (Autor:in), 2012, Geschlechterunterschiede - kognitive und soziale Geschlechterunterschiede, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/188824