Armut ist ein Thema, das erst im letzten Jahrzehnt Eingang in die politische und sozialwissenschaftliche Diskussion in den kontinentaleuropäischen Staaten gefunden hat. Die ungleiche Verteilung der Ressourcen in einem reichen Land wie Österreich führt zu folgenden Fakten: Über eine Million ÖsterreicherInnen lebt unter der Armutsgefährdungsgrenze. Das Credo „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ ist neu zu durchdenken, auch dahingehend, dass neuere Studien zeigen, dass die Gefahr, in die Armut abzurutschen, in allen Gesellschaftsschichten besteht.
In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche Rolle Staat, Markt und Gesellschaft spielen, um dem Armutsproblem entgegenzutreten. Die Auswirkungen von Armut und die enge Verwobenheit mit den Bereichen Arbeits- und Wohnungsmarkt, Bildung und Gesundheitseinrichtungen und kulturelle Teilhabe verdeutlichen, dass das Thema komplex und vielschichtig ist. Dies lässt den Schluss zu, dass Lösungsansätze für eine bessere Verteilung des Wohlstandes in mehreren Bereichen erarbeitet werden müssen. Auch wenn den politischen MachtträgerInnen die Hauptverantwortung der Armutsbekämpfung übertragen wird, ist es sehr erfreulich, wenn sich Vereine und Organisationen mit dem Thema beschäftigen und dort ansetzen, wo Handlungsbedarf besteht. In diesem Sinne wurde auch die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ von Martin Schenk und Airan Berg ins Leben gerufen. Diese Aktion soll es finanziell schlechter gestellten Menschen ermöglichen, gratis ins Theater, in eine Ausstellung oder in ein Konzert zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Literaturteil
- Armut als aktuelles Phänomen
- Zur Armutsdefinition
- Armutsbegriffe
- Absolute und relative Armut
- Primäre und sekundäre Armut
- Objektive und subjektive Armut
- Permanente und temporäre Armut
- Armutskonzepte
- Simmel'sches Armutskonzept
- Ressourcenansatz
- Lebenslagenkonzept
- Fähigkeiten-Ansatz von AMARTYA SEN
- Lebenszyklusmodell der Armut
- Armut und soziale Ausgrenzung
- Allgemeines
- Nicht nur materielle Prekarität
- Armut und soziale Ausgrenzung als Prozess
- Stigmatisierung und Marginalisierung der Ausgegrenzten
- Armutsgefährdung in Österreich
- Das Messverfahren
- Besonders armutsgefährdete Gruppen
- Finanzielle Deprivation und manifeste Armut
- Armutslagen
- Armutslagen und Zufriedenheitsprofile
- Soziale und kulturelle Teilhabe
- Soziale Kontakte
- Kulturelle Teilhabe
- Soziale und kulturelle Teilhabe in Armutslagen
- Kultur und Armut
- Zusammenfassung Literaturteil
- Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“
- Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“
- Idee zur Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“
- Definition und Konzepte von Armut
- Soziale und kulturelle Teilhabe als Facetten der Lebensqualität
- Die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ als Instrument zur Förderung der kulturellen Teilhabe
- Die Auswirkungen der Aktion auf die Lebenslagen von KulturpassbesitzerInnen
- Die Rolle von Kultur und Kunst im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen Armut, sozialer und kultureller Teilhabe und der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“. Sie untersucht die Auswirkungen der Aktion auf die soziale und kulturelle Teilhabe von KulturpassbesitzerInnen, die der Armutsgefährdung unterliegen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit erläutert. Im anschließenden Literaturteil werden die Konzepte von Armut, soziale und kulturelle Teilhabe sowie die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ theoretisch fundiert.
Die Kapitel beleuchten verschiedene Facetten der Armut, wie z.B. die Definition von Armut, verschiedene Armutsbegriffe und Armutskonzepte, das Lebenszyklusmodell der Armut, die Auswirkungen von Armut auf die soziale Ausgrenzung und die Situation der Armutsgefährdung in Österreich.
Des Weiteren wird das Thema der sozialen und kulturellen Teilhabe behandelt, wobei die Bedeutung von sozialen Kontakten und kulturellen Aktivitäten für die Lebensqualität hervorgehoben wird.
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ auf die soziale und kulturelle Teilhabe von KulturpassbesitzerInnen und stellt dar, wie Kultur und Kunst zur Bewältigung von Armut und sozialer Ausgrenzung beitragen können.
Schlüsselwörter
Armut, soziale und kulturelle Teilhabe, Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“, Kulturpass, Kultur und Kunst, Armutsgefährdung, Österreich, soziale Ausgrenzung, Lebensqualität.
- Arbeit zitieren
- Isabella Hinterleitner (Autor:in), 2011, Aktion "Hunger auf Kunst und Kultur". Eine empirische Analyse von Armutsgefährdung, sozialer und kultureller Teilhabe aus der Sicht von KulturpassbesitzerInnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/189427